Sonntag, 14. März 2010

Mal wieder – Kriminalität in Südafrika

Nachdem ich nun schon aus Deutschland aufgefordert werde, zum freitäglichen Kneipenbesuch ( Pistols) wegen Raubüberfallgefahr eine Waffe mitzunehmen und dennoch „viel Spaß“ zu haben, so will ich denn endlich auch hier meiner Berichterstatterpflicht nachzukommen, so sehr es mir auch widerstrebt.

Es ist ja leider wahr: Südafrika schafft auf dem Gebiet der Kriminalität Jahr für Jahr einen Spitzenplatz auf der Weltrangliste und die nicht zu übersehenden Sicherheitsvorkehrungen an jedem Gebäude, hohe Mauern, Elektrozäune, Fenstergitter, Wachmänner usw., wirken auf ausländische Besucher anfangs sehr befremdlich und belegen durch ihre Präsenz ihre Notwendigkeit. In früheren Beiträgen habe ich die Kriminalität hier nicht geleugnet, aber auch immer relativiert, sie zur statistischen Wahrheit erklärt, von er wir hier an der Southcoast nur marginal tangiert werden.

Prinzipiell sehe ich das immer noch so, aber wenn dann plötzlich eine Gang, schwerbewaffnet mit Schnellfeuergewehren, die hiesigen Kneipen abklappert und sowohl die Wirte um die Kassen, als auch die zufällig anwesenden Gäste um ihre Geldbeutel, Uhren, Schmuck und Cellphones erleichtert, dann erschüttert das zumindest das subjektive Sicherheitsgefühl. Innerhalb von 2 Wochen tauchten die Gangster so gegen 22.00 Uhr bei 7 populären Bars und Restaurants auf, bei zweien sogar zweimal, und verschwanden nach getaner Arbeit mit dem Auto eines Gastes. Ich war da zwar nie anwesend, glücklicher Zufall, aber ich kenne einige der Opfer und deren Berichte ließen den Schrecken ahnen, der einen befällt, wenn man in den Lauf einer AK47 schaut. Da sich alle, Gäste und Wirte, aber auch die Gangster, umsichtig verhielten, wurde Gott sei Dank niemand verletzt.

Natürlich verändert so eine Überfallserie das Gästeverhalten. Wenn sie nicht ganz wegblieben, die Wirte haben die Umsatzeinbußen sofort gespürt, so nahm doch jeder zu einem Restaurant- oder Kneipenbesuch nur noch das notwendigste mit. Kein Schmuck, keine Uhr, keine Geldbörse, kein Handy, einzig eine Kreditkarte und etwas Bargeld lose in der Tasche. Zwischenzeitlich hat sich die Lage wieder entspannt, denn die Polizei hatte eine Spezialeinheit eingesetzt und war erfolgreich. Die Bande wurde vor ein paar Tagen verhaftet.

Ob es sich um die gleichen Gangster handelt, die am 6. März das Pokerturnier im Hyatt-Hotel in Berlin überfallen haben, will die hiesige Polizei weder bestätigen noch dementieren.

Griechischer Staatsbankrott – na und?

Ich schicke es gleich voraus: Ich habe von ökonomischen Zusammenhängen keine Ahnung. Dies vorausgesetzt schwadroniere ich jetzt mal so vor mich hin, aus dem Bauch.

Griechenland hat exorbitante Staatsschulden und steht angeblich kurz vor dem Bankrott. Aber, wo ein Schuldner ist, ist auch ein (oder mehrere) Gläubiger. Wer sind diese, will sagen: Wer hat so viele Milliarden übrig, um sie Griechenland zu leihen? Gegen Zinsen, versteht sich. Ich bin’s nicht und ich kenne auch niemanden in meinem erweiterten Umfeld. Griechenland muss jetzt sparen und das bedeutet für die Masse der Griechen, dass nun alles teurer wird , wegen Steuererhöhungen, gleichzeitig aber Löhne, Gehälter und Renten gekürzt oder mindestens eingefroren werden.

Warum? Ich nehme mal an, um die Zinsen für die geliehenen Gelder bezahlen zu können und evtl. die Kredite zu tilgen. Im Klartext: Damit diejenigen, wer auch immer, die soviel Kapital übrig hatten, um es für möglicht hohe Zinsen an Griechenland zu verleihen, ihren Überfluss auch mit Gewinn zurück erhalten, müssen nun die einfachen Leute in Griechenland, die sowieso schon nicht besonders begütert sind, mit noch weniger auskommen. Dass dies für den sozialen Frieden nicht gerade förderlich ist, kann man ja jetzt schon erleben.

Was passierte denn, wenn Griechenland sich einfach weigerte zu zahlen? Mit Sicherheit würde denen niemand mehr was leihen und Sie könnten immer nur soviel Waren importieren wie sie ausführen. Eine ausgeglichene Handelsbilanz wäre aber doch ideal.

Gäbe es dann einen Krieg, denn wie anders will man bei einem zahlungsunwilligen Staat Gelder eintreiben? Und wer wäre der Angreifer? Die Spekulanten in aller Welt doch wohl nicht, es sei denn sie hätten Einfluss auf die Politik, könnten die Armeen in irgendeiner Weise in Bewegung setzen. Das wird im Falle Griechenland sicher nicht passieren. Also kann man den Griechen nur raten, nichts mehr zu bezahlen. Staatsbankrott – na und? Wen stört’s außer den Spekulanten und wenn die ihre sowieso überflüssigen Milliarden los sind, geht es allen besser. Spekulantenrisiko! – So what?

Einige Politiker aus CDU- und FDP-Fraktion würden auch griechische Inseln als Bezahlung akzeptieren, z.B. für die beliebten deutschen Waffenlieferungen. Der Vorschlag, bzw. die Forderung dieser Bundestagsabgeordneten wirft schon Fragen nach deren geistiger Gesundheit auf. Für die gelieferten Waffen hätten die Griechen bestimmt eine gute Verwendung, wenn die neuen „Inselbesitzer“ mit ihren Umzugskartons und Deutschlandfähnchen in der Ägäis anrücken.

Tief im Süden

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