erlebtes

Sonntag, 4. März 2007

Mondfinsternis – nostalgisch

Die totale Mondfinsternis in der letzten Nacht konnten wir hier auf der südlichen Halbkugel ebenfalls verfolgen. Leider bei uns nur, bis der Mond vom Kernschatten zu dreiviertel verdunkelt war. Dann zog ein Gewitter auf und das weitere Geschehen war hinter Wolken verschwunden. Das Gewitter kam uns aber gerade recht, denn zum einen brachte es endlich die seit Tagen ersehnte Abkühlung und zum zweiten konnte ich endlich den unbequemen Kopfstand beenden.
Sollte der letzte Satz nun gewisse Fragen aufwerfen ( Kopfstand??), so will ich das gerne erläutern:
Der Mond, von hier aus normal beobachtet, steht nämlich auf dem Kopf, wirkt fremd, und der Mann im Mond, der aus dem Bechstein-Märchen, mit dem Holzbündel auf dem Rücken und seit Kindesbeinen vertraut, wird nur erkennbar, wenn man ihn mit dem Kopf nach unten betrachtet.
Nun wird mir das mit dem Kopfstand niemand glauben und das ist auch richtig so, aber gemacht habe ich das schon, wenn auch nicht letzte Nacht und es ist erstaunlich wie vertraut der Mond auf seiner Bahn dann wieder aussieht.
Mond von der Südhalbkugel betrachtetMond von der Hordhalbkugel betrachtet

Sonntag, 28. Januar 2007

Heinz – eine Liebesgeschichte

HeinzHeinz ist 72 Jahre alt, ist kerngesund, war zweimal verheiratet und wieder geschieden und hat zwei erwachsene Söhne, aus jeder Ehe einen. Heinz ist Deutscher und nach Ende des Krieges verschlug es ihn zuerst nach Nord- und ein paar Jahre später nach Südafrika, wo er als gelernter Schreiner unter den Apartheitsbedingungen ein angenehmes Leben führte. Heinz sieht, gemessen an seinem Alter, blendend aus, hat noch alle Zähne im Mund und schon vor Jahren sein lichter werdendes Haupthaar durch Implantate verdichten lassen. Heinz ist nach eigenem und fremdem Bekunden noch ein ganzer Mann und Heinz liebt die Frauen, wie auch die Frauen Heinz lieben – jedenfalls solange, bis sie merken, dass Heinz auch ein Riesenarschloch ist.

Heinz ist Rassist, selbstverständlich, was nichts ungewöhnliches ist hier unter den apartheitsverwöhnten Weißen, die in der Mehrheit die Schwarzen für dumm, faul, kriminell und überhaupt minderwertig erachten und, allerdings nur hinter vorgehaltener Hand, die Unfähigkeit der schwarzen Regierung bejammern und von den „good old days“ schwärmen. Heinz allerdings ist auch noch Nazi, hasst die Juden, hasst die Kommunisten, hasst die Kapitalisten und hängt in seinem Schlafzimmer ein Hitlerbild auf. Vor allem aber ist Heinz ein Nassauer, ein Schmarotzer, aber all das erkennt man natürlich erst nach und nach.

Bedingt durch seine Scheidungen bezieht Heinz heute nur eine schmale Rente, teils aus Deutschland, teils aus der südafrikanischen Versicherungen. Man kann davon leben, aber wenig komfortabel. Also sinnt Heinz auf Verbesserung seiner wirtschaftlichen Situation und nutzt das ihm von der Natur gegebene Kapital. Er ist ein gutaussehender, rüstiger Rentner und es gibt viele alleinstehende Frauen, die sich wieder einen Partner wünschen. So eine Frau ist Marianne. Marianne, Mitte sechzig, lebt seit dem Tode ihres Mannes vor ein paar Jahren allein, in finanziell gesicherten Verhältnissen. Marianne begegnet Heinz zum erstenmal auf einer Grillparty, wo beide eingeladen sind. Heinz lebt zu diesem Zeitpunkt eigentlich auf den Seychellen, im Hause einer alleinstehenden Diplomatin. Er ist, wie er sagt, nur ein paar Tage auf Urlaub. Heinz wird Mariannes Interesse gespürt haben, jedenfalls fährt er ihr nach dem Ende der Party bis zu ihrer Wohnung nach, wird noch auf ein Glas oder einen Kaffee eingeladen und die beiden verbringen die Nacht zusammen.

Marianne ist verliebt und Heinz gibt ihr zu erkennen, dass er am liebsten sofort von den Seychellen zurück nach Südafrika kommen würde, das Verhältnis zur Tochter der Diplomatin sei nicht das beste, er aber nicht wüsste wohin, worauf ihm Marianne anbot, er könne ja bei ihr einziehen. Heinz fliegt zurück auf die Seychellen, packt seine Sachen in einen Container, verschifft diesen nach Südafrika und trifft selbst zwei Monate später wieder bei Marianne ein, freudigst erwartet.

Ab diesem Zeitpunkt lernen auch wir Heinz kennen. Ja, vom ersten Eindruck können wir die Schwärmerei von Marianne verstehen, ein attraktiver Mann – äußerlich. Nur, was redet der Mensch für einen Unsinn? Ein Plattitüden dreschender Aufschneider und Dummkopf. Mariannes Sohn, zur selben Zeit zu Besuch aus Deutschland, sagt seiner Mutter unverblümt, er halte den „Seychellen-Heinz“ für einen ganz windigen Heiratsschwindler, da er bemerkt habe, dass Heinz sich konsequent von Marianne aushalten lasse. Marianne hört die Worte, ahnt wohl auch ein wenig den Wahrheitsgehalt, verdrängt dies aber und genießt es, nicht mehr allein zu sein und wir Außenstehenden respektieren dies natürlich.

Marianne entschließt sich, ermuntert durch Heinz, ein Haus zu kaufen. Ein älteres Haus, etwas renovierungsbedürftig und Heinz kümmert sich um die Handwerker während Marianne die Rechnungen bezahlt. Nach einigen Wochen ist das neue Heim fertig und Heinz sitzt von nun an jeden Nachmittag vor dem Fernseher und verfolgt diese hochintelligenten Gerichtsplotten der diversen TV-Richter, wobei er Mariannes Zigaretten raucht und, bei ihm nicht passenden Entscheidungen, lauthals seinen Unmut gegen den Fernsehapparat brüllt.

Marianne gerät immer mehr in die Isolation, da die früher zahlreichen Besucher wegen dieses Heinz’ mehr und mehr fernbleiben und Marianne bei Einladungen durch die Blume gebeten wird, bitte ohne Heinz zu kommen. Nach ungefähr einem Jahr verblasst bei Marianne die rosarote Wolke und die Stimmung kippt. Heinz nervt nur noch und Marianne bittet Heinz, sich doch eine eigene Wohnung zu suchen, da sie keine Zukunft für diese Verbindung sieht. Da stößt sie bei Heinz erst mal auf taube Ohren. Er heuchelt zwar Verständnis, unternimmt aber gar nichts, monatelang. Marianne wird etwas drängender und Heinz fährt verstimmt zu einem seiner Söhne nach Johannesburg. Dort will er sich eine Wohnung suchen und bestätigt mehrfach telefonisch, dass er ausziehen werde.

In den folgenden drei Monaten stellt Marianne schon einmal Heinz’ Sachen für den Umzug in einem separaten Raum zusammen. Eines Sonntagsnachmittags trifft er unangemeldet wieder ein und erklärt, dass er nicht ausziehen werde, er wohne hier und er hätte ein Anrecht darauf. Er hätte einen Rechtsanwalt befragt, sprach’s, und setzt sich zu Marianne und anwesenden Gästen ins Wohnzimmer. Auf die Vorhaltung, dies sei doch nicht sein Haus und er könne doch nicht einfach nach monatelanger Abwesenheit hereinplatzen und in die Privatsphäre anderer eindringen, steht er auf und geht, um nach etwa einer Stunde mit zwei Polizisten zu erscheinen. Diese bestätigen, dass Heinz im Recht ist. Er beruft sich auf das Squatter –Law, ein Gesetz in Südafrika, das es verbietet, Nichtsesshafte zu vertreiben, wenn sie einen Platz ( Land oder Gebäude) über einen gewissen Zeitraum besetzt hatten. Allerdings bestünde die Möglichkeit Ersatz anzubieten und den hat Marianne. Um Heinz aus dem Wohnzimmer zu bekommen, wird ihm die, bei fast allen älteren Häusern, vorhandene Gesindekammer angeboten. Als Heinz das entrüstet ablehnen will, machen ihm die Polizisten, die längst gemerkt haben, woher der Wind weht, klar, dass er das annehmen müsse.

Marianne schaltet einen Rechtsanwalt ein. Der bekommt gleich am nächsten Tag Arbeit, da Heinz sich per einstweiliger Verfügung Zugang zur Küche des Wohnhauses verschafft, was 3 Tage später wieder rückgängig gemacht wird. Nun darf Heinz nur noch im Hof vor seiner Kammer sitzen, muss seine eigenen Zigaretten rauchen und kann statt der Richterin Salesch nur noch die im Hof montierte Wäschespinne beschimpfen. Nach 4 Tagen gibt Heinz auf und zieht aus. Nach 4 Wochen erhält Marianne ein Anwaltsschreiben, in welchem Heinz ein viertel von Mariannes Haus fordert ( 250 000 Rand) für seine Bauleitungstätigkeit bei der Renovierung. Ein halbes Jahr später spricht ihm das Gericht 15 000 Rand zu. Anwalts- und Gerichtskosten für Marianne ca. 20 000 Rand. Heinz dürfte nicht viel weniger berappt haben.

Heinz lebt nun, so hört man, in Johannesburg. Versuche, in Deutschland Hartz IV zu erschleichen sind, wie zu vernehmen war, gescheitert. Ob er in Johannesburg wieder eine alleinstehende Frau gefunden hat, ist nicht bekannt, aber es ist anzunehmen.

Sonntag, 14. Januar 2007

Namibia

los geht's -ab in die WüsteDies war nun unsere dritte Tour durch dieses ungewöhnliche, bizarre, trockene, weite und dünn besiedelte Land und es wird, so uns das Alter keinen Strich durch die Rechnung macht, nicht unser letzter Besuch gewesen sein, denn Namibia macht süchtig. Nicht, dass wir dort permanent leben wollten. Dazu muss man wohl speziell konditioniert sein, d.h. man muss es mögen, entweder als Farmer den nächsten Nachbarn erst in zwanzig oder dreißig Kilometer Entfernung anzutreffen, oder in ziemlich spießigen Kleinstädten alles ganz genau über jeden Einwohner zu wissen oder zu erfahren. Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 2 Mio. Einwohner, d.h. während in Deutschland 226 Einwohner auf den Quadratkilometer kommen, sind es in Namibia nur 2,4 Menschen/qkm. Da allein die Hauptstadt Windhoek ca. 250 000 Einwohner zählt und die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Namibias im wasserreicheren Norden des Landes, also oberhalb der Etoshapfanne, angesiedelt ist, kann man sich gut vorstellen, dass man über Hunderte von Kilometern kaum einen Menschen antrifft. Und doch ist das Land touristisch voll erschlossen und selbst an den entlegensten und unwirtlichsten Ecken findet der Reisende eine Gästefarm, einen Caravanpark oder eine Lodge. Bis auf wenige Tage im Jahr, hauptsächlich zwischen Weihnachten und Neujahr, sind Quartierreservierungen nicht notwendig. Wo immer man hinkommt, wird man freundlich empfangen, sind Rat oder Hilfe , falls benötigt, selbstverständlich und überall zu erhalten.
Da Namibia bis 1915 eine deutsche Kolonie war (Deutsch-Südwestafrika), wird von vielen Menschen die deutsche Sprache verstanden, bzw. noch fließend gesprochen. Der deutsche kulturelle Einfluss ist an vielen Stellen noch bemerkbar, jedoch ist der Lebensstil des modernen Namibia mittlerweile mehr durch den südafrikanischen Einfluss geprägt ( Namibia, oder wie es bis 1990 hieß South-West-Afrika, war von 1920 bis zur Unabhängigkeit 1990 südafrikanisches Mandatsgebiet).
Wer genaueres über Namibia wissen möchte findet hier und hier bei Wikipedia detaillierte Informationen und auch eine Namibia-Landkarte.

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, beim Suchtfaktor Namibia. Namibia, das ist zum einen die Namib-Wüste, die älteste Wüste der Welt mit den höchsten Sanddünen, teilweise über 300 m hoch und bei Seisriem im Sossusvlei zu besichtigen und, allerdings nur an der dafür freigegeben Düne 45, zu besteigen;

Sossusvlei Lodge- im Hintergrund das Naukluftgebirge in der letzten AbendsonneSossusvlei Lodge - Dämmerungim Vlei mit Bushcampernan der Düne 45. d.h. bei Kilometer 45diese ist nur ca 200 m hoch - es gibt höhereBlick von der Düne ins Vlei- nach 65 km ist Ende, dann kommt nur noch Sand - bis an den Atlantik. Nur noch 60 km -schön breiter Strand, oder?

das ist die fast bedrohlich wirkende Fels- und Steinwüste am Kuiseb-Canyon;

unglaublich - mit dem Fahrrad durch die Wüste - es herrschen fast 40 Gradwir passieren den südlichen Wendkreis am Kuiseb- CanyonMondlandschaft - hier gibts nix mehrDoch, im ausgetrockneten Flussbett des Kuiseb wächst noch wasStrauße - trifft man überall in den kargen Gebieten

das sind die merkwürdigen Städtchen Walvisbay, Swakopmund und Hentiesbay, an der Atlantikküste gelegen und ringsum von den Sandbergen der Wüste umgeben;

Namib -TransitDas Waschbrett der Gravelroad wird geglättetKüstenstraße zwischen Walvisbay und Swakopmund - die Sonne kann den Küstennebel kaum durchdringen. Es ist empfindlich kalt, obwohl 5 km weiter im Inland,.d.h. in der Wüste 40 grad herrschenFlamingos in den Salzgewinnungsbecken bei SwakopmundGolfplatz in Hentiesbay - nur dei Abschläge und die Grüns haben Gras - schönes Spiel!

das Cap Cross an der Skelettküste mit seiner permanenten Robbenkolonie, wo
ca. 300 000 Seebären dicht gedrängt leben, gebären und sterben, wobei das Bellen,
Blöken und Määähen der Tiere zusammen mit dem Grollen der anrollenden Atlantikbrecher eine unglaubliche Geräuschkulisse abgibt, nur noch übertroffen vom bestialischen Gestank nach faulendem Fisch, Tierkot und Verwesung, der dem Besucher bereits auf dem etwas entfernteren Parkplatz entgegenweht;

Robbenkolonie Cap Cross - den Geruch muss man sich denkenMutter und Kind - die Mütter erkennen iher Jungen an dem speziellen Ruf - und es rufen tausende gleichzeitig!

das ist die grandiose Steppenlandschaft des Damaralandes mit dem Brandberg ( über 2500 m hoch) und seinen über 50 000 Jahre alten Buschmann-Felsmalereien;

bizarres DamaralandDas Brandbergmassivanotherone bites the dusttypisches Eselsgefährtirgendwo im Damaraland

das ist die Etoshapfanne, ein Salzsee von 129 km Länge und 50 km Breite, der von einem mehr als doppelt so großen Wildreservat umgeben ist, in welchem fast alle großen und kleinen Wildtiere Afrikas beheimatet sind ( ausgenommen Nilpferd und Krokodil - wie auch, gibt es doch keinen Fluss dort);

Etosha-Gate bei Okaukuejoam WasserlochOryxantilope - Namibias Wappentieram WasserlochOkaukuejoirgendwo in EtoshaBlick in die Etosha-Pfanne

das ist der größte gefundene Meteorit der Erde, ein Eisenklotz von 50 Tonnen Gewicht;

notwendige WarnungHoba-Meteorit, soll vor ca. 80 000 Jahren aufgeschlagen sein. Ganz schön eisenhaltig, die Luft , damals...

das ist der aus der Ebene steilaufragende Waterberg mit seiner, bedingt durch die isolierte Lage, ganz speziellen Flora und Fauna oben auf dem Plateau, sowie seiner für Deutsche so traurigen Berühmtheit durch die „Schlacht am Waterberg“( 1904), als ein Generalleutnant von Trotha zur Kolonialzeit den Herero-Aufstand dadurch beendete, dass er erst die meuternden Einheimischen dank überlegener Waffentechnik niedermetzelte und dann die Überlebenden samt Frauen und Kindern in die naheliegende Kalahari trieb, ohne Wasser und Nahrung, dann die Wüste abriegelte, sodass Tausende verhungert und verdurstet sind. Der Völkermord gelang nur deshalb nicht zu hundert Prozent, weil die damalige Reichsregierung in Berlin auf Grund internationaler Proteste den sauberen General zurückpfiff. Angesichts dieser bedrückenden Historie ist es geradezu bewunderswert, wie liebevoll im ganzen Land die Zeugnisse der deutschen Kolonialzeit gehegt und gepflegt werden.

Der Waterberg - weithin sichtbarganz schön anstrengend, da hoch zukletternerstaunlich -solche Tafeln findet man an vielen Stellen

Namibia, das ist auch Windhoek, die kleine, saubere Hauptstadt mit der Independence Avenue ( früher: Kaiserstraße) und den gleichen Banken und Geschäften wie in jeder größeren Stadt Südafrikas, mit den Regierungsgebäuden und Botschaften und mit der gleichen Aufteilung wie fast alle Städte in Südafrika, den modernen Teil mit ca. 80 000 meist wohlhabenden und überwiegend weißen Bewohnern und dem etwas abseits gelegenen Township Katutura mit ca. 170 000 armen, ausnahmslos schwarzen Menschen.

Windhoek - Independence AvenueHererofrau in traditioneller Kleidungüberall nur freundliche Gesichter

Natürlich ist Namibia noch viel mehr: Der ganze Süden, fast menschenleeres, unfruchtbares Halbwüstengebiet, die Lüderitzbucht mit ihren versandeten Geisterstädtchen, das von der de-Beer-Group kontrollierte Diamantensperrgebiet der südlichen Namib, der Fish-River-Canyon, nach dem Grand-Canyon in den USA der zweitgrößte Flusscanyon der Welt, oder der Bevölkerungsreichste Teil des Landes im Norden unterhalb der angolanischen Grenze am Okavango-Fluss, aber diese Teile haben wir noch nicht bereist und deshalb kann ich dazu auch nichts weiter berichten.

Antonow in Windhoek

Und dann, zum Abschied von Namibia, gab es noch etwas besonderes: Auf dem kleinen Flughafen in Windhoek konnten wir eine russische Antonow bestaunen. Das größte Flugzeug der Welt - echt gigantisch!

Samstag, 13. Januar 2007

Die Wüste lebt,

das können wir bestätigen. Mehr aus Namibia gibt es in den nächsten Tagen.
Namib-Wüste

Sonntag, 19. November 2006

Jacaranda

Pretoria, TshwaneVortrekker- MonumentDie Hauptstadt von Südafrika ist bekanntlich Pretoria und wer die Farbe Blau liebt, sollte die Stadt im Oktober besuchen. Dann blühen in der Stadt die Jakaranda - Bäume und davon gibt es Tausende. Der Jakaranda - Baum stammt, so habe ich es gelesen, ursprünglich aus Hawai. Die Bäume in Pretoria wurden um 1880 aus Argentinien eingeführt und das in „Tshwane“, so heißt der Verwaltungsbezirk Pretoria seit einigen Jahren offiziell, herrschende milde Klima ließ die Bäume wachsen und gedeihen.
Heute leuchten von Oktober bis Anfang November fast alle Straßenzüge in einem fast kitschigen Hellblau und das bewirkt in der Stadt eine wunderbar entspannte Frühlingsatmosphäre.

Jacaranda1Jacaranda2Jacaranda3Jacaranda4jacaranda5

Obwohl Pretoria nur rund 50 km nördlich von Johannesburg liegt, obwohl im Bezirk Tshwane ungefähr 2 Millionen Menschen leben, obwohl die beiden Städte in den Außenbezirken ineinander übergehen ist das Lebensgefühl viel entspannter als in Johannesburg. Dies liegt wohl hauptsächlich an der subjektiv empfundenen, wie auch objektiv zu belegenden, weitaus besseren Sicherheitslage in Pretoria.

Über das Thema Sicherheit in Südafrika möchte ich, da dies ja im Zusammenhang mit SA immer wieder als ein Angst machendes Problem genannt wird, mal einen gesonderten Beitrag verfassen. Irgendwie finde ich aber keinen richtigen Einstieg, da uns, obwohl nun schon einige Jahre hier lebend, persönlich jegliche negative Erfahrung fehlt. Das heißt nichts, das kann sich natürlich schnell ändern, aber einfach nur Statistiken oder Horrorgeschichten von rassistischen ( "the good old days") Apartheitsfossilen wiederkäuen mag ich nicht.
Aber irgendwann wird doch auch bei uns einmal eingebrochen, so ist zu hoffen, und dann, dann schreie ich hier Zeter und Mordio. Versprochen!

Samstag, 12. August 2006

Deep Sea Fishing

Wer zum Fischen raus aufs Meer will, muss früh aufstehen. Die Boote fahren mit boat launch early in the morningdem ersten Licht der aufgehenden Sonne los, je nach Jahreszeit zwischen Halbfünf und Halbsieben in der Frühe. Losfahren, das hört sich einfach an, ist allerdings an unserer Küste ein etwas komplizierteres Verfahren. Es gibt hier keine Marinas, sondern die Boote müssen über die flachauslaufenden Sandstrände mittels Trailern zu Wasser gebracht werden. Die Boote sind als Skiboote gebaut mit niedrigem Schwerpunkt und mit flachen Rümpfen ohne großen Tiefgang. Angetrieben werden sie von zwei starken, hochklappbaren Außenbordmotoren. Ein Traktor oder Geländewagen schiebt den Trailer samt Boot soweit ins Wasser, bis das Boot aufschwimmt. Da während des ganzen Vorgangs das Meer seine Tätigkeit nicht einstellt, Boat launchingsondern unbeirrt Brecher auf Brecher an den Strand rollt, wird jede Hand benötigt, das Boot festzuhalten und in die richtige Richtung zu bugsieren. Somit stehen alle Angler, mittlerweile mit Schwimmwesten gesichert, im Wasser und klettern nun in den schwankenden Kahn. Die erfahrendsten Leute schieben das Schiffchen soweit vorwärts, dass der Skipper die Motoren senkrecht stellen kann. Nun sind alle drin, nass und frierend, denn frühmorgens ist es jetzt im Winter ziemlich frisch, die Motoren werden gestartet und dann beginnt der Ritt durch die Brandung. Bei erfahrenen Skippern sieht das einfach aus, kann aber bei Fehlern zu fatalen Folgen führen ( einen harmlosen Unfall hatte ich hier schon einmal dokumentiert.).
through the breakers

Dann braust das Schiff hinaus auf die offene See. Allerdings ist auch dabei die Steuerkunst des Bootsführers sehr wichtig. Wer das erstemal mit so einer Nussschale auf dem offenen Meer unterwegs ist, wird ungläubig die riesigen Wellenberge bestaunen, die sich selbst bei anscheinend glatter See vor dem Boot auftürmen. Diese großen Wellen muss der Skipper immer in den richtigen Winkeln ansteuern um ein Kentern oder Eintauchen des Bootes in die Welle zu vermeiden.

Endlich sind die angesteuerten Fanggründe einige Kilometer vor der Küste erreicht, der Fishfinder, ein Echolot, zeigt an, dass unter dem Boot Fischschwärme vorbeiziehen. Die Motoren werden gestoppt und die mittlerweile vorbereiteten Angeln ausgeworfen. Und nun beginnt für die Ahnungslosen das Martyrium. Wer keinen robusten Magen hat, wird jetzt in kürzester Zeit seekrank und fängt nach wenigen Minuten an zu kotzen. Sobald das Boot steht oder mit der Strömung treibt, gerät der Gleichgewichtssinn durch das fortwährende Auf und ab, das Schaukeln und Schlingern des Schiffchens so aus den Fugen, dass der Magen rebelliert. Teilweise helfen dagegen Tabletten oder am Ohrläppchen befestigte Pflaster. Sobald das Boot fährt, hört die Übelkeit meistens wieder auf.

Da die Boote normalerweise bis mittags draußen bleiben, kann man sich lebhaft vorstellen, dass die von Seekrankheit betroffenen sich nichts sehnlicher wünschen, als niemals geboren worden zu sein, bzw. endlich wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Das Fischen selber muss man mögen. Ich persönlich langweile mich dabei, bin einfach  Awesome  with Blue Marlinnicht geduldig genug. Zu lange dauert es, bis man überhaupt mal etwas fängt und das „alter Mann und das Meer“- Erlebnis, d.h. so einen riesigen Marlin oder Sailfisch zu erwischen, kommt hier zwar ab und zu vor, sechs Richtige im Lotto allerdings ebenfalls.

Sechs Stunden auf einer schaukelnden Nussschale sind lang. Die mitgenommenen Biervorräte und Lunchpakete sind ausreichend bemessen, was kein Wunder ist, da die armen Gestalten, die, grün-gelb im Gesicht, fortwährend über die Reling speien, keinenwhale Schluck und keinen Bissen anrühren. Sie haben auch kaum noch einen Blick für die neugierigen Delphine, die fast immer in der Nähe der Boote zu beobachten sind. Ebenfalls Humpbackhäufig sind um diese Jahreszeit ( Juni bis November) Wale anzutreffen, Glatt- und Buckelwale, die auf dem Wege aus den antarktischen Gewässern nach den Küsten vor Mozambique sind, wo sie die Jungen zur Welt bringen

Endlich geht’s zurück. Die Landung am Strand ist für Neulinge nochmals eine Erfahrung von Entsetzen und Erleichterung. Der Skipper wartet mit der Landung, bis er eine passende Welle gefunden hat, setzt das Boot hinter diese, passt die Geschwindigkeit dem auflaufenden Brecher an und jagt das Schiff dann mit voller Geschwindigkeit auf den Strand. Da die unerfahrenen Passagiere nun einen abrupten Aufprall an Land erwarten, ist das erleichterte Aufstöhnen nach der sanft aufgleitenden Landung nur zu verständlich.

An Land haben die Ankömmlinge dann einen seltsam schwankenden Gang und auf die Frage, wie’s denn so war, lautet die Antwort fast immer: „ Anstrengend!“ – „Und, machst du es noch mal?“ – „ Ooch, nöö!“Das gilt natürlich nicht für Enthusiasten. Davon gibt’s hier jede Menge und die würden am liebsten gleich wieder rausfahren. Ich gehöre nicht dazu..

Donnerstag, 15. Juni 2006

Back from Mauricius

Regenbogen über Grande BayeNach einer Faulenzerwoche hat uns der Alltag mit seinem ganzen Freizeitstress wieder.
Mauritius ist ja ganz nett, aber auch ein noch so schönes Hotel mit allem Schnickschnack kann den Komfort eines angenehmen Zuhauses nicht ersetzten. Frau Blackconti mag das ja etwas differenzierter sehen, da sie die Unterbrechung des ewigen Einerleis der Hausarbeit ( Kochen, Putzen, Müllraustragen;-)) wohl noch etwas länger hätte ertragen können, aber letztendlich war auch für sie eine Woche Nixtun genug. Landschaftlich ist es hier bei uns in SA sowieso viel reizvoller als auf dieser doch ziemlich denaturierten Zuckerrohrinsel.

Hotel Le MauriciaGrande Baye mit Blick auf VulkanbergeKatamarantourvorgelagertes FelseneilandKatamarantour2

Wir waren vor 18 Jahren schon einmal dort und so konnten wir nicht sonderlich enttäuscht werden. Die Anzahl der Hotelanlagen, fast alle mit sehr gehobenen Standard, aber auch recht abgehobenen Preisen, hat sich erheblich ausgeweitet, wodurch der Zugang zu den Badestränden vielerorts stark behindert wird.

Katamarantour 3The Beauty and the BeastPlatschirgendwie eleganterKatamarantour der skipper and me

Erschrocken waren wir allerdings über den Zustand des, die Insel umgebenden, Korallenriffs. Große Bereiche der vor 18 Jahren noch intakten Korallenbänke sind zwischenzeitlich abgestorben und somit sind auch die bunten Korallenfische, seinerzeit überall sofort sichtbar, sobald man mit einer Taucherbrille ins Wasser schaute, nur noch als vereinzelte Restbestände zu bewundern. Einheimische, daraufhin angesprochen, erklärten die in den letzten Jahren verstärkt aufgetretenen Zyklone sowie das Phänomen „El Nino“ dafür verantwortlich. Ob das stimmt, oder ob die mancherorts sehr dichte Uferbebauung auch ihren Teil dazu beiträgt, kann ich nicht beurteilen.

riesige Bäume mit LuftwurzelnBotanischer Garten PampelmousseGarten im Le CannonierBeach vor dem Hotel Le CannonierKüste im Süden - am horizont die Riffkante

Die Hauptstadt Port Louise hat sich gegenüber unserem ersten Besuch 1988 sehr verändert. Aus der charmant-verschlafenen Kleinstadt mit multikulturellem ( indisch-orientalisch-chinesisch-afrikanischem) Marktgewusel wurde eine moderne Metropole mit dem üblichen Verkehrsproblem und der weltweiten Beliebigkeit der Shoppingmalls and –miles.

Port Louise WaterfrontPort Louise KindergartenSegashow im HotelTamarind - den alten Pappkarton wollte ich erst wegretuschieren, aber dann ließ ich ihn wegen wahrheitsgemäßer BerichterstattungTamarind Wasserfälle

Apropos multikulturell: Das ist auf Mauritius kein Schlagwort, sondern äußerst friedlich-freundlich gelebte Wirklichkeit und macht für mich auch den eigentlichen Reiz der Insel aus. Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung sind Kreolen, also Mischlinge mit weißen, schwarzen und auch asiatischen Vorfahren. Männer wie Frauen sind meist wohlgestaltet mit eleganten Bewegungen und von intelligent-fröhlicher Wesensart. Da steht der Tamilen-Tempel neben der Moschee, der Hinduschrein neben der katholischen Klosterkirche, ganz selbstverständlich und der Respekt vor dem jeweils Andersgläubigen ist überall spürbar. In dieser Hinsicht ist Mauritius sicherlich eine Reise wert.

 Mädchen in PampelmousseGrand Bassin - heiliger Ort für HindusGrand Bassin - das rituelle Stirnzeichen wurde mir gegen eine Spende aufgedrängt. Wofür? keine Ahnung.Grand Bassin - heilige MakakkenaffenHindugöttin

Dass man auch auf einer landschaftlich gar nicht soo tollen Insel ein paar hübsche Fotos schießen kann, weiß man aus jedem Reisekatalog. Ähnliches gilt auch für meine Bildchen.

Freitag, 26. Mai 2006

Irgendwie finde ich den Faden nicht.

Jetzt habe ich mich 2 Wochen nicht mit dem Blog beschäftigt, habe eine interessante Golfwoche in East London hinter mir, sogar meine DSL-Verbindung wurde zwischenzeitlich erfolgreich installiert ( wie ich’s erwartet hatte: natürlich kann ich jetzt einen Router nebst Zubehör verkaufen, da nochmals geliefert! Danke Telkom-SA!) und trotzdem habe ich eine gewaltige Schreibblockade. Kein Thema erscheint mir erwähnenswert, keine komische Geschichte kann ich erzählen.

West Bank GC - you can see the sea from every teeSAGES at West Bank GCalter Leuchturm auf dem Gelände des West Bank GC..und ein alter Friedhof danebenAbends am West Bank Golf Club
Townhall at East LondonEast London Golf Course - einer der ältesten und schönsten in SüdafrikaImpalas auf dem EL Golf CourseDer Hafen von EL - 1947 eröffnet von Prinzessin Elisabeth von England, der heutigen KöniginDünen an der Nahoonmündung bei EL
Dünenlandschaft bei Port AlfredAbendlicher Blick aus dem Hotelfenster in EL

Das letzte Datum meines Blogs erscheint mir wie eine fortwährende Anklage: „Los, du fauler Sack, schreib endlich was, lass dir was einfallen!“ Aber mir fällt nix ein – und DAS schreibe ich jetzt einfach hierhin. Das ganze garniere ich noch mit ein paar Bildchen aus East London und von der großartigen Landschaft auf der Fahrt dorthin.

Dorf in der Ciskeiirgendwo in der TranskeiLandschaft in der Transkei. Es gibt dort kaum noch Bäume. Die wurden im Laufe der Jahrhunderte abgeholztund nochmal - Transkei Cheerleaderparade in Mount Ayliff (Transkei)


Der Anfang ist jedenfalls gemacht und morgen sehen wir dann weiter.

Donnerstag, 4. Mai 2006

Trauer

Heute Abend erhielten wir aus Deutschland die Nachricht, dass Andre Schmitke., der langjährige Freund unseres Sohnes, gestern bei einem Autounfall tödlich verunglückt ist.
Die Nachricht von seinem Tode hat uns tief getroffen, denn anlässlich seines Besuches vor zwei Jahren lernten wir Andre als äußerst angenehmen jungen Mann kennen, freundlich, intelligent, humorvoll und auch einem ernsthaften Gedankenaustausch zugänglich. Wie gerne hätten wir ihn wiedereinmal hier bei uns willkommen geheissen.
Aus und vorbei - wir können es noch gar nicht fassen.

Andre

Montag, 13. März 2006

Wildlife

Frau Blackconti und ihre z. Zt. hier weilende Freundin aus Deutschland reisten in der letzten ElefantWoche in den Tembe Elephant Park, ein Naturreservat an der Grenze zu Mozambique, um mal wieder jene Tiere aus der Nähe zu erleben, die wir in unserem Garten lieber nicht sehen wollen.
Die südafrikanischen Wildreservate, das größte und bekannteste ist der Krüger National Elefanten-am-WasserlochPark, sind sehr gut organisiert und bequem mit dem eigenen PKW zu erkunden, jedoch ist es empfehlenswert eine von Park-Rangern geführte Tour zu buchen, da diese näher an die Tiere Giraffe in Hluhluweherankommen. Es gibt in allen Parks Übernachtungsmöglichkeiten, von einfachen, preisgünstigen Selfcatering- Bushcamps bis zur extrem teuren 5-Sterne Luxuslodge ( wer’s denn braucht!).
Eine Karte über die Wildreservate in Kwazulu-Natal findet man hier. Diese Seite enthält auch einige nützliche Reiseinformationen. Ich hoffe, dass die Fotos einen kleine Eindruck vermitteln, wie nahe man den Viechern in den Gameparks kommen kann.
Hippos in St LuciaKrokodil in St LuciaGiant Heron in St LuciaRhino in UmfoloziZebras in Hluhluwe

Tief im Süden

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