Montag, 28. Oktober 2013

Zeitumstellung Live im Ersten

manchmal fragt man sich schon, was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die die Macht haben, Knöpfchen zu drücken.

„Boxen –Live im Ersten“, eine eher zweifelhafte Sportsendung, die ich normalerweise nicht sehen darf, weil Frau Blackconti die Keilereien vollkörpertätowierter Ex-Knackis einfach nur als asozial und widerwärtig empfindet. Ich beuge mich diesem Verdikt, missmutig zwar, aber was nimmt man um des häuslichen Friedens willen nicht alles in Kauf?

Samstagnacht aber ist lange ARD-Boxnacht und da Frau Blackconti sich um Mitternacht zur Nachtruhe gebettet hat, kann ich endlich umschalten, um mich an schön blutigen Prügeleien zu weiden. Angekündigt ist ein boxerisches Highlight, ein WM-Kampf eines gewissen Murat als Herausforderer eines gewissen Hopkins, dem amtierenden Weltmeister. Dieser WM-Fight wird in Atlantik City in den USA ausgetragen und soll so gegen 4 Uhr morgens beginnen.

Bis dahin werden mir schon mal an einige Vorkämpfe angeboten, erst aus Oldenburg und dann aus den USA und durch diverse Einspielfilmchen, Interviews und Livebilder von der Vorbereitung der Protagonisten werde ich in den Pausen immer wieder auf den Hauptkampf eingestimmt. Dranbleiben soll sich lohnen, so wird mir über Stunden versichert. Es zieht sich, so eine lange Boxnacht, aber, man hat mir ein boxerisches Highlight versprochen und so bleibe ich dran.

Endlich, so etwa um Halbfünf, geht’s los. Murat, ein 30-jähriger Armenier aus dem Team Sauerland versucht sich am 48!!-jährigen Weltmeister Hopkins und nach den ersten Runden ahnt man schon, dass es zu mehr als einem Versuch wohl nicht reichen wird. Der Ami ist trotz seines biblischen Alters besser, aber weiß man wie’s ausgeht, wenn die Kräfte nachlassen? 12 Runden sind lang und gerade hat der Gong die 6. Runde beendet.

Die beiden Boxer begeben sich in ihre jeweilige Ecke – da füllt plötzlich der brüllende Löwe von Metro-Goldwyn-Meyer den Bildschirm. Nee, das ist nicht wahr, das glaube ich jetzt nicht? - Doch! Irgend ein Depp bei der ARD hat nun genug vom Boxen, bricht mitten im Kampf die über Stunden beworbene Liveübertragung kommentarlos ab und erfreut mich nun mit dem 70er-Jahre-Schmarren „Cannonball“, einem Schlagetotfilm, der schon vor Jahrzehnten nur Grenzdebile ins Kino locken konnte. Das tue ich mir natürlich nicht mehr an und verschwinde nach einer Minute des ungläubigen Zweifels ziemlich irritiert ins Bett.

Ich nehme an, dass die Zeitumstellung in dieser Nacht jemandem gewaltig auf’s Hirn geschlagen ist. Deswegen meine besorgte Frage an die ARD: Aber sonst ist noch alles gesund – oder?

Tief im Süden

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