Confed-Cup 2009

Seit letztem Sonntag läuft hier in Südafrika der Confed-Cup, die Generalprobe für die WM 2010, und das Desinteresse hier vor Ort kann größer kaum sein. Fanden die Begegnungen in Johannesburg und Pretoria noch vor vollen Rängen statt, so spielten die Spanier gegen Neuseeland am Sonntag in Rustenburg ( ca. 100 km nördlich von Jo’burg, nahe Sun City) vor nahezu leeren Tribünen und selbst „Bafana Bafana“, die südafrikanische Nationalelf, stieß in Rustenburg auf so mäßiges Interesse, dass das Stadion trotz Ausgabe von 20 000 Freikarten nicht völlig gefüllt war.

Ich hatte mich am Montagabend zum Public Viewing entschlossen, in Port Shepstone, wo die Ugu Municipality, die Bezirksverwaltung, ein Sportfeld mit Riesenbildschirm und Musikbühne, mit Bierzelt und diversen Fress- und Verkaufsbuden ausgestattet hat. Ich glaube, ich war der einzige Weiße dort, aber auch die geschätzt 300 Schwarzen verloren sich in dem weitläufigen Areal und von Stimmung oder Atmosphäre keine Spur. Nun ist ja Spanien vs. Neuseeland auch nicht gerade der größte Knaller und da hier jetzt Winter ist, wird es schon gegen 17.00 Uhr dunkel und die Temperaturen am Abend sind recht frisch. Dies alles ist einer zünftigen Party natürlich nicht förderlich, das eigentliche Problem aber liegt im absoluten Desinteresse der Weißen, für sie zählt nur Rugby und Cricket, und auch die Schwarzen sind nur dann interessiert, wenn „Bafana Bafana“ spielt - und gewinnt.

Auf die WM übertragen bedeutet dies, dass nach dem zu erwartenden Ausscheiden von Südafrika in der Vorrunde jegliche Begeisterung erloschen sein wird. Die Stadien in den Metropolen Johanesburg, Pretoria, Durban , Kapstadt und , mit Abstrichen, Port Elisabeth, werden auch dann noch gut gefüllt sein, in den Stadien in Rustenburg, Polokwane, Nelspruit und Bloemfontaine dagegen wird es ziemlich leer und trist aussehen, wenn nicht mit Freikarten und Freitransport massiv nachgeholfen wird. Eine nationale Fußballbegeisterung, vergleichbar mit der WM 2006 in Deutschland, wird es hier nicht geben.

Falls sich jemand über die, für europäische Ohren, ziemlich gewöhnungsbedürftige Geräuschkulisse bei den Fußballübertragungen aus SA wundert: Das schier endlose, monotone Getröte ist der Klang von bunten Plastikhörnern, den Vuvuzelas. Jeder echte schwarze Fußballfan besitzt eine und er bläst sie vom Anpfiff bis zum Ende ohne Unterlass und ziemlich sinnentleert ohne jeglichen Bezug zum Geschehen auf dem auf dem Spielfeld. Grausam!

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