
Höchstwahrscheinlich ist er davon überzeugt, dass in seinem jeweiligen Job die fortwährende Desinformation und Lüge zum Berufsbild gehört. Allerdings stellt sich dann die Frage, weshalb er das so plump macht, denn dass
Franz-Josef Jung lügt, sobald er den Mund aufmacht erkennt auch der Unbedarfteste. Wer hätte nicht schon über seine „Schule für Frauen“- und „Brunnenbohr“-Geschichten gelacht. Egal ob er im System Koch als Leiter der hessischen Staatskanzlei „jüdische Vermächtnisse“ zur Verschleierung illegaler Parteispenden erfand oder nun als Verteidigungsminister hanebüchene Gründe für den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan erfindet, Jung lügt, aber er lügt miserabel, weil man’s ihm immer ansieht. Seit gestern erläutert uns Jung nun unermüdlich, dass bei der Bombardierung der Tankwagen in Kundus ausschließlich Taliban –Terroristen getötet wurden. Angesichts der Bilder von den verletzten Kindern in den Hospitälern wirkt dies natürlich absolut glaubhaft.
Na endlich, jetzt ist auch die Bundeswehr richtig in den afghanischen Bürgerkrieg verwickelt, jetzt werden auch wir bald richtig gefallene Soldaten ehren können, von Taliban in die Luft gesprengt oder einfach aus dem Hinterhalt erschossen. Das feuert dann natürlich auch unseren Innenminister
Schäuble, nicht zu vergessen: auch so ein Parteispenden-Ehrenmann, zu besonderen Überwachungsanstrengungen an, kommen wir doch dem fortwährend beschworenen Terroranschlag in Deutschland mit jedem toten Afghanen tatsächlich immer näher. Nur weiter so, es wird schon werden und, ganz wichtig, keine Stimme für die Linke. Die wollen die Bundeswehr nämlich aus Afghanistan abziehen und das ist unverantwortlich.