Überlebenskünstler
Seinen Namen habe ich jetzt erst erfahren, weil ich, obwohl ich ihm seit 5 Jahren fast täglich begegne, heute zum erstenmal mit im gesprochen habe. Phillip heißt er und lebt hier in St Michaels, immer im Freien, in den Büschen am Strand. Seine Habe trägt er in 2 Plastikbeuteln stets bei sich und er ist immer allein, immer.

Bis vor 5 Jahren lebte er auf dem St Mikes Golfplatz, ebenfalls ohne richtiges Dach über dem Kopf in den Büschen und täglich sah man ihn, mit einem Stock bewehrt, im hohen Gras nach verloren gegangenen Golfbällen suchen, welche er dann den vorbeiziehenden Golfern zum Kauf anbot. Das war sein Broterwerb. Er fiel mir zu jener Zeit deshalb besonders auf, weil er, während er suchend umherstreifte, fortwährend ziemlich laut mit sich selber, bzw. mit einem imaginären Gegenüber redete, in Zulu und damit für mich völlig unverständlich. Die Ballverkäufe fanden wortlos statt. Er schaute fragend, man nickte oder schüttelte den Kopf. Wurde Zustimmung signalisiert, hielt er ein paar Golfbälle hin und man suchte sich die Besten aus, gab im dann einen Rand pro Ball, ein beiderseits gemurmeltes: „Ngiyabonga“ - Danke – und er zog, vor sich hin brabbelnd, suchend weiter. Wenn wir manchmal über ihn sprachen, nannten wir in „den Reder“.
Dann wurde der Golfplatz geschlossen und zum erstenmal dauerte uns der arme Kerl. Von einem Tag auf den anderen war ihm seine Existenz entzogen. Wir machten uns Gedanken, wie er denn nun überleben könne, denn dass er nicht ganz richtig im Kopfe war, war ja offensichtlich, und wir begannen ihm von Zeit zu Zeit kleine Geldsummen zuzustecken, wenn wir ihm im Ort oder am Strand begegneten, oder eine ausrangierte Jacke oder Hose, wortlos, außer: „Ngiyabonga.“ Wir, d.h. Frau Blackconti und ich werden nicht die einzigen sein, denn seit 5 Jahren lebt er jetzt unten am Strand, in den Büschen der Ufervegetation, wandert mit seinen Plastiktüten tagsüber gemächlich und nach wie vor mit sich selbst redend durch die Strassen unseres kleinen Ortes und kommt irgendwie zurecht.

Als ich heute mit dem Hund am Strand unterwegs war, sah ich ihn, Wäsche waschend in einem Rinnsal, welches durch die ausgewaschenen Felsen dem Meer zufließt. Die Sonne schien, es war warm und so bat ich ihn, ein Foto machen zu dürfen. Wie groß war meine Überraschung, dass er mir auf Englisch sein Einverständnis gab, ja, auf Nachfrage seinen Namen nannte und dass er 54 Jahre alt sei. Dabei lächelte er, und es war das erstemal, dass ich ihn lächeln sah.

Bis vor 5 Jahren lebte er auf dem St Mikes Golfplatz, ebenfalls ohne richtiges Dach über dem Kopf in den Büschen und täglich sah man ihn, mit einem Stock bewehrt, im hohen Gras nach verloren gegangenen Golfbällen suchen, welche er dann den vorbeiziehenden Golfern zum Kauf anbot. Das war sein Broterwerb. Er fiel mir zu jener Zeit deshalb besonders auf, weil er, während er suchend umherstreifte, fortwährend ziemlich laut mit sich selber, bzw. mit einem imaginären Gegenüber redete, in Zulu und damit für mich völlig unverständlich. Die Ballverkäufe fanden wortlos statt. Er schaute fragend, man nickte oder schüttelte den Kopf. Wurde Zustimmung signalisiert, hielt er ein paar Golfbälle hin und man suchte sich die Besten aus, gab im dann einen Rand pro Ball, ein beiderseits gemurmeltes: „Ngiyabonga“ - Danke – und er zog, vor sich hin brabbelnd, suchend weiter. Wenn wir manchmal über ihn sprachen, nannten wir in „den Reder“.
Dann wurde der Golfplatz geschlossen und zum erstenmal dauerte uns der arme Kerl. Von einem Tag auf den anderen war ihm seine Existenz entzogen. Wir machten uns Gedanken, wie er denn nun überleben könne, denn dass er nicht ganz richtig im Kopfe war, war ja offensichtlich, und wir begannen ihm von Zeit zu Zeit kleine Geldsummen zuzustecken, wenn wir ihm im Ort oder am Strand begegneten, oder eine ausrangierte Jacke oder Hose, wortlos, außer: „Ngiyabonga.“ Wir, d.h. Frau Blackconti und ich werden nicht die einzigen sein, denn seit 5 Jahren lebt er jetzt unten am Strand, in den Büschen der Ufervegetation, wandert mit seinen Plastiktüten tagsüber gemächlich und nach wie vor mit sich selbst redend durch die Strassen unseres kleinen Ortes und kommt irgendwie zurecht.

Als ich heute mit dem Hund am Strand unterwegs war, sah ich ihn, Wäsche waschend in einem Rinnsal, welches durch die ausgewaschenen Felsen dem Meer zufließt. Die Sonne schien, es war warm und so bat ich ihn, ein Foto machen zu dürfen. Wie groß war meine Überraschung, dass er mir auf Englisch sein Einverständnis gab, ja, auf Nachfrage seinen Namen nannte und dass er 54 Jahre alt sei. Dabei lächelte er, und es war das erstemal, dass ich ihn lächeln sah.
blackconti - 18. Sep, 03:09