Anspruch und Wirklichkeit

Gemessen an den starken Worten im Vorfeld war der heutige Sieg gegen Österreich geradezu eine Bankrotterklärung der deutschen Elf. Statt Laufbereitschaft und One-Touch-Fußball, wie vollmundig angekündigt, sah man Standfußball und ein Fehlpassfestival ( Gomez, Frings – Frings!!-, Ballack und andere – in dieser Reihenfolge, ausgenommen Phillip Lahm, der einem fast leid tun konnte in seinem Bemühen so etwas wie System ins Spiel zu bringen).

Selbst die Österreicher spielten schneller, ansehnlicher und hätte Ballack nicht diesen Sonntagsschuß in die Maschen gewuchtet, die Deutschen hätten am Ende ein 0 : 0 erwurschtelt und bejubelt. Nein, so einen Fußball will ich nicht sehen, wirklich nicht. Da schämt man sich ja in den eigenen vier Wänden.
Gomez
Das Highlight war gleich in der 4. Spielminute zu bewundern. Dass der Gomez den Ball aus 2 Metern nicht ins leere Tor bringt, sondern senkrecht in die Luft, war schon lustig anzuschauen, aber ok, kann passieren. Dass er dann aber den sich vor der Torlinie senkenden Ball nicht mit einem Kopfnicken hineinbefördert, sondern dem, sich tief unter ihm duckenden, österreichischen Abwehrspieler zuschaut, wie dieser den Ball mit dem Hinterkopf von der Torlinie befördert – reife Leistung für einen Mittelstürmer. Von diesem Moment an ahnte ich, dass sich gegenüber dem Kroatienspiel nichts, aber auch gar nichts geändert hatte. Die Rückkehr des Rumpelfußballs, technisch unbeholfen, langsam und ohne jegliches System.

Gott sei Dank wird dieses Trauerspiel nur noch einmal aufgeführt, beim Abschiedsspiel gegen die Portugiesen. Die hämischen Kommentare und das Hohngelächter der hiesigen Kommentatoren von vorhin klingen mir jetzt noch in den Ohren, aber einmal noch muss ich’s halt ertragen. Obwohl, ich könnte ja am Donnerstag auch ein Buch lesen. Nein, ich werde es mir natürlich wieder antun, obgleich ich nicht zum Masochismus neige.

Jedenfalls verstehe ich endlich, warum hier im südafrikanischen Fernsehen über fast alle europäischen Fußball-Ligen berichtet wird. Einzige Ausnahme und nicht mal die Ergebnismeldung wert: Die Bundesliga! (Über die österreichische Liga natürlich auch nicht, aber das ist ja sowieso klar.)
Budenzauberin - 17. Jun, 07:04

Mein fußballbegeisteter Mann ist während des Spiels Joggen gegangen.
Und den kleinen Autofensterwimpel, den sich die Kleinste so sehr gewünscht hatte und den es gestern mit einem 6er-Pack M*üllerMilchreis im Angebot gab, hat er ebenfalls sehr kritisch beäugt.
Ich vermute also mal, daß Sie recht haben mit Ihrer Spiel(er)beschreibung.

(Sorry fürs längere Nichtmelden, nachträglich noch ToiToiToi für die Genesung Ihres Knies!)

blackconti - 17. Jun, 12:10

Nicht melden – absolut kein Problem. Sie hatten und haben momentan ja wirklich wichtigeres zu tun. Danke für Ihre Genesungswünsche. Wird schon wieder – hoffentlich.
Budenzauberin - 17. Jun, 12:25

Ob es wichtiger ist, würde ich so nicht sagen.
Aber recht zeitintensiv.

Aber irgendwie muß ich ja mal das Geld für den Besuch bei Ihnen zusammenkriegen. ;-)
Gregor Keuschnig - 17. Jun, 07:52

Nicht nur auf dem Fussballplatz, sondern auch in den Medien nähern wir uns wieder dem Rumpelfussball Völlerschen Zeiten: Das Resultat heiligt die Mittel; Ballack wird - wegen des Tores - in den Himmel gehoben, die unterirdischen Leistungen von Frings und Klose als "mannschaftsdienlich" umgedeutet und niemand fragt, wieso ein Trainer einen Spieler wie Gomez aufstellt, der derart sichtlich ausser Form ist. Da Löw nicht dumm ist, kann das nur bedeuten, dass da auf der Bank nichts Besseres mehr ist.

blackconti - 17. Jun, 12:12

Die Medien werden die Leiche Nationalelf erst nach dem Ausscheiden am Donnerstag fleddern. Erst dann wird man die kläglichen Darbietungen nicht mehr schönreden. Löw hat ja tatsächlich keine Alternativen in seinem Kader. Trotzdem ist es meines Erachtens geradezu blauäugig, einen 3-mal völlig neben sich stehenden Gomez aufzustellen und auf ein Wunder zu hoffen. Oder die Einwechselung von Odonkor gegen Kroatien? Da können schon Zweifel an Löws Trainerqualitäten aufkommen.

Übrigens, ausweislich der Backlinks unten rumort es mal wieder in der spassfreien Zone rund um Münster. Irgendwann habe ich wohl mal voll ins Schwarze getroffen.
Budenzauberin - 17. Jun, 12:24

Endlich findet sein Lieblingswort mal wieder Anwendung.

Meine Bankdaten sende ich Ihnen noch zu.

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