Kein Grund zur Besorgnis

„Das israelische Verteidigungsministerium teilte mit, Verteidigungsminister Amir Peretz habe Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung in einem Telefonat versichert, dass die israelische Luftwaffe nicht die Absicht habe, in irgendeiner Art und Weise aggressiv gegen die deutsche Marine vorzugehen.“
Obwohl, was heißt eigentlich „ nicht die Absicht haben, aggressiv gegen ( die Bundesmarine) vorzugehen“? Das hört sich so an, als fehlte da noch ein Rest, etwa: „..aber kommt uns nicht in die Quere!“
Dass nicht die Absicht besteht mit der israelischen Luftwaffe aggressiv vorzugehen, glaube ich gerne, liefert doch die Bundesrepublik demnächst, zu einem erheblichen Teil finanziert vom deutschen Steuerzahler, zwei weitere hochmoderne U-Boote der Dolphin-Klasse an Israel, die doch viel effektiver wären beim Vorgehen gegen.... Nein? Auch mit diesen besteht keine Absicht...usw?
Ja, verbindlichsten Dank! Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen.
blackconti - 26. Okt, 17:59
Der Vorgang...
Die Frage ist, ob diese Provokation bewusst initiiert wurde, quasi als EInschüchterung oder ob es sich nur um ein Missverständnis handelt.
Interessanter Link über die U-Boot-Lieferungen nach Israel. Mich würde allerdings interessieren, wie der Autor auf die Idee kommt, dass der deutsche Steuerzahler ins Obligo kommt. Wenn er die Hermes.Ausfuhrbürgschaften meint, liegt er dahingehend falsch, dass diese nur bei Nichtzahlung in Anspruch genommen werden. Bei Israel ist dieses Risiko eher zu vernachlässigen.
Wie der deutsche Anteil von 330 Mio Euro an dem U-Boot-Deal , und für Thyssen/ Krupps Howaldwerft ist es ein lukrativer, erbracht wird, konnte ich nicht herausfinden, aber um Hermes –Ausfuhrbürgschaften handelt es sich wohl nicht. Hiereine Meldung des Handelsblattes.
Komisch...
Ich dachte eigentlich, man liefert Waffen, weil man so gut daran verdient - und nicht, weil man sie selbstlos bezahlt.
Im übrigen ist der Deal auch in Abetracht der o. e. Mission zweifelhaft: Man kann nicht neutraler Überwacher spielen und gleichzeitig einer Partei Waffen liefern. Man darf sich dann nicht wundern, wie es mit der Glaubwürdigkeit aussieht...
Der jetzige U-Boot-Deal ist ja nicht der erste, wie Sie sicher gelesen haben und fällt, wie Sie vermuten, wohl unter die Kategorie „spezielle Entwicklungshilfe für Israel“. Blöd ist nur, wenn man von der eigenen Entwicklungshilfe beschossen wird und als ehrlicher Makler macht man dann auch keine besonders gute Figur.
„Deutsche Soldaten haben im Nahostkonflikt nichts zu suchen!“ Dieser Satz ist richtig, auch wenn er von Westerwelle stammt. ( Natürlich weiß ich, dass, säße W. in der Regierung, er genauso mit den Wölfen geheult hätte.) Hoffen wir, dass das deutsche Vabanquespiel nicht zu böse ausgeht.
Noch ein Wort zu dem wirtschaftlichen Aspekt. Eigentlich ist es ja egal, ob ein U-Boot, wenn es in Deutschland hergestellt wird, bei der Bundesmarine oder bei den Israelis vor sich hinrostet. Rüstungsausgaben werden immer aus Steuergeldern bezahlt, sind eigentlich nutzlos, aber das dafür ausgegebene Geld verbleibt im nationalen Wirtschaftskreislauf, natürlich bei einigen mehr ( Thyssen-Krupp-Aktionäre) bei den meisten weniger ( Thyssen-Krupp- Arbeiter). Natürlich könnte man das Geld auch für ganz andere, sinnvolle Sachen ausgeben , aber das ist wieder eine andere Geschichte.
( Wenn Sie den letzten Abschnitt für volkswirtschaftliche Klippschule halten, sagen Sie’s ruhig. Ich bin da kein Experte, aber so stell ich mir das vor – so ungefähr jedenfalls.)
Der Gewinn...
Insofern ist ein U-Boot-Verkauf eigentlich das, worauf man lange gewartet hat. Wenn es sich um ein Land wie Israel handelt (= hervorragende Bonität + Wahrscheinlichkeit der zukünftigen Gegnerschaft bei 0 %) jubeln eigentlich immer alle. Nicht mal die von mir vermuteten Hermes-Bürgschaften dürften in Anspruch genommen werden. Vermutlich spielt der Artikel auf die Stückkosten der Bundeswehr an. Ich werde dort gelegentlich mal anfragen, wie das genau gemeint ist...