Streik
In diesen Tagen erleben wir hier in Südafrika einen Streik der öffentlichen Bediensteten, d.h. der Lehrer, Krankenschwestern, teilweise auch Polizisten, Müllentsorger usw., was zu mancherlei Engpässen im tägliche Ablauf führt. Allgemein aber findet der Streik und die Forderung der Gewerkschaft nach einer 12% Lohnerhöhung volles Verständnis in der Bevölkerung, da die obengenannten Berufe äußerst dürftig entlohnt werden. Die Regierung war sich nicht zu blöde, den Streikenden eine Lohnerhöhung von 6% anzubieten, bei einer Inflationsrate von 7%, und im Parlament für sich, also die Regierungsmitglieder und Abgeordneten des Parlaments zeitgleich eine Diätenerhöhung von 50% zu beschließen. Natürlich wurde das alles irgendwie begründet, man kennt das ja in Deutschland auch, aber dass dies nicht zur Entspannung beitrug, kann man verstehen. Zwischenzeitlich wurde der Parlamentsbeschluss wieder rückgängig gemacht.

Wie kurios und unüberlegt aber auch Entscheidungen der Gewerkschaften sein können, mag folgende Geschichte verdeutlichen:
Hier in Südafrika befördern private Sammeltaxis die (schwarze) Bevölkerung von A Nach B. Öffentliche Nahverkehrssysteme gibt es nur im Bereich der großen Städte und auch diese sind nur unzureichend ausgebaut, sodass dort ebenfalls diese Sammeltaxis das Massentransportmittel der Wahl sind. Die Gewerkschaften haben also die Taxifahrer zur Unterstützung des Streiks aufgefordert. Am Mittwoch war nun zum Generalstreik aufgerufen und alle o.a. Tätigen sollten sich auf Großkundgebungen in den Städten versammeln. Verwundert rieben sich die Verantwortlichen die Augen, da sich statt der erwarteten Tausenden von Demonstranten nur einige Hundert erschienen waren. Es streikten halt auch die Taxifahrer, wie gewünscht, und somit konnten die zumeist außerhalb der Städte in Townships lebenden Schwarzen die Kundgebungen nicht erreichen. Ach ja, Planung in Afrika.

Wie kurios und unüberlegt aber auch Entscheidungen der Gewerkschaften sein können, mag folgende Geschichte verdeutlichen:

blackconti - 15. Jun, 14:17