Dienstag, 6. Mai 2014

Tina Mendelsohn – Vom Tiger zum Bettvorleger!

Manchmal ist die 3sat-Kulturzeit eine richtig gute Sendung – vor einer Woche zum Beispiel. Tina Mendelsohn, die immer stramm dem Mainstream verpflichtete Moderatorin, nahm das Schnappschussfoto der freundschaftlichen Umarmung zwischen Putin und Schröder zum Anlass, ihrer tiefen Empörung Ausdruck zu verleihen. Die Redaktion hat ihr dafür einen kleinen Hetzfilm zusammengeschippelt. „Schamlos“, „Geschmacklose Geste“, „Zarengünstling“, so werden uns die Schlagzeilen der einschlägigen Hetzblätter von „Welt“ bis „Süddeutsche“ nahe gebracht und anschließend annektiert der aggressive Macho Putin mit blankem Oberkörper, zu Pferd, mittels Judorolle sowie Panzer- und Raketenwerferunterstützung die Krim, um dann Arm in Arm mit Männerfreund Schröder den Sieg zu feiern. Natürlich fehlt am Ende auch nicht Putins stolzer Auftritt durch die Claqueure im Kreml, verbunden mit der bangen Frage des Off-Kommentars, ob Putin weitere Expansionsabsichten hegt. Er hegt, so lässt uns der Unterton vermuten…



Jetzt sind wir also richtig eingestellt und nun wird der Künstler und Philosoph Bazon Brock zum Interview zugeschaltet, von dem sich Tina Mendelsohn wohl Unterstützung ihrer aufgeblasenen Empörung über diesen Schröder-Putin-„Skandal“ erwartet. Da aber hat sich Frau Mendelsohn wohl nicht richtig vorbereitet, denn kaum hat Tina die erste, Bestätigung heischende Frage gestellt, zieht ihr Bazon Brock den Empörungsstöpsel. Empörend sei nicht das Schröder-Putin-Foto, sondern die, wörtlich, „Verkommenheit“ der Empörer, die sich über gleiches Verhalten im eigenen Lager keineswegs aufregten. Brock nennt Beispiele und als Mendelsohn dann wenigstens Empörung dafür einfordert, dass Schröder durch seinen Putin-Freund „reich“ geworden sei, kann sich Brock auch darüber nicht aufregen, denn besonders im Westen ginge es doch immer hauptsächlich um Geld. Am Ende des Interviews merkt man Frau Mendelsohn an, dass sie froh ist, diesen unerwartet sperrigen Gesprächspartner los zu werden, den sie dann mit einem schnippischen „Ein Prosit auf die Wirklichkeit!“ ziemlich frustiert verabschiedet. „’n bisschen schnell,…“ kann Brock gerade noch hinterherschicken und, obwohl Brock nicht mehr im Bild ist, kann man sich seine feixende Freude über diese gelungene Demontage lebhaft vorstellen.

Tief im Süden

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