Atomic Cafe Germany
Gestern Nacht wurde im ZDF ( natürlich erst spät nachts! ) eine Dokumentation ausgestrahlt unter dem Titel:
Und keiner weiß warum...
Leukämietod in der Elbmarsch
Berichtet wurde über Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten bei den Versuchen zur Klärung der Ursachen für die überproportionale Häufung von Leukämiefällen im Nahbereich von Atomanlagen an der Unterelbe.
Hier zunächst einmal die Inhaltsangabe, abgeschrieben bei ZDF.de.
Seit 1990 sind in der Elbmarsch 16 Kinder an Leukämie erkrankt. Vier von ihnen sind an dem Blutkrebs gestorben. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine solche Häufung von Leukämie-Erkrankungen wie hier an der Elbe, in einem nur wenige Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Jahrelang forschen Wissenschaftler im Auftrag der Landesregierungen Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach den Gründen für die unheimliche Leukämie-Serie - bis heute ohne eindeutiges Ergebnis.
30 Kilometer vor den Toren von Hamburg stehen das Kernkraftwerk Krümmel und das GKSS Forschungszentrum, ein Institut, das einen atomaren Forschungsreaktor betreibt. Einige Experten äußern im Rahmen ihrer Untersuchungen den Verdacht, radioaktive Strahlung könnte die Krankheit verursacht haben.
Tatsächlich gab es einige Jahre vor den ersten Erkrankungen einen Zwischenfall in der Region: Am 12. September 1986 wird im Atomkraftwerk Krümmel plötzlich alarmierend hohe Radioaktivität gemessen. Eine Panne in dem Kraftwerk kann schnell ausgeschlossen werden. Die Ursache für die erhöhten Werte muss außerhalb des Kernkraftwerkes gelegen haben.
Radon, ein natürliches radioaktives Gas, das an diesem Tag in der Nähe des Kernkraftwerks ausgetreten sei, habe den Alarm ausgelöst, so die Erklärung des Kraftwerksbetreibers und der Landesaufsichtsbehörde. Nicht alle Wissenschaftler, die mit der Untersuchung der Leukämie-Erkrankungen beauftragt sind, halten diese Begründung für überzeugend. Bei ihrer Suche nach anderen möglichen Ursachen fühlen sie sich behindert. Sechs der acht von Schleswig- Holstein beauftragten Experten legen deshalb im November 2004 aus Protest ihre Arbeit nieder. Kurze Zeit später schließen Schleswig-Holstein und Niedersachsen die Akte Elbmarsch.
Die "Bürgerinitiative Leukämie", unterstützt von der Vereinigung "Ärzte gegen den Atomkrieg", will sich damit nicht zufrieden geben. Sie lässt im Dezember 2004 von Geologen noch einmal Bodenproben in der Umgebung des Kraftwerks Krümmel und der GKSS Forschungsanlage entnehmen. Die Proben werden von Prof. Vladislav Mironov, einem international anerkannten Experten für Plutonium- Bestimmung an der Sacharow Universität von Minsk analysiert. Sein Ergebnis: "Die Plutonium- und Thoriumwerte, die wir festgestellt haben, sind so deutlich erhöht, dass man sagen kann, diese radioaktiven Stoffe sind künstlich hergestellt und kommen so in der Natur nicht vor."
Auf die Frage, woher eine solche starke Verseuchung kommen könne, antwortet Mironov: "Das sollten Sie versuchen, in Deutschland zu klären."
Wie aber sind diese künstlich erzeugten und hoch radioaktiven Stoffe in den Boden der Elbmarsch gelangt? Was ist im September 1986 in der Elbmarsch geschehen? Gibt es einen Zusammenhang mit den Leukämie- Erkrankungen?
Die ZDF-Dokumentation von Barbara Dickmann und Angelica Fell zeichnet die Ereignisse in der Elbmarsch nach, untersucht die vielen Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten bei den Untersuchungen und stellt die Frage, ob die Akte Elbmarsch nicht doch noch einmal geöffnet werden muss.
Diese Inhaltsangabe gibt nur unzureichend wieder, welche Beklemmung die dann im Film wiedergegebenen Fakten und Zeugenaussagen bei mir auslösten. Ein Brand mit merkwürdigem Feuer und Rauch z.B., von mehreren Personen bezeugt, durch Satellitenaufnahmen belegt und an Veränderungen in der Landschaft heute noch nachweisbar, wird von den Atomanlagenbetreibern einfach bestritten. Die Unterlagen der Feuerwehr dazu sind nicht mehr vorhanden, weil... leider verbrannt bei der Feuerwehr. Aus Bodenproben ausgefilterte metallische Kugeln, werden deutschen Fachlaboren anonymisiert vorgelegt. Die Untersuchung ergibt: hochradioaktives metallisches Material nichtnatürlichen Ursprungs. Die Untersuchung des gleichen Materials, den gleichen Laboren mit Nennung des Fundortes vorgelegt, wird mit fadenscheinigsten Begründungen abgelehnt (diese Institute erhalten ihre Aufträge hauptsächlich von der Atomindustrie). Und dann immer wieder die beschönigenden oder bestreitenden Statements amtlicher Sprecher. Einer jedoch erklärt, allerdings anonym: „Wenn man einen Störfall 1986, also kurz nach Tschnernobyl, zugegeben hätte – die Atomanlagen wären sofort stillgelegt worden!“
Ich saß vor der Glotze, fasziniert und angewidert. Bisher dachte ich, so was gibt’s vielleicht in China, in irgendwelchen Drittweltdiktaturen, aber bestimmt nicht in Deutschland. Dachte ich!
Da bin ich jetzt aber froh, dass es nun auch wieder Bestrebungen gibt, den Ausstieg vom Atomausstieg zu betreiben.
Nur zur Erinnerung: Der Verkauf von Waldpilzen ist in Skandinavien nach wie vor wegen weit überhöhter Strahlenbelastung verboten. Caesium 137 lässt grüßen – weitere 40 Jahre.
Und keiner weiß warum...
Leukämietod in der Elbmarsch
Berichtet wurde über Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten bei den Versuchen zur Klärung der Ursachen für die überproportionale Häufung von Leukämiefällen im Nahbereich von Atomanlagen an der Unterelbe.
Hier zunächst einmal die Inhaltsangabe, abgeschrieben bei ZDF.de.
Seit 1990 sind in der Elbmarsch 16 Kinder an Leukämie erkrankt. Vier von ihnen sind an dem Blutkrebs gestorben. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine solche Häufung von Leukämie-Erkrankungen wie hier an der Elbe, in einem nur wenige Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Jahrelang forschen Wissenschaftler im Auftrag der Landesregierungen Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach den Gründen für die unheimliche Leukämie-Serie - bis heute ohne eindeutiges Ergebnis.
30 Kilometer vor den Toren von Hamburg stehen das Kernkraftwerk Krümmel und das GKSS Forschungszentrum, ein Institut, das einen atomaren Forschungsreaktor betreibt. Einige Experten äußern im Rahmen ihrer Untersuchungen den Verdacht, radioaktive Strahlung könnte die Krankheit verursacht haben.
Tatsächlich gab es einige Jahre vor den ersten Erkrankungen einen Zwischenfall in der Region: Am 12. September 1986 wird im Atomkraftwerk Krümmel plötzlich alarmierend hohe Radioaktivität gemessen. Eine Panne in dem Kraftwerk kann schnell ausgeschlossen werden. Die Ursache für die erhöhten Werte muss außerhalb des Kernkraftwerkes gelegen haben.
Radon, ein natürliches radioaktives Gas, das an diesem Tag in der Nähe des Kernkraftwerks ausgetreten sei, habe den Alarm ausgelöst, so die Erklärung des Kraftwerksbetreibers und der Landesaufsichtsbehörde. Nicht alle Wissenschaftler, die mit der Untersuchung der Leukämie-Erkrankungen beauftragt sind, halten diese Begründung für überzeugend. Bei ihrer Suche nach anderen möglichen Ursachen fühlen sie sich behindert. Sechs der acht von Schleswig- Holstein beauftragten Experten legen deshalb im November 2004 aus Protest ihre Arbeit nieder. Kurze Zeit später schließen Schleswig-Holstein und Niedersachsen die Akte Elbmarsch.
Die "Bürgerinitiative Leukämie", unterstützt von der Vereinigung "Ärzte gegen den Atomkrieg", will sich damit nicht zufrieden geben. Sie lässt im Dezember 2004 von Geologen noch einmal Bodenproben in der Umgebung des Kraftwerks Krümmel und der GKSS Forschungsanlage entnehmen. Die Proben werden von Prof. Vladislav Mironov, einem international anerkannten Experten für Plutonium- Bestimmung an der Sacharow Universität von Minsk analysiert. Sein Ergebnis: "Die Plutonium- und Thoriumwerte, die wir festgestellt haben, sind so deutlich erhöht, dass man sagen kann, diese radioaktiven Stoffe sind künstlich hergestellt und kommen so in der Natur nicht vor."
Auf die Frage, woher eine solche starke Verseuchung kommen könne, antwortet Mironov: "Das sollten Sie versuchen, in Deutschland zu klären."
Wie aber sind diese künstlich erzeugten und hoch radioaktiven Stoffe in den Boden der Elbmarsch gelangt? Was ist im September 1986 in der Elbmarsch geschehen? Gibt es einen Zusammenhang mit den Leukämie- Erkrankungen?
Die ZDF-Dokumentation von Barbara Dickmann und Angelica Fell zeichnet die Ereignisse in der Elbmarsch nach, untersucht die vielen Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten bei den Untersuchungen und stellt die Frage, ob die Akte Elbmarsch nicht doch noch einmal geöffnet werden muss.
Diese Inhaltsangabe gibt nur unzureichend wieder, welche Beklemmung die dann im Film wiedergegebenen Fakten und Zeugenaussagen bei mir auslösten. Ein Brand mit merkwürdigem Feuer und Rauch z.B., von mehreren Personen bezeugt, durch Satellitenaufnahmen belegt und an Veränderungen in der Landschaft heute noch nachweisbar, wird von den Atomanlagenbetreibern einfach bestritten. Die Unterlagen der Feuerwehr dazu sind nicht mehr vorhanden, weil... leider verbrannt bei der Feuerwehr. Aus Bodenproben ausgefilterte metallische Kugeln, werden deutschen Fachlaboren anonymisiert vorgelegt. Die Untersuchung ergibt: hochradioaktives metallisches Material nichtnatürlichen Ursprungs. Die Untersuchung des gleichen Materials, den gleichen Laboren mit Nennung des Fundortes vorgelegt, wird mit fadenscheinigsten Begründungen abgelehnt (diese Institute erhalten ihre Aufträge hauptsächlich von der Atomindustrie). Und dann immer wieder die beschönigenden oder bestreitenden Statements amtlicher Sprecher. Einer jedoch erklärt, allerdings anonym: „Wenn man einen Störfall 1986, also kurz nach Tschnernobyl, zugegeben hätte – die Atomanlagen wären sofort stillgelegt worden!“
Ich saß vor der Glotze, fasziniert und angewidert. Bisher dachte ich, so was gibt’s vielleicht in China, in irgendwelchen Drittweltdiktaturen, aber bestimmt nicht in Deutschland. Dachte ich!
Da bin ich jetzt aber froh, dass es nun auch wieder Bestrebungen gibt, den Ausstieg vom Atomausstieg zu betreiben.
Nur zur Erinnerung: Der Verkauf von Waldpilzen ist in Skandinavien nach wie vor wegen weit überhöhter Strahlenbelastung verboten. Caesium 137 lässt grüßen – weitere 40 Jahre.
blackconti - 3. Apr, 21:47