Dienstag, 7. Juni 2011

Was sollte das denn?

Margot KäßmannIrgendwas muss die Margot Käßmann, die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende den 3sat-Kulturzeit-Machern getan haben, denn schon die Anmoderation der Tina Mendelsohn hat so einen merkwürdigen Unterton. Frau Käßmann sei, so Mendelsohn, seit ihrem Rücktritt populärer als je zuvor und lebe ganz gut davon. Im Beitrag selbst ging’s dann richtig los. Frau Käßmann wird uns in kurzen Schnipseln auf dem Kirchtag gezeigt, während einer Podiumsdiskussion, im Gespräch mit normalen Kirchentagsbesuchern, beim Interview mit einem merkwürdigen Journalisten und bei einer Predigt in einer übervollen Kirche. Unterlegt wird das Ganze mit einem bewusst süffisant-scheinironischen Off-Kommentar. Da der Ton die Musik macht hört man nun unterschwellig folgende Vorwürfe:

Frau Käßmann ist der Star des Kirchentages und zieht die Massen an. Selbst eine Kirche ist randvoll, wenn Käßmann predigt. Käßmann nützt das aus um ihre „Weisheiten zu verkünden“ und zwar „zu Allem und Jedem“. Ihre „Worte zum Sonntag kommen bei den Zuhörern gut an". Sie hat sich, obwohl sie nach wie vor findet, dass nichts gut sei in Afghanistan, bis heute noch nicht selbst vor Ort informiert. Sie ist nach eigenem Bekunden kein Militärexperte, ist aber dennoch der Meinung, dass eine Lösung im Afghanistankrieg nur durch Verhandlungen mit den Taliban gefunden werden kann. Käßmann „findet Armut grausam und Krieg doof“ und „wenn auch nicht alles gut ist in Afghanistan, so ist doch alles gut bei Margot Käßmann“. Frau Käßmann hat auch zu allem Übel auch noch ein Buch geschrieben, „ Eia-Popeia-Prosa wie der Literaturkritiker Dennis Scheck urteilt“, und das verkauft sich auch noch gut, ist ein Bestseller. Dann darf ihr auch noch ein Focus!-Journalist Berechnung und intellektuelle Unredlichkeit vorwerfen und zwei Kirchentagsbesucherinnen, die Käsmann gut finden, lässt der Ton des Kommentars dann als dumme Puten erscheinen. Ganz schlimm ist es natürlich, folgt man dem Off-Kommentar, dass „Käsmann zur Ikone der Glaubwürdigkeit geworden ist, die durch ihre Wohlfühl-Rhetorik die Sehnsucht der Menschen nach einer besseren Welt stillt.“

Natürlich sind das alles ganz entsetzliche Vorwürfe und den so intellektuell redlichen Kulturzeit – Machern wie Stefan Braunshausen und Tina Mendelsohn kommt das unschätzbare Verdienst zu, endlich die ganze verheuchelte Gesinnung der Ex-Bischöfin entlarvt zu haben. Naja, und 45 Minuten Kulturzeit müssen ja auch täglich gefüllt werden. Da ist man froh über jeden Beitrag und sei er auch noch so ein Machwerk.

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