Dienstag, 1. August 2006

“Money, Money, Money....

…it’s so funny!” denke ich, wenn ich hier in SA eine Rechnung via Banküberweisung bezahlen darf. Das geht dann folgendermaßen:
Zu bezahlen ist eine Rechnung über, sagen wir mal – 3000 Rand. Auf der Rechung findet man alle Bankdetails, also Name der Bank, Bankleitzahl und Kontonummer. Soweit ganz normal. Nun begebe ich mich zu meiner kontoführenden Bank und - hebe den fraglichen Betrag ab – in bar! Dazu ist ein Formular auszufüllen und ein Identitätsnachweis zu erbringen. Nachdem der Bankschaltermensch dann alles in seinen Computer getippt, hat haut er noch mindestens drei Stempel auf diverse Papiere, holt dann einen Packen gebündelter 100-Rand-Noten aus einem Kasten und füttert damit eine Banknotenzählmaschine, welche munter los rattert.
one hundred RandDazu muss man wissen, dass die 100-Rand-Note ( z.Zt. ca. 43 Euro ) der gebräuchlichste Geldschein ist. Höherwertig ist nur der 200-Rand-Schein, welcher aber nur in geringen Stückzahlen im Umlauf und kaum verbreitet ist.
Die maschinell gezählten Scheine werden mir jetzt noch einmal vorgezählt und mit einem Gummi zu einem Päckchen verbunden, welches ich mir in die Tasche stopfe. Hinter mir steht die Schlange der wartenden Bankkunden und schaut zu. Ich verlasse die Bank durch die doppeltürige Sicherheitsschleuse, grüße noch den, mit einer Maschinenpistole bewehrten Wachmann vor der Bank und begebe mich, fortwährend sichernde Blicke nach allen Seiten werfend, zur nächsten, etwa 300 Meter entfernten Bank, welche das Konto meines Rechnungsstellers führt. Hier beginnt dann die Prozedur in umgekehrter Reihenfolge, Formular ausfüllen, PC, Stempel Geldzählen usw. Nein, ausweisen muss ich mich jetzt nicht.
fifty RandEin unglaublich umständlicher Prozess. Eine Giroüberweisung von Konto zu Konto ist über die Bankfilialen nicht möglich. Selbst die Überweisung auf ein anderes Konto der gleichen Bank findet nur auf oben beschriebenem Wege statt, wobei allerdings, das muss ich zugeben, nur die beiden Formulare erstellt werden müssen. Die Geldscheine selbst bleiben dabei unberührt.

Das alles mutet fast steinzeitlich an und ist auch nicht zu verstehen, denn jede Überweisung, wohin auch immer, kann ich von meinem PC via Internet Banking mit ein paar Mausklicks tätigen.

Übrigens, Umtausch von Fremdwährung, z.B. Euro in Rand, löst an den Bankschaltern ebenfalls hektische Betriebsamkeit und Formularbearbeitung aus.Als Tourist holt man
sich Bargeld am einfachsten ( und billigsten!) mittels der guten alten EC-Karte ( MAESTRO- Zeichen muss drauf sein!) aus den selbst in den entlegensten Winkeln des Landes aufgestellten Geldautomaten ( ATM’s), problemlos und ohne umständlichen Papierkram.

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