Splashy Fen
Splashy Fen ist der Name einer Farm am Fuße der Drakensberge und auf dem Farmgelände findet seit 21 Jahren über die Osterfeiertage ein Rock- und Pop-Festival gleichen Namens statt. Ich weiß, ich weiß, ich bin für so was viel zu alt, aber da ich weder in Woodstock dabei war und auch den Schlamm von Fehmarn 1970 nur aus den Erzählungen meines jüngeren Bruders kenne, so wollte ich mir so ein Outdoor- Erlebnis wenigstens einmal im Leben gönnen. Der Wetterbericht sagte für die Region Underberg gutes Wetter voraus und so habe ich einen Schlafsack und warme Kleidung eingepackt und bin am Karfreitag Richtung Drakensberge aufgebrochen.
Das Festival lief schon seit Gründonnerstag und war, als ich am Freitagmittag eintraf, in vollem Gange, d.h. die riesige Farmwiese war, soweit das Auge reichte, mit Zelten und Autos belegt und ich fand für meinen Tazz nur einen Platz am unteren Ende des ansteigenden Areals. Auf ein Zelt hatte ich verzichtet, weil ich mir vorgenommen hatte, im Auto zu übernachten. Dadurch brauchte ich nach Ankunft nur die Autotüre zu schließen und konnte mich dann sofort an den Anstieg zu den großen Musikzelten oben am Hang machen. Ich betone hier den Anstieg, denn diese Wiese ist lang, geschätzt ca. 1km immer stetig bergan, die Sonne brannte nur so vom Himmel und ich habe diesen Weg am Freitag 4 x hin und zurück bewältigt. Das schlaucht, aber am oberen Ende wird man durch ein großes Bierzelt, Fressbuden aller Art, Kunsthandwerk- und Souvenirstände und natürlich ununterbrochene Rockmusik belohnt.
Ab 12 Uhr bis Mitternacht jeden Tages spielen auf 2 Bühnen ausschließlich südafrikanische Bands, deren Qualität und Professionalität sich mit fortschreitender Tageszeit steigert. Die Bands wechseln auf der kleinen Bühne halb- und auf der großen Bühne stündlich, 5 Tage ohne Wiederholung und nach Einbruch der Dunkelheit wird es in den Zelten richtig voll. Dann verändert sich die bei Sonnenschein gemütliche Campingplatzatmosphäre mit Musikbeschallung in die exstatische Begeisterung großer Rockkonzerte.
Ursprünglich wollte ich 2 Tage dort bleiben, aber meine großartige Idee, im Auto zu übernachten war letztlich doch nicht so toll. Gefroren habe ich nicht, aber so ein Liegesitz im Toyota Tazz ist nur bedingt bequem. Jedenfalls liegt ein Bein, welches man nicht richtig ausstrecken kann, wenn die Krümmung ungemütlich wird, auch bei Verlagerung aufs Armaturenbrett oder aufs Lenkrad nicht wesentlich komfortabler. So war ich dann froh, als die Morgendämmerung den nächsten Tag soweit erhellte, dass ich zur Rückfahrt aufbrechen konnte. Die in der frühen Morgenstunde durch Herbstnebel verzauberte Vorgebirgslandschaft ließ mich die Tortur der vergangenen Nacht rasch vergessen und schließlich freuten sich auch Frau Blackconti und Olga, als ihr Rockopa wieder wohlbehalten an der Küste eintraf.
blackconti - 5. Apr, 00:08
wunderbare Aufnahmen! :-)