Geburtstagskaffee ohne Salzwasser
Was ich letztlich schon andeutete ist jetzt endlich vollbracht. „Tief im Süden“ ist heute auf den Tag genau 10 Jahre online. Ja doch, im letzten halben Jahr war da wirklich nix los, tut mir leid, und auch die kürzlich angekündigten Superideen zur Weltrettung muss ich leider schuldig bleiben. Und um das Unglück voll zu machen, kündige ich hiermit an, dass ich den Betrieb doch noch nicht einstelle, d.h. dass Ihr mein linkslastiges Gezeter über das Elend in der Welt noch eine geraume Zeit ertragen müsst, nein nicht müsst, denn leider gibt’s ja keinen Anklickzwang, leider!
Nun gut, da die supertollen Ideen zur Weltrettung momentan noch nicht voll ausgereift sind, ich aber dennoch irgendwas schreiben möchte, so widme ich mich heute mal wieder unserer kleinen Welt hier an der Southcoast:
Halleluja - unser Leitungswasser ist nun, nach gut anderthalb Wochen wieder trinkbar! Wieso? Nun, aus unseren Wasserhähnen kam plötzlich nur noch Salzwasser – völlig ungenießbar und sogar gesundheitsgefährdend. Südafrika leidet in diesem Jahr unter einer außergewöhnlichen Dürre. Nicht hier bei uns an der Küste, da ist noch alles sattgrün, aber im Inland sieht’s schlimm aus. Es will einfach nicht genügend Regen fallen. Die Talsperren sind alle fast leer und die Flüsse sind trocken oder nur noch dünne Rinnsale. Die Farmer melden in weiten Teilen des Landes den Totalausfall der Maisernte und ähnliches hört man von den Zuckerrohrfeldern nördlich von Durban.
Wir beziehen unser Wasser aus dem Umzimkulu-Fluß, welcher hier bei Port Shepstone ins Meer mündet. Die Pumpstation liegt etwa 10 km oberhalb der Flussmündung. Durch die Gezeiten wird an der Mündung ein Sandwall aufgeschoben, wohinter sich der Fluss zur Lagune staut. Wird der Staudruck der Lagune zu groß, durchbricht der Fluss diesen Wall und strömt ins offene Meer. Das wäre normal, aber da der Fluss z.Zt. kaum Wasser führt baut sich nicht genügend Druck auf, das stehende Flusswasser wird bei hoher Flut mit Meerwasser vermischt, wird Brackwasser und langsam staut sich die Lagune kilometerweit, letztlich bis zur Trinkwasserentnahmestelle und jetzt wird hoch salzhaltiges Brackwasser ins Wasserwerk gepumpt, wo dann zwar alles gereinigt und ausgefiltert wird – außer dem Salz, denn dafür gibt’s keinen Filter und schon gar keine Entsalzungsanlage. Wer schon einmal Kaffee, aus Salzwasser gebrüht, genossen hat, weiß wie weit man dieses eklige Gebräu speien kann.
Jetzt haben die Wasserversorger in wenigen Tagen einen künstlichen Damm aufgeschüttet, direkt unterhalb der Entnahmestelle, weit oberhalb der Mündung, haben so eine Art Rückschlagventile in dem Damm eingebaut, sodass das aufgestaute Rinnsal vom Fluss zwar ablaufen, das Lagunenwasser aber nicht zum Frischwasser gelangen kann. Das funktioniert recht ordentlich. Kurz, jetzt kann man unser Leitungswasser wieder trinken. Selbstverständlich wird dieser provisorische Damm sofort weggespült, wenn es endlich mal wieder ausgiebig regnet und der Umzimkulu wieder zum richtigen Fluss wird. Aber dann wird dieser Notdamm ja auch nicht mehr benötigt.
In den ersten Tagen des Desasters gab es einen Run auf Flaschenwasser und die Läden waren im Nu ausverkauft. Dann kamen Tankwagen mit Frischwasser und überall wurden dann große Fässer aufgestellt, vor denen putzige Menschenschlangen mit Eimern und Bottichen anstanden. Endlich auch für uns Weiße mal ein zünftiges Drittweltfeeling.
Nun gut, da die supertollen Ideen zur Weltrettung momentan noch nicht voll ausgereift sind, ich aber dennoch irgendwas schreiben möchte, so widme ich mich heute mal wieder unserer kleinen Welt hier an der Southcoast:
Halleluja - unser Leitungswasser ist nun, nach gut anderthalb Wochen wieder trinkbar! Wieso? Nun, aus unseren Wasserhähnen kam plötzlich nur noch Salzwasser – völlig ungenießbar und sogar gesundheitsgefährdend. Südafrika leidet in diesem Jahr unter einer außergewöhnlichen Dürre. Nicht hier bei uns an der Küste, da ist noch alles sattgrün, aber im Inland sieht’s schlimm aus. Es will einfach nicht genügend Regen fallen. Die Talsperren sind alle fast leer und die Flüsse sind trocken oder nur noch dünne Rinnsale. Die Farmer melden in weiten Teilen des Landes den Totalausfall der Maisernte und ähnliches hört man von den Zuckerrohrfeldern nördlich von Durban.
Wir beziehen unser Wasser aus dem Umzimkulu-Fluß, welcher hier bei Port Shepstone ins Meer mündet. Die Pumpstation liegt etwa 10 km oberhalb der Flussmündung. Durch die Gezeiten wird an der Mündung ein Sandwall aufgeschoben, wohinter sich der Fluss zur Lagune staut. Wird der Staudruck der Lagune zu groß, durchbricht der Fluss diesen Wall und strömt ins offene Meer. Das wäre normal, aber da der Fluss z.Zt. kaum Wasser führt baut sich nicht genügend Druck auf, das stehende Flusswasser wird bei hoher Flut mit Meerwasser vermischt, wird Brackwasser und langsam staut sich die Lagune kilometerweit, letztlich bis zur Trinkwasserentnahmestelle und jetzt wird hoch salzhaltiges Brackwasser ins Wasserwerk gepumpt, wo dann zwar alles gereinigt und ausgefiltert wird – außer dem Salz, denn dafür gibt’s keinen Filter und schon gar keine Entsalzungsanlage. Wer schon einmal Kaffee, aus Salzwasser gebrüht, genossen hat, weiß wie weit man dieses eklige Gebräu speien kann.
Jetzt haben die Wasserversorger in wenigen Tagen einen künstlichen Damm aufgeschüttet, direkt unterhalb der Entnahmestelle, weit oberhalb der Mündung, haben so eine Art Rückschlagventile in dem Damm eingebaut, sodass das aufgestaute Rinnsal vom Fluss zwar ablaufen, das Lagunenwasser aber nicht zum Frischwasser gelangen kann. Das funktioniert recht ordentlich. Kurz, jetzt kann man unser Leitungswasser wieder trinken. Selbstverständlich wird dieser provisorische Damm sofort weggespült, wenn es endlich mal wieder ausgiebig regnet und der Umzimkulu wieder zum richtigen Fluss wird. Aber dann wird dieser Notdamm ja auch nicht mehr benötigt.
In den ersten Tagen des Desasters gab es einen Run auf Flaschenwasser und die Läden waren im Nu ausverkauft. Dann kamen Tankwagen mit Frischwasser und überall wurden dann große Fässer aufgestellt, vor denen putzige Menschenschlangen mit Eimern und Bottichen anstanden. Endlich auch für uns Weiße mal ein zünftiges Drittweltfeeling.
blackconti - 20. Nov, 20:01