Erinnerungen

Freitag, 17. August 2007

UFO's - Die Wahrheit

Wieder einmal merke ich, dass wir hier Tief im Süden doch etwas weit ab vom Schuss sind, d.h., dass wir wichtige Themen, die weltweit aufgeregt diskutiert werden, hier gar nicht oder zumindest verspätet mitbekommen. So fand ich in diesem Blog ein Foto, welches ich zuerst ziemlich ratlos anschaute und auch die Lektüre des dort verlinkten SPON-Artikels schaffte keinen wesentlichen Erkenntniszugewinn. Erst der mir nunmehr von 3 Seiten zugesandte „Haiti-UFO“-Videoclip erhärtete meinen Verdacht, dass endlich auch in Deutschland zur Kenntnis genommen wird, was ich schon seit Jahren aus eigenem Erleben weiß: UFOs gibt es wirklich!

aliensGröbenzell im Jahre 1993. Auf der Terrasse des dortigen Tennisclubs genießen die Clubmitglieder den lauen Sommerabend beim Weißbier und angeregter Unterhaltung. Die Sonne ist bereits untergegangen und die Dämmerung bricht herein. Kein Lufthauch ist zu verspüren. Da erschien, aus östlicher Richtung kommend, ein hellleuchtender, leicht flackernder Punkt am Himmel, relativ niedrig, geschätzte Höhe 200-300 Meter, und bewegte sich geradlinig geräuschlos von Ost nach West.

Das Objekt löst Verwunderung aus und es wird spekuliert, was das denn sein könnte. Erste Vermutung: Der Landescheinwerfer eines, den nahegelegenen Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ansteuernden Flugzeuges. Aber das Objekt ist nicht weit entfernt. Es gibt keinen erkennbaren Rumpf, kein Motorengeräusch und keine Positionslichter. Außerdem fliegt es für ein Flugzeug viel zu langsam, es ist mehr ein Schweben. Nächste Vermutung: Ein Heißluftballon, aber dagegen spricht, dass das Licht fortwährend leuchtet und auch die Flugrichtung, denn zu diesem Zeitpunkt war am Boden zwar Windstille, ansonsten herrschte jedoch eine normale Wetterlage, d.h. die Höhenströmung verlief von West nach Ost und dass ein Ballon gegen den Wind schwebt, schien doch recht unwahrscheinlich.

Für mich war sehr schnell klar, dass wir hier den Überflug eines UFO’s erlebten. Dass mir diese Erklärung, lauthals vorgetragen, merkwürdige Blicke meiner Tennisfreunde eintrug, mancher tippte sich dabei auch vielsagend an die Stirn, irritierte mich keineswegs.

Zwischenzeitlich war das Flugobjekt hinter dem Clubhaus außer Sicht geraten und ich lief, als einziger, um das Gebäude, um den weiteren Flugverlauf zu verfolgen. Und jetzt kam der Moment, der mich mit offenem Munde zurückließ : Das leuchtende Objekt veränderte plötzlich Flugrichtung und Geschwindigkeit, zog stark beschleunigend in einem steilen Bogen senkrecht nach oben in den mittlerweile sternenklaren Nachthimmel, höher und höher, bis das Licht immer schwächer wurde und letztlich zwischen den Sternen nicht mehr auszumachen war.
et_kiss2So habe ich’s gesehen und Tage später bestätigte mir ein Bekannter, dem ich mein Erlebnis schilderte, dass er von einem anderen Standort das Gleiche beobachtet hat.

Selbstverständlich handelt es sich nicht um eine Begegnung der 3. Art, aber eine annehmbare rationale Erklärung habe ich bis heute nicht gefunden. Insofern würde es mich nicht besonders wundern, wenn eines schönen Tages ein kleines grünes Männchen an unserer Türe klopfte mit der mitleiderregenden Bitte: „Nach Hause, nach Hause telefonieren!“

Freitag, 6. April 2007

Die Asche seines Vaters...

Keith Richards...hat, laut einer Meldung von „Tagesschau.de“, der Stones- Gitarrist Keith Richard, zwar nicht in der Pfeife geraucht, jedoch, versetzt mit einer ordentlichen Prise Kokain, zur vollsten Zufriedenheit geschnupft. In diesem Zusammenhang und weil man heute, am Karfreitag, sowieso wieder einmal an die Endlichkeit menschlichen Seins gemahnt wird, fällt mir auf, dass auch uns der Umgang mit der Asche lieber Verblichener recht vertraut ist:

StreuurneSchwiegermutters Asche haben wir seinerzeit mittels einer Art Milchkanne, bei der eine Mechanik im Handgriff die Bodenplatte öffnet, in einem kleinen Streupark neben dem Krematorium in einer holländischen Grenzstadt der Erde übergeben. Schwiegermutter hat es so verfügt, weil ihr Grabbesuche zeitlebens verhasst waren und sie uns genau dieses ersparen wollte. Die Reise in die Niederlande war notwendig, weil einfaches Verstreuen in Deutschland nicht erlaubt ist. Es werden in Deutschland Pietäts- und Hygienegründe vorgeschoben, wobei es in Wirklichkeit nur um eine sprudelnde Geldquelle für die Garten- und Friedhofsämter geht.

sonnenaufgangSchwiegervaters Asche haben wir hier in Südafrika dem Meer übergeben, seinem Wunsche entsprechend am Proteareef, sieben Kilometer vor der Küste, wohin er in seinen letzten Lebensjahren immer zum Angeln rausgefahren ist. Zuerst wollte der kleine Holzschrein mit der Asche nicht versinken, was eigentlich auch kein Wunder ist, sondern er trieb lustig auf den Wellen und musste erst mal wieder eingefangen werden. Mittels eines Schraubenziehers aus dem Bordwerkzeug haben wir den Kasten dann geöffnet und die Asche dann lose ins Wasser gestreut. Zuerst blöderweise auch noch gegen den Wind, was über jeden Anwesenden ein paar Krümel Vater, Schwiegervater, Opa usw. verteilte. Der Schrein wurde bis zum Rand mit Angelblei gefüllt, wieder verschraubt und durfte dann endlich langsam und feierlich zwischen den ins Meer gestreuten Blumen versinken.

Loch 12 - im Hintergrund der Garden of RememberanceGolfers Asche muss man im Margate Country Club seine Referenz erweisen und zwar bei jeder Golfrunde. Der Weg führt durch den „Garden of Rememberance“, einen kleinen Streupark, wo die Asche jener Golfer verteilt wird, die auch in den ewigen Jagdgründen keine Ruhe geben, solange ihnen nicht mindestens ein Hole- in- One geglückt ist. Es ist Tradition, dass jeder Golfspieler beim Passieren dieses Gartens seine Kopfbedeckung abnimmt und den Weg schweigend zurücklegt, was manchmal schwerfällt, besonders, wenn man am vorausgegangenen Loch 12 ( Stroke 18) nach 2 guten Schlägen aufs Grün anschließend 4 Puts bis zum Einlochen benötigte.

Noch ein klärendes Wort in eigener Sache: Obwohl auch dieser Beitrag mal wieder vom Tod handelt, bestehe ich darauf, dass dies kein thanatologisches oder Gothic-Blog ist. Eher ein Grufti-Blog, denn, unleugbar, die Einschläge kommen immer näher.
In diesem Sinne

FROHE OSTERN

Dienstag, 8. August 2006

Genau heute...

...vor zwei Jahren hast Du Dich für immer vom Hof gemacht. Und immer noch ist das Gefühl von Entsetzen, Hilflosigkeit, Wut und Schuld so gegenwärtig wie damals, als die Meldungen aus Deutschland über die rapide Verschlechterung Deines Zustandes nach der OP eintrafen. Noch am Morgen des OP-Tages haben wir am Telefon geblödelt und mit Entsetzen Scherz getrieben. Neue Herzklappe, na und, reine Routine, braucht doch fast jeder. Drei Tage später hast Du den Löffel abgegeben.

Norbert 2004

Gestern haben wir uns mal wieder eins Deiner Shakycam – Videos reingezogen, die Du in Deinem "Sound Lab Olching" ( Bild ebenda!) mit Deinem ureigenen Witz und deiner unprätentiösen Kreativität zusammengebastelt hast. Wie schmerzlich wird dann die Lücke bewusst, die Du hinterlassen hast. Und jetzt hoffen wir mal, dass wir uns, so das mit der christlichen Lehre stimmt, später wiedersehen.
Dass ich „später“ sagte und nicht „ so schnell wie möglich“, wirst Du mir nachsehen!

Montag, 3. Juli 2006

Robert Gernhardt

Robert GernhardtRobert Gernhardt ist tot. Seine merkwürdigen Gedichte, seine skurilen Zeichnungen, seine Bücher haben mich seit dem Erscheinen der ersten „Pardon“ (1962) und später der "Titanic" über die Jahre begleitet. Er war ein Multitalent ohne jede Eitelkeit und belehrende Attitüde. Seinen Humor, seine Gabe, die eigenen Schwächen und die seiner Mitmenschen in Verse, Prosa oder Bilder zu fassen, habe ich immer bewundert und genossen.

Das sagte er über sich selbst:

Ich mach mir nichts aus Marschmusik,
ich mach mir nichts aus Schach.
Die Marschmusik macht mir zuviel,
das Schach zu wenig Krach.


Und so sah er den Tod:

Ach, noch in der letzten Stunde
werde ich verbindlich sein.
Klopft der Tod an meine Türe,
rufe ich geschwind: Herein!

woran soll es gehn? Ans Sterben?
Hab ich zwar noch nie gemacht,
doch wir werd‘n das Kind schon schaukeln -
na, das wäre ja gelacht!

Interessant so eine Sanduhr!
Ja, die halt ich gern mal fest.
Ach - und das ist ihre Sense?
Und die gibt mir dann den Rest?

Wohin soll ich mich jetzt wenden?
Links? Von ihnen aus gesehn?
Ach, von mir aus! Bis zur Grube?
Und wie soll es weitergehn?

Ja, die Uhr ist abgelaufen.
Wollen sie die jetzt zurück?
Gibt‘s die irgendwo zu kaufen?
Ein so ausgefall‘nes Stück

Findet man nicht alle Tage,
womit ich nur sagen will
- ach! Ich soll hier nichts mehr sagen?
geht in Ordnung! Bin schon still!

Samstag, 28. Januar 2006

Johannes Rau

Nun ist auch er nicht mehr. Er, der mich so fürchterlich abgekanzelt hat. 1968, in der Fachhochschule Wuppertal. Und nur, weil ich der Meinung war, und noch bin, dass Gesamtschulen für die meisten Schüler eher zu einem positiven Abschluss führen würden.
Heute gibt es daran eigentlich keinen Zweifel mehr, aber damals galt das in der SPD als zu weit aus dem Fenster gelehnt. Man wollte ja auch mal eine Wahl gewinnen und durfte „bürgerliche“ Wähler, sprich CDU-Wähler, nicht verschrecken. Und die CDU war natürlich dagegen. Gleichmacherei... bla bla usw.
Wie auch immer, Bruder Johannes gab sich wenig brüderlich, nutzte die nur ihm gegebene Kraft der, seine Argumentation ( welche, habe ich leider vergessen) verstärkenden, Lautsprecheranlage und erklärte mich vor versammeltem Auditorium zum naiven Blödmann. War ich wohl auch, ich war gerade 22.
Ich trage ihm nichts nach, aber immer, wenn ich ihn später in all seinen Ämtern wiedersah, erinnerte ich mich an jene Begegnung, an meine roten Ohren und an die Bank unter welche ich mich verkriechen wollte. So auch heute. Rest in peace!

Mittwoch, 25. Januar 2006

Deutsche Ballade

Vor ein paar Tagen entdeckte ich in einem Gedichtband folgende Ballade wieder, die ich Ende der fünfziger Jahre auswendig lernen musste:

Ludwig Uhland

Schwäbische Kunde

Als Kaiser Rotbart lobesam
zum heil’gen Land gezogen kam,
da musst er mit dem frommen Heer
durch ein Gebirge wüst und leer.
Daselbst erhob sich große Not,
viel Steine gab’s und wenig Brot,
und mancher deutsche Reitersmann
hat dort den Trunk sich abgetan.
Den Pferden war’s so schwach im Magen,
fast musste der Reiter die Mähre tragen.
Nun war ein Herr aus Schwabenland,
von hohem Wuchs und starker Hand,
des Rößlein war so krank und schwach,
er zog es nur am Zaume nach,
er hätt’ es nimmer aufgegeben,
und kostet’s ihn das eigne Leben.
So blieb er bald ein gutes Stück
Hinter dem Heereszug zurück;
da sprengten plötzlich in die Quer
fünfzig türkische Reiter daher,
die huben an, auf ihn zu schießen,
nach ihm zu werfen mit den Spießen.
Der wackre Schwabe forcht sich nit,
ging seines Weges Schritt für Schritt,
ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken
und tat nur spöttisch um sich blicken,
bis einer, dem die Zeit zu lang,
auf ihn den krummen Säbel schwang.
Da wallt dem Deutschen auch sein Blut,
er trifft des Türken Pferd so gut,
er haut ihm ab mit einem Streich
die beiden Vorderfüß zugleich.
Als er das Tier zu Fall gebracht,
da fasst er erst sein Schwert mit Macht,
er schwingt es auf des Reiters Kopf,
haut durch bis auf den Sattelknopf,
haut auch den Sattel noch zu Stücken
und tief noch in des Pferdes Rücken;
zur Rechten sieht man, wie zur Linken,
einen halben Türken heruntersinken.
Da packt die andern kalter Graus,
sie fliehen in alle Welt hinaus,
und jedem ist’s, als würd’ ihm mitten
durch Kopf und Leib hindurchgeschnitten.
Drauf kam des Wegs ’ne Christenschar,
die auch zurückgeblieben war,
die sahen nun mit gutem Bedacht,
was Arbeit unser Held gemacht.
Von denen hat’s der Kaiser vernommen,
er ließ den Schwaben vor sich kommen,
er sprach: „Sag an, mein Ritter wert,
wer hat dich solche Streich gelehrt?“
Der Held bedacht sich nicht zu lang:
„Die Streiche sind bei uns im Schwang,
die sind bekannt im ganzen Reiche,
man nennt sie halt nur Schwabenstreiche.“


Ich erinnere mich genau, mit welch schaurigem gruseln ich mir damals die heruntersinkenden halben Türken vorstellte.
Heute fällt mir besonders der schräge Humor Uhlands auf.
Wundern würde es mich aber nicht, wenn dieses Gedicht wegen „political incorrectness“ heutzutage nicht mehr im Deutschunterricht auftauchte. Oder?

Montag, 5. Dezember 2005

Verdamp lang her

BAP-rocktVorhin in 3sat lief ein kleiner Film über die Kölschrock-Band BAP, ihr dreißigjähriges Bestehen und ihre, wie Niedeggen es nannte, Gemeinde. Natürlich hat BAP aus diesem Anlass eine neue Platte auf den Markt geworfen und der Film war wohl auch eher ein kostenloser, längerer Werbeclip. Wie auch immer, mit einemmal kamen die Erinnerungen hoch. fuer-usszeschniggeAn Norbert ( cu, Alter), der mir ’79 zum erstenmal die LP „BAP rockt andere kölsche Lieder“ vorspielte, an das Konzert in der Münchener Alabamahalle vor ca. 500, vorwiegend, Exilkölnern, „Für usszeschnigge“ hatte es gerade in die Charts geschafft, und an das Bundesligaspiel in Leverkusen, wo ich mit „Major“ Heuser Bayer zum Sieg brüllte.
Das alles scheint noch so nah und ist doch schon so - „Verdamp lang her“.

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