Scheibenwischer

Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Deshalb war meine Erwartungshaltung auch nicht besonders ausgeprägt, als ich gestern Abend die Scheibenwischer-Gala einschaltete.
Ich wurde nicht enttäuscht. Der Sendung fehlte jegliches Konzept, wenn man von dem Kalkül der Vortragenden absieht, dass die Erwähnung des Namens der Bundeskanzlerin in jedem zweiten Satz für schenkelklopfende Heiterkeitsausbrüche im Publikum sorgen würde. Primitiver geht’s eigentlich nicht. Ansonsten planloses Nummernkabarett ohne jeglichen roten Faden.
Scheibenwischer-Jahresrückblick? Bis auf ein paar Fotos, die jeder Internetnutzer schon dutzendfach gesehen hat, Fehlanzeige. Mathias Richling wie gehabt mit zumindest teilweise komischen Parodien, die man allerdings mittlerweile auch schon zu oft gesehen hat. Bruno Jonas nur ansatzweise mal kabarettistisch, meistens jedoch schlecht vorbereitet, und einfach nur noch grauenhaft: Richard Rogler,

Ich habe im Laufe der Jahre alle vorgenannten Protagonisten irgendwann mal live mit ihren Soloprogrammen erlebt und mich fast immer gut und gekonnt unterhalten gefühlt.
Beim Scheibenwischer vermisse ich genau jene Eigenschaften: gut und gekonnt!
Der Scheibenwischer wirkt teilweise dilettantisch, schnell zusammengeschustert, kaum geprobt und deshalb wenig begeisternd. Die Kameraschnitte ins Publikum sprachen Bände- gääähn!
blackconti - 29. Dez, 17:07