Bad News are good news
Diese alte Journalistenweisheit gilt auch für mein Blog, bieten die Ereignisse der letzten Tage doch urplötzlich wieder Schreibstoff in Hülle und Fülle. Aber der Reihe nach:
Am Anfang stand der Erwerb eines angeblich wundertätigen Armbandes aus Edelstahl. Auf der Innenseite eingelassene Vulkansteine zusammen mit einer strenggeheimen Technologie aus Japan führen zu einem grundlegend verbesserten Wohlbefinden und Linderung bzw. Heilung jedweder körperlicher Beschwerden. So erläuterte zumindest der Verkäufer und da dies sich besonders in einer Verbesserung des Golfhandicaps niederschlagen würde, erschien mir der Preis von 1500,--Rand für dieses Erzeugnis japanischer Spitzentechnologie absolut angemessen. Außerdem schmückt diese silberne Gliederkette mein rechtes Handgelenk ungemein und sie ergänzt meine dezenten Oberlippen- und Nasenpiercings aufs trefflichste. Warum mich Frau Blackconti bei der Präsentation meiner Neuerwerbung und der Nennung des Kaufpreises mit so einem merkwürdigen Blick bedachte, irritierte mich zu jenem Zeitpunkt nur unwesentlich.
Zwei Tage später war der Fernseher hin und, obwohl gerade mal 5 Jahre alt, hätte eine Reparatur mehr als ein neues Gerät gekostet. Also wurde ein neuer Apparat gekauft. Der ist jetzt adäquat zum Programm genauso flach.
Flach ist auch der Garagenboden und deshalb ergibt der Wasserinhalt einer auslaufenden Waschmaschine einen schönen, großen See, welchen wir dann am darauffolgenden Tag trockenlegen mussten. Eine kleine Münze, vergessen in irgendeiner Tasche, hatte auf wundersame Weise den Weg in den Wasserbehälter gefunden, vorbei an allen eingebauten Filtern, und dort, von der rotierenden Trommel zum Schneidwerkzeug geschärft und angetrieben, einen Schlitz in den Plastikcontainer gesägt. Dies konnte natürlich erst nach der Demontage der Maschine festgestellt werden. Ein Ersatzcontainer ist hier nicht zu bekommen und so wurde das Loch halt provisorisch verklebt. Ob das lange das hält ist fraglich und über kurz oder lang ist dann wohl eine neue Maschine fällig.
Am Tag 4 nach Erwerb meines Glücksarmbandes habe ich meine Geldbörse verloren. Ich weiß ziemlich genau wo und hatte den Verlust auch nur wenige Minuten nach Verlassen des Ortes bemerkt, aber als ich dorthin zurückkehrte – weg war sie und niemand wusste etwas. Nun ja - jetzt folgt die übliche Prozedur. Die Karten zu sperren ist ja heutzutage kein besonderes Problem – Anruf genügt. Neue Karten zu erhalten ist schon etwas aufwendiger, besonders wenn man in Afrika lebt, aber Karten deutscher Banken besaß. Wirklich aufwendig ist aber die Wiederbeschaffung von ID-Dokumenten, Führerschein usw. Wie bei der Erstaustellung ist wieder stundenlanges Schlangestehen in muffigen Schalterräumen und die Verhandlung mit Schalterpersonal, dessen Kompetenz oftmals, freundlich ausgedrückt, gegen null tendiert. Gegenüber diesen Aussichten ist der Verlust von ca. 500 Rand Bargeld geradezu eine Lappalie.
Dass der Verlust der Geldbörse noch getoppt werden könnte, war kaum zu erwarten, aber wenn’s einmal so richtig schief läuft, gibt es immer noch eine Steigerung. Ich habe ja z.Zt. keine Bankkarten und da ist es hilfreich, dass wenigstens Frau Blackconti noch eigene Karten hat. Sie hat auch ein eigenes Konto und da ist auch ein ausreichendes Guthaben drauf. Um so erstaunter war ich, als ich gestern Morgen, ausgestattet mit Frau Blackcontis Kreditkarte und ihrem Zugangscode, einen Geldautomaten um Bargeld bat und dieser höflich aber bestimmt eine Auszahlung verweigerte. Begründung: Tägliches Limit überschritten! Hääh? Unmöglich! Also habe ich die Bank aufgesucht und dort dann erfahren, dass entweder ich oder Frau Blackconti heute bereits 1000 Rand aus einem Automaten in Durban gezogen hätten. Schon am letzten Samstag, abends um 18.42 Uhr, hätten wir im KFC (Kentucky Fried Chicken) in Durban für 1.430 Rand Pommes Frites gegessen, uns am Sonntag um 10.32 Uhr im Trueworth in Durban für 7.680 Rand eingekleidet und bis einschließlich Dienstag das Konto um insgesamt 12.580 Rand erleichtert. Nun war ich ziemlich sicher, dass weder Frau Blackconti noch ich das Wochenende in Durban verbracht hatten und höchstwahrscheinlich ist auch dem Bankmenschen eine plötzliche Blässe in meinem Gesicht aufgefallen. Auf seine besorgte Frage: „Stimmt was nicht?“ konnte ich nur röcheln: „Da räumt jemand unser Konto ab!“, worauf er blitzschnell 2 oder 3 Tasten an seinem Computer betätigte und nur lakonische meinte: „ It’s done!“ So, jetzt ist auch dieses Konto erst mal gesperrt und jetzt müssen wir zur Polizei, den Kartenbetrug melden. Wo und wie der passiert ist? Frau Blackconti hat da eine Vermutung, aber das hier zu erläutern würde wohl zu weit führen.
Mein Armband habe ich nun aus Sicherheitsgründen abgelegt. Es wirkt anscheinend prächtig, nur dummerweise genau entgegengesetzt der ursprünglichen Anpreisung. Höchstwahrscheinlich sind beim Einbringen der japanischen Hochtechnologie die Pole vertauscht worden, denn auch mein Golf hat sich, seit ich es trug, kontinuierlich verschlechtert.
Am Anfang stand der Erwerb eines angeblich wundertätigen Armbandes aus Edelstahl. Auf der Innenseite eingelassene Vulkansteine zusammen mit einer strenggeheimen Technologie aus Japan führen zu einem grundlegend verbesserten Wohlbefinden und Linderung bzw. Heilung jedweder körperlicher Beschwerden. So erläuterte zumindest der Verkäufer und da dies sich besonders in einer Verbesserung des Golfhandicaps niederschlagen würde, erschien mir der Preis von 1500,--Rand für dieses Erzeugnis japanischer Spitzentechnologie absolut angemessen. Außerdem schmückt diese silberne Gliederkette mein rechtes Handgelenk ungemein und sie ergänzt meine dezenten Oberlippen- und Nasenpiercings aufs trefflichste. Warum mich Frau Blackconti bei der Präsentation meiner Neuerwerbung und der Nennung des Kaufpreises mit so einem merkwürdigen Blick bedachte, irritierte mich zu jenem Zeitpunkt nur unwesentlich.
Zwei Tage später war der Fernseher hin und, obwohl gerade mal 5 Jahre alt, hätte eine Reparatur mehr als ein neues Gerät gekostet. Also wurde ein neuer Apparat gekauft. Der ist jetzt adäquat zum Programm genauso flach.
Flach ist auch der Garagenboden und deshalb ergibt der Wasserinhalt einer auslaufenden Waschmaschine einen schönen, großen See, welchen wir dann am darauffolgenden Tag trockenlegen mussten. Eine kleine Münze, vergessen in irgendeiner Tasche, hatte auf wundersame Weise den Weg in den Wasserbehälter gefunden, vorbei an allen eingebauten Filtern, und dort, von der rotierenden Trommel zum Schneidwerkzeug geschärft und angetrieben, einen Schlitz in den Plastikcontainer gesägt. Dies konnte natürlich erst nach der Demontage der Maschine festgestellt werden. Ein Ersatzcontainer ist hier nicht zu bekommen und so wurde das Loch halt provisorisch verklebt. Ob das lange das hält ist fraglich und über kurz oder lang ist dann wohl eine neue Maschine fällig.
Am Tag 4 nach Erwerb meines Glücksarmbandes habe ich meine Geldbörse verloren. Ich weiß ziemlich genau wo und hatte den Verlust auch nur wenige Minuten nach Verlassen des Ortes bemerkt, aber als ich dorthin zurückkehrte – weg war sie und niemand wusste etwas. Nun ja - jetzt folgt die übliche Prozedur. Die Karten zu sperren ist ja heutzutage kein besonderes Problem – Anruf genügt. Neue Karten zu erhalten ist schon etwas aufwendiger, besonders wenn man in Afrika lebt, aber Karten deutscher Banken besaß. Wirklich aufwendig ist aber die Wiederbeschaffung von ID-Dokumenten, Führerschein usw. Wie bei der Erstaustellung ist wieder stundenlanges Schlangestehen in muffigen Schalterräumen und die Verhandlung mit Schalterpersonal, dessen Kompetenz oftmals, freundlich ausgedrückt, gegen null tendiert. Gegenüber diesen Aussichten ist der Verlust von ca. 500 Rand Bargeld geradezu eine Lappalie.
Dass der Verlust der Geldbörse noch getoppt werden könnte, war kaum zu erwarten, aber wenn’s einmal so richtig schief läuft, gibt es immer noch eine Steigerung. Ich habe ja z.Zt. keine Bankkarten und da ist es hilfreich, dass wenigstens Frau Blackconti noch eigene Karten hat. Sie hat auch ein eigenes Konto und da ist auch ein ausreichendes Guthaben drauf. Um so erstaunter war ich, als ich gestern Morgen, ausgestattet mit Frau Blackcontis Kreditkarte und ihrem Zugangscode, einen Geldautomaten um Bargeld bat und dieser höflich aber bestimmt eine Auszahlung verweigerte. Begründung: Tägliches Limit überschritten! Hääh? Unmöglich! Also habe ich die Bank aufgesucht und dort dann erfahren, dass entweder ich oder Frau Blackconti heute bereits 1000 Rand aus einem Automaten in Durban gezogen hätten. Schon am letzten Samstag, abends um 18.42 Uhr, hätten wir im KFC (Kentucky Fried Chicken) in Durban für 1.430 Rand Pommes Frites gegessen, uns am Sonntag um 10.32 Uhr im Trueworth in Durban für 7.680 Rand eingekleidet und bis einschließlich Dienstag das Konto um insgesamt 12.580 Rand erleichtert. Nun war ich ziemlich sicher, dass weder Frau Blackconti noch ich das Wochenende in Durban verbracht hatten und höchstwahrscheinlich ist auch dem Bankmenschen eine plötzliche Blässe in meinem Gesicht aufgefallen. Auf seine besorgte Frage: „Stimmt was nicht?“ konnte ich nur röcheln: „Da räumt jemand unser Konto ab!“, worauf er blitzschnell 2 oder 3 Tasten an seinem Computer betätigte und nur lakonische meinte: „ It’s done!“ So, jetzt ist auch dieses Konto erst mal gesperrt und jetzt müssen wir zur Polizei, den Kartenbetrug melden. Wo und wie der passiert ist? Frau Blackconti hat da eine Vermutung, aber das hier zu erläutern würde wohl zu weit führen.
Mein Armband habe ich nun aus Sicherheitsgründen abgelegt. Es wirkt anscheinend prächtig, nur dummerweise genau entgegengesetzt der ursprünglichen Anpreisung. Höchstwahrscheinlich sind beim Einbringen der japanischen Hochtechnologie die Pole vertauscht worden, denn auch mein Golf hat sich, seit ich es trug, kontinuierlich verschlechtert.
blackconti - 9. Sep, 15:31