Ja, stimmt, aber wer hat den Spielern eigentlich gesagt, das sie nicht mehr laufen müssen.? Wer hat ihnen geraten Standfußball zu spielen und Fehlpass an Fehlpass zu reihen. Einen Halbzeit lang verstehe ich das ja noch. Man ist einfach wer und die einzige Frage ist die Höhe des Sieges, aber spätestens in der Pause wäre Umdenken angesagt. Aber nichts dergleichen, man macht genauso weiter und die Einwechselung von Odonkor war dann absoluter Nonsence. Schon in der ersten Hälfte wurde niemand auf den Außenpositionen vernünftig angespielt, geschweige denn bis zur Grundlinie geschickt. Flanken wurden grundsätzlich, wenn überhaupt, nur in den Rücken der Sturmspitzen geschlagen und somit leichte Beute der gegnerischen Verteidigung. Dass da ein technisch limitierter Spieler wie Odonkor was ändern könnte , auf diese Idee muss man erst mal kommen. Dass ein Spiel trotz ansprechender Leistung schieflaufen kann, hat man heute bei Holland – Frankreich gesehen. Bei einem klappt alles, beim anderen geht alles schief, aber trotzdem erkennt man die Klasse. Nichts davon, von Klasse, war beim Kroatien- Deutschland- Spiel zu sehen, von deutscher Seite, und die Hilflosigkeit nach dem Anschlusstor, man hatte noch 10 Minuten Zeit ein Ausgleichstor zu erzielen, war nachgerade erschreckend. Wenn ich mich richtig erinnere, sind die Deutschen nicht mehr aus der eigenen Hälfte herausgekommen., Deshalb ist Osterreich jetzt ein ernstzunehmender Gegner und wenn man mit ähnlicher Einstellung und Laufbereitschaft wie gegen Kroatien in dieses Spiel geht, dann wird die EM für die Deutschen vorbei sein. Nach so einer Vorstellung wie gegen Kroatien wäre das auch nur recht und billig.

Da war sie eben wieder: Die Angst, die durch Arroganz übertüncht wird und dann - während des Spiels - nackte, reine, sichtbare Angst wird. Wir hatten das nach Rudi Völler und mit Klinsmann für unmöglich gehalten. Jetzt ist der Vogts- und Ribbeck- und Völlerfussball wieder da. Bei Vogts und Völler war er auch nur für ein Turnier erfolgreich (wenn auch nie schön).

Und: Ins WM-Endspiel sind die Deutschen 2006 nicht gekommen. Da waren auch schon Grenzen, die man nicht sehen wollte - besonders nach dem Sieg gegen Portugal im Spiel um Platz 3.

Dreissig Jahre nach Cordóba könnten die Österreicher erneut den ungeliebten Nachbarn ärgern. Ich find diese Konstellation auch gut und interessant. Falls Sie es schaffen - hoffentlich kommen sie dann weiter...

Völlig richtig. Besonders die Völler-WM 2002 zeigte deutlich, wie leicht reiner Losdusel die Wahrnehmung der Realität vernebelt. Erst erwischte man die leichteste Vorrundengruppe um dann in den KO-Spielen die Fußballgiganten Paraguay, USA und Korea auszuschalten und gegen Brasilien, den einzigen ernsthaften Gegner, verlor man dann ja auch ziemlich eindeutig. Trotzdem gab es hinterher „nur ein Rudi Völler!“ Die Realität konnte man 2 Jahre später bei der EM bestaunen.
Dennoch hoffe ich, dass Deutschland am Montag gewinnt, denn an Eddi Fingers: „...I werd narrisch!“ , habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Eine bei einem Österreich-Sieg zu erwartende, aufgesetzt-hysterische Steigerung wäre dann doch nur noch peinlich und das sollte man den Österreichern zu ihrem eigenen Besten ersparen.

Nu ist ja nix draus geworden, aus Cordoba 2.0

Phasenweise blitze ja auf, dass die Mannschaft Lust hat zu spielen, dem Ball auch mal hinterherläuft, gar Ideen hat.
Aber nur phasenweise halt. Ansonsten: Zu viel Leerlauf, Mittelkreisstreicheln und Fehlpässe.

So wird das nix gegen Portugal. Mein Tipp: 3:1 und "wir" fahren nach Hause.

Ach ja, und Gomez. GOMEZ!!!
Kann man für so eine Leistung eigentlich die Lizenz entzogen bekommen? Da hätte ich ja meinen Kater (der übrigens "Feli" heißt) hinstellen können, und der hätte das Ding rein gemacht.
OK, hast Scheiße am Fuß, dann haste Scheiße am Fuß. Aber damit muss man doch nicht 60 Min übern Platz humpeln. Ist ja auch unästhetisch, oder?