Dienstag, 23. November 2010

Da capo

Erst war’s Griechenland, nun ist es Irland und wir können darauf wetten, dass in Kürze Portugal, Spanien und auch Italien folgen werden. Dass dafür der bisherige „Rettungsschirm“ ausreichen wird, darf man wohl mit Fug und Recht bezweifeln. Aber das ist jetzt erst mal unwichtig, weil es zur Rettung der oben genannten ja angeblich keine Alternative gibt.

Diesen heutzutage inflationär gebrauchten Begriff „alternativlos“ kann ich langsam nicht mehr hören. Er dient nur zur Diskussionsverhinderung, zum Verschleiern, denn natürlich gibt es Alternativen. Man könnte z.B. die Iren einfach absaufen lassen. Die steigen dann aus dem Euro aus, führen ihre eigene Währung wieder ein, abgewertet, und sehen dann zu wie sie klar kommen. Selber schuld, wenn sie nicht wirtschaften können. Das passiert doch jeden Tag hunderttausendfach in Europa. Firmen und Privatleute gehen pleite und kein Schwein hilft da, kein Rettungsschirm bietet Unterschlupf. Wozu auch, in der Markwirtschaft sind Pleiten systemimmanent.

Bei Staaten aber ist das was anderes, und bei Banken natürlich auch, die sind systemisch und das System darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden, auch wenn mit jedem Tag und mit jeder neuen Krise deutlicher wird, dass das System wegen fehlender oder unzureichender gemeinsamer Spielregeln und Kontrollen gar nicht funktionieren kann. Selbst nach dem Fastzusammenbruch der Finanzmärkte und den Billionen zur Bankenrettung konnte man sich, allen Schwüren während der akuten Krise zum Trotz, nicht auf verbindliche und wirksame Regeln und Kontrollen einigen, weil sich jeder einzelne Systemteilnehmer durch lasche Regeln und Kontrollen Vorteile verspricht. Geht was schief, dann steht ja die Allgemeinheit für die Verluste gerade.

Und nun wären wir wieder bei den Iren, denn nun wiederholt sich, was wir aus dem Fall Griechenland gelernt haben: Der Rettungsschirm rettet große Investoren, rettet Milliardäre und Millionäre, die über die international agierenden Banken ihre überschüssigen Gelder an Irland verliehen haben, gegen gute Zinsen versteht sich. Die werden nun von uns allen vor Spekulationsverlusten bewahrt und dafür zahlen wir doch gerne und mit Freude, denn das steht so, oder so ähnlich schon in der Bibel: Einen freudigen Geber hat Gott lieb.

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