Ehre, wem Ehre gebührt

Überhaupt ist selbst dieser Einheitskanzler-Mythos recht fragwürdig, denn außer dass Kohl zufällig zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs des Ostblocks im Amt war, ist sein aktiver Beitrag zur Vereinigung doch eher marginal. Immer musste der König des Aussitzens zum Jagen getragen werden und seine Fehleinschätzungen - Gorbatschow = Goebbels, 10-Punkte-Plan – waren eher kontraproduktiv.
Wirklich schlimm ist aber Kohls Rolle bei der administrativen Durchführung der Wiedervereinigung. Der Bimbeskanzler hatte einzig den Machterhalt im Auge und dafür nutzen Kohl und seine Paladine Schäuble, Waigel, Krause uvam. die Naivität und Unerfahrenheit der Ostdeutschen schamlos aus. Mittels des dubiosen Konstrukts der Treuhand wurde die komplette DDR-Wirtschaft plattgemacht und alles , was dort irgendwie von Wert war, wurde im Ruck-Zuck-Verfahren windigsten Geschäftemachern aus dem Westen zugeschustert. Statt versprochener, blühender Landschaften entstanden entvölkerte Ödgebiete und Schuldenlasten, für deren Zinszahlungen ein Viertel des jährlichen Staatsetats aufgebracht werden muß. Die Gläubiger kennen wir natürlich nicht und weil Kohl von ihnen profitierte, wird er sie nicht nennen. Die Schweigepflicht, die Omerta, gereicht einem Mafiosi zur Ehre. Nun denn, CDU, Ehre wem Ehre gebührt.
blackconti - 25. Sep, 14:29