Interessant ist diese Entwicklung auch für uns und alle weißen Südafrikaner, denn sie ist neu, überraschend, bisher noch nicht da gewesen und stimmt sehr nachdenklich. „Jetzt fängt’s an, wie in Zim (gemeint ist Zimbabwe, dessen Wirtschaft durch die Mugabe-Regierung ruiniert wurde)“, hört man hier immer öfter aus dem Munde Einheimischer und wenn man den Zustand unserer Straßen betrachtet, wo sich mittlerweile Schlagloch an Schlagloch reiht, ohne dass irgendwelche Anstalten zur Reparatur gemacht werden, dann kann man schon ins Grübeln kommen.
Zwar erkennt man hier eine erhebliche Diskrepanz zwischen privaten und öffentlichen Investitionen. Nach wie vor wird hier bei uns an der Küste, aber auch im Bereich der Ballungsgebiete gebaut als gäbe es morgen keinen Zement mehr, während gleichzeitig die bestehende öffentliche Infrastruktur mehr und mehr vergammelt. Dass vorausschauende Planung nicht unbedingt zu den Stärken afrikanischer Regierungen gehört, zeigt die prekäre Situation der Energieversorgung jedenfalls ziemlich eindeutig.
Trotzdem, das Wetter ist immer noch schön, das Meer ist blau und warm und das Warenangebot bei Pick’n Pay oder Spar ist reichhaltig wie eh und je. Achso, und das Buch „Was Terroristen wollen“ lese ich beim Schein einer Taschenlampe vielleicht noch eine Spur konzentrierter. Wirklich guter Tip.