England geschockt
Nachdem sich die englischen Fußballfans letzten Samstag noch im kollektiven Freudentaumel in den Armen lagen ob der 1 : 0 Niederlage der Russen gegen Israel, herrscht auf der Insel nun das blanke Entsetzen. Durch eine 2 : 3 Heimpleite gegen Kroatien wurde gestern Abend die schon so sicher geglaubte Teilnahme an der EURO 2008 verspielt und erstmals seit 24 Jahren hat sich kein einziger Verband der britischen Inseln für die Endrunde qualifiziert. Noch gestern wurden mir hier in SA, wo, wenn überhaupt, die englische Premierleague als einzig interessante und natürlich beste Liga der Welt gilt, horrende Wetten auf eine Qualifikation der Engländer angeboten, die ich leider Gottes alle wegen vermeintlicher Chancenlosigkeit ausschlug. Nun, man kann nicht alles haben und meine klammheimlich händereibende Schadenfreude ist ja auch Lohn genug.
Dies kann ich hier völlig unbesorgt schreiben, da meine englischen Golfkumpels sowieso kein Deutsch verstehen und Babelfish einen evtl. hämischen Unterton kaum wiederzugeben vermag.
Für die nächste Qualifikation zur WM 2010 hier in Südafrika könnte dem englischen Teamchef vielleicht jenes Hilfsmittel hilfreich sein, welches ich als Geschwätz von gestern hier nochmals in Erinnerung bringe.
blackconti - 22. Nov, 10:35



Die Wetten
Dass die Vereine der englischen Liga so stark sind, ist unbestritten. Aber es zeigt sich, dass dies (1.) aufgrund des sehr hohen Ausländeranteils der Fall zu sein scheint (und man vernachlässigt wohl die Nachwuchsarbeit) und (2.) in den Vereinen eine ganz andere Spielweise praktiziert wird. Im Prinzip war die englische Nationalmannschaft seit Jahren auf "Beckham Flanke - irgendwer Tor" ausgerichtet oder auf das klassische "kick 'n rush". Damit kann man aber eigentlich nicht mal mehr Tabellenführer der 2. Bundesliga werden.
Vom Hütchen auf’s Stöckchen
Der Reiz des Fußballs liegt in einer gewissen Unwägbarkeit des Ausgangs eines Spiels. Wird das Endergebnis durch hohen Kapitaleinsatz berechenbar, wird sich der Fan mittelfristig gelangweilt abwenden. Die Kundenbeschimpfung des Uli Hoeness letztens lassen zumindest ahnen, dass die Geldmaschine Fußball ziemlich ausgereizt ist und die Nerven blank liegen.