Das war’s...


Was bleibt für Südafrika? Nun, die Welt kennt jetzt unseren Präsidenten, Jacob Zuma, der sich gerade der Vaterschaft seines 20. Kindes erfreut, mit 4 Frauen verheiratet ist und sich anschickt in Kürze die 5. zu ehelichen. Geschmack hat er, soviel steht für mich fest, denn als ihm das Merkel nach einem Tor gegen Argentinien glückselig um den Hals fallen wollte, da zuckte er, zwar diplomatisch fein, aber doch merklich angewidert zurück.
Die WM-Städte wurden renoviert, d.h. recht ordentlich aufgeräumt, die Schlaglöcher wurden beseitigt und die Straßenlaternen erhielten neue Glühlampen. In den Städten fahren jetzt plötzlich moderne Omibusse und die sollen auch weiterhin im regelmäßigen Linienverkehr eingesetzt werden. Höchstwahrscheinlich aber nur so lange, bis die Einschüsse die Karosserien so durchlöchert haben, dass sie sich nur noch als Sieb verwenden lassen. Die Taxiunternehmer werden das schon richten, weil die Polizei nach der WM kaum in der Lage sein wird, jeden Bus mit einer Eskorte zu schützen.
Die neuen Stadien sind wohl weltweit das Beste, was man sich z.Zt. vorstellen kann, aber wie und wofür die, besonders in den kleinen WM-Städten, in der Zukunft dienen sollen, das steht noch in den Sternen. Die WM wurde reibungslos und ordentlich abgewickelt und die im Vorfeld so oft beschworene Kriminalität Südafrikas ( Uli Hoeness!) hielt sich merklich bedeckt. Von ernsthaften Vorfällen ist mir nichts bekannt.
Ob die Nation durch die WM enger zusammen gewachsen ist, glaube ich eher nicht, aber es ist ja schon als Fortschritt zu bewerten, dass sich selbst eingefleischte Rugby- oder Cricket-Afrikaaner der Faszination dieses oder jenes Fußballspiels nicht entziehen konnten. Rund um die Stadien herrschte durchweg eine ausgelassene, immer friedlich-freundliche Atmosphäre und alles in allem glaube ich, dass Südafrika nun zwar ein paar Schulden mehr, aber auch einen gehörigen Imagegewinn zu verzeichnen hat.

Ja, und dann bleibt da noch die Vuvuzela, die zwar ordentlich nervte, aber sich gleichzeitig nun wohl weltweit verbreitet hat, ja geradezu DAS Souvenir dieser WM wurde. Nicht ein WM-Tourist, der nicht mindestens eine dieser Plastiktröten erworben und in die Heimat mitgenommen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn diese monotone Hintergrunddisharmonie nun auch in den Bundesligastadien erschallen würde. Vielleicht haben wir uns nach 64 Vuvuzelaspielen so daran gewöhnt, dass Fußball ohne diese Lärmorgie nicht mehr vorstellbar ist, ja, dass uns geradezu etwas fehlen würde.
blackconti - 12. Jul, 10:28