Nochmal: Krieg am Hindukusch
"Wir müssen die Diplomatie einsetzen, und wir müssen die Entwicklungspolitik einsetzen," meint der US-Präsident Obama in einem Interview, „weil die Probleme in Afghanistan allein mit militärischen Mitteln nicht gelöst werden können.“ Das klingt vernünftig, wobei er das „allein“ besser durch „garantiert“ ersetzt hätte, aber warum ordnet er dann die Entsendung weiterer 17 000 Soldaten, 30 000 US-Soldaten sind dort bereits im Einsatz, an? Sollen die nun mit viel Diplomatie und Entwicklungshilfe den Taliban den Garaus machen?
Wer sind eigentlich die Taliban? Wo kommen die her und wie viele gibt es davon? Wikipedia hilft da nicht viel weiter, wenn man von diesem interessanten Link absieht, wo zumindest eine Zahl, geschätzt 45 000 Kämpfer, angegeben wird, die sich überwiegend aus den Koran-Schulen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet rekrutieren sollen. Das alles ist aber sehr vage formuliert. Klar ist aber, die Taliban sind islamische Fundamentalisten, die einen mittelalterlichen Gottesstaat errichten wollen. Das mag uns nicht gefallen, aber wenn daraus ein Bürgerkrieg entsteht, weil wohl viele Afghanen die Ziele der Taliban für richtig halten, so geht das uns, d.h. den Westen, einen Scheißdreck an. Machtfragen müssen die rivalisierenden Parteien alleine ausfechten.
Der bisherige Einsatz ausländischer Truppen, die einseitige Parteinahme, hat jedenfalls
nur ein Ergebnis gebracht: „Der Hass auf den Westen wächst,“ fasst Tagesschau.de das Resultat einer ARD-Umfrage in Afghanistan zusammen. Soll man sich da wundern angesichts der wenig ausgeprägten Rücksichtsnahme der ausländischen Streitkräfte auf die Zivilbevölkerung beim Kampf gegen die Taliban und mit jedem zusätzlichen Soldaten, den die NATO für ihre ISAF-Mission oder die USA für Enduring Freedom dorthin entsenden, wird sich der Hass auf und der Widerstand gegen den Westen verstärken.
In Pakistan hat die nordwestliche Provinzregierung nun einen Friedensvertrag mit den Taliban geschlossen und de facto die Grenzprovinz zu Afghanistan als Taliban-Territorium anerkannt. Folgt man der militärischen Logik, so müssten jetzt noch weit mehr Soldaten an den Hindukusch geschickt werden, um die Taliban dann auch in Pakistan zu bekämpfen.
Präsident Obama mag ja ein netter Kerl sein und möglicherweise sogar die richtigen Ansätze zur Lösung dieses Konfliktes haben, gegen die Gewalt-Logik des Militärs wird er nichts ausrichten, die Spirale der Gewalt , Terror und Gegengewalt wird auch er nicht beenden können und die Forderung nach mehr Bundeswehrkampftruppen für Afghanistan wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Der bisherige Einsatz ausländischer Truppen, die einseitige Parteinahme, hat jedenfalls
nur ein Ergebnis gebracht: „Der Hass auf den Westen wächst,“ fasst Tagesschau.de das Resultat einer ARD-Umfrage in Afghanistan zusammen. Soll man sich da wundern angesichts der wenig ausgeprägten Rücksichtsnahme der ausländischen Streitkräfte auf die Zivilbevölkerung beim Kampf gegen die Taliban und mit jedem zusätzlichen Soldaten, den die NATO für ihre ISAF-Mission oder die USA für Enduring Freedom dorthin entsenden, wird sich der Hass auf und der Widerstand gegen den Westen verstärken.
In Pakistan hat die nordwestliche Provinzregierung nun einen Friedensvertrag mit den Taliban geschlossen und de facto die Grenzprovinz zu Afghanistan als Taliban-Territorium anerkannt. Folgt man der militärischen Logik, so müssten jetzt noch weit mehr Soldaten an den Hindukusch geschickt werden, um die Taliban dann auch in Pakistan zu bekämpfen.
Präsident Obama mag ja ein netter Kerl sein und möglicherweise sogar die richtigen Ansätze zur Lösung dieses Konfliktes haben, gegen die Gewalt-Logik des Militärs wird er nichts ausrichten, die Spirale der Gewalt , Terror und Gegengewalt wird auch er nicht beenden können und die Forderung nach mehr Bundeswehrkampftruppen für Afghanistan wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.
blackconti - 18. Feb, 16:05