Endlich - Trauer um richtige Helden

Trauerfeiern gab es ja schon einige in Afghanistan, aber leider waren die bisherigen Toten der Bundeswehr entweder bei Anschlägen des afghanischen Widerstandes, umgangssprachlich: Terroristen, gestorben, oder bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen ums Leben gekommen. Alles nicht so heldenhaft.
Aber jetzt ist es geschafft und das Warten hat ein Ende: Endlich darf sich auch die Bundeswehr mit „richtig“ im Felde gefallene Soldaten schmücken und sofort ist die ganze Polit-Mischpoke vor Ort, heuchelt Betroffenheit, presst sich Krokodilstränen ab und verneigt sich in Dankbarkeit vor diesen, „für die deutsche Sicherheit“, in Afghanistan verreckten jungen Männern.
Die toten Soldaten, bzw. deren Familien, tun mir ehrlich von Herzen leid, erscheint mir doch deren Tod so unglaublich sinnlos, weil es für diesen Afghanistaneinsatz der Bundeswehr natürlich außer dummdreisten, an den Haaren herbeigezogenen Argumenten überhaupt keine
Rechtfertigung gibt. Zu Guttenbergs Gefasel vom „umgangssprachlichen Krieg“ und seine wortklaubenden Erklärungsversuche vor wenigen Tagen sprechen da Bände. In Afghanistan tobt ein Bürgerkrieg und da hat die Bundeswehr nichts verloren.
Und schon wird die mangelhafte Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan beklagt und u.a. für den Tod der Soldaten verantwortlich gemacht. Besonders fehlten Kampfhubschrauber und da ahne ich dann, wie man sich die Bekämpfung der Afghanen in Afghanistan vorstellt. Das Wikileak-Video aus dem Irak gibt da einen hervorragenden Eindruck. Ob aber die Bundeswehr in Punkto Lässigkeit, Spaß und Verrohung beim Killen den Standard der amerikanischen Freunde je erreichen wird? Aber sicher doch, die Zeit wird’s schon richten, denn ein sofortiger Abzug wäre unverantwortlich, wie man uns ja immer und immer wieder einbläut.
blackconti - 10. Apr, 15:45