Freitag, 10. Oktober 2008

„Kleinvieh macht auch Mist“

...meint der Beamte der mobilen Zollfahndung Hagen und verweist gestern in der ZDF-Reportage stolz auf die Jahresmenge von 1000 bis 1200 Stangen Zigaretten, die bei der Jagd auf Zigarettenschmuggler beschlagnahmt werden. Ausführlich wurde vorgeführt, wie gewitzte Zollbeamte mit geschultem Auge polnische Autos am Kennzeichen erkennen und anhalten. Der erfahrene Zollfahnder, so erfährt man, weiß, dass in solchen Fahrzeugen polnische Wanderarbeiter auf dem Wege zum Ernteeinsatz sind und dass diese Menschen, weil arm, nicht nur jede Menge polnischer Lebensmittel sonder auch polnische Zigaretten mitführen. 200 Zigaretten sind laut Einfuhrbestimmung erlaubt, aber da die für die Dauer des Arbeitseinsatzes nicht reichen, nimmt der gemeine Wanderarbeiter halt eine Stange mehr mit und die versteckt er irgendwo im Fahrzeug, wo sie von den hervorragend ausgebildeten Zollfahndern dann gefunden werden, da die alle Tricks kennen.

Die Reportage belegte eindrucksvoll die Fahndungserfolge in 3 Fällen. Bei jedem gestoppten Fahrzeug präsentierten die eifrigen Beamten der ZDF-Kamera mit sichtlichem Stolz etwa doppelt so viele Zigarettenstangen wie die Anzahl der Fahrzeuginsassen, also bei 5 Insassen ungefähr 10 Stangen, d.h. 5 zuviel, die dann, weil nicht deklariert, eingezogen wurden und für die wegen Steuerhinterziehung auf der Stelle ein Bußgeld von 28,-- Euro je Stange erhoben wurde. Bei der oben genannten Jahresmenge von 1200 Stangen und ca. 30,-- Euro Bußgeld je Stange ergibt das für den Fiskus eine schöne Einnahme von ca. 36.000,-- Euro im Jahr. Super!

In der Reportage waren 3 Beamte im Einsatz, täglich auf der Straße, wie sie enthusiastisch erzählten. Man darf annehmen dass jeder dieser Beamten geschätzt 50.000 Euro im Jahr kostet, plus Fahrzeug und Sonstiges. Und wieder bewahrheitet sich die Weisheit deutscher Sprichwörter: „Kleinvieh macht auch Mist.“

PS: Großvieh natürlich noch mehr, wie wir angesichts der momentan locker hin und her geschobenen Milliarden und Billionen erleben dürfen. Ein Unterschied fällt allerdings auf: Die polnischen Wanderarbeiter und die Zollfahnder waren bildlich fassbar, im Gesicht etwas verfremdet, aber reale handelnde Personen. Die Gangster, die die Trillionen verzockten und verzocken bleiben merkwürdig verschwommen, eigentlich unsichtbar, nicht festzunageln und wird doch der Eine oder Andere verantwortlich gemacht, so trägt er schwer - an seinen Abfindungsmillionen.

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