Freitag, 31. August 2012

Watten Fall von Dreistigkeit

Oh, du wunderbare Privatisierungswelt. Mit den abgeschalteten Schrottmeilern „Brunsbüttel“ und „Krümmel“ lässt sich kein Profit mehr machen. Das ist blöd, aber wohl nicht mehr zu ändern. Da sich die strahlenden Dinger nun nicht einfach in Luft auflösen, sondern aufwendig zurückgebaut werden müssen, bleibt ein gewisses Risiko, für das der Betreiber, die schwedische Vattenfall AB und der schwedische Staat in der Haftung stünde. Das ist auch blöd, lässt sich aber leicht ändern. Die Vattenfall Europe AG wird einfach in die Vattenfall GmbH umgewandelt. Diese gehört jetzt noch immer zu 100 % den Schweden, aber die Haftung sind sie mit einem Federstrich los, denn nun ist die Haftung der Gesellschaft halt beschränkt und die unbegrenzte Haftung liegt nun beim deutschen Steuerzahler, der ja sowieso schon für den Rückbau der Meiler und die Endlagerung des Atommülls aufkommen muss. Atomstrom ist ja sooo günstig!

„Vattenfall will schlankere und einfachere Strukturen schaffen und dadurch Abläufe verbessern und Kosten senken“ heuchelt Vattenfall zur Begründung der Umwandlung und man sollte bei solcher Dreistigkeit doch eigentlich einen empörten Protest der Bundesregierung erwarten. Aber von dort hört man nichts, weil die, und darauf kann Vattenfall sich verlassen, genau wie die Haftung, beschränkt ist.

Aber was rege ich mich auf? Es ist doch mittlerweile völlig normal, dass z.B. ein Energiekonzern wie EON drei Milliarden Euro Gewinn im ersten Halbjahr 2012 meldet und im gleichen Atemzug den Abbau von 6000 Mitarbeitern ankündigt. Fröhlich erklärt man, dass der Gewinn hauptsächlich dem Gasgeschäft entsprang. Dass man gesunkene Einkaufspreise als Preiserhöhungen an die Endkunden verkaufte, sagt man natürlich nicht. Na und? Es herrscht Ruhe im Land. Auch dann, wenn sinkende Strompreise an der Strombörse auf wunderbare Weise in Preiserhöhungen für die Endkunden umgewandelt werden. Was sind schon lächerliche 3 ergaunerte Milliarden, gegen ein Haftungsrisiko für Schadenersatz bei Schlamperei und Missmanagement im Netzausbau? Peanuts, genau, und deshalb übernimmt die Allgemeinheit die Haftung. Es herrscht weiterhin Ruhe im Land.

Ach, man möchte gar nicht mehr aufhören sich aufzuregen, z.B. über die sogenannten Experten der sogenannten Troika, die den armen Griechen Sparmassnahmen bis zur Auszehrung aufzwingen und, ganz wichtig, die Privatisierung von Eisenbahnnetz, Flughäfen, Seehäfen und ganzen Landstrichen auf griechischen Inseln einfordern. So wird die alte CDU/CSU-Forderung – „Die Griechen sollen ihre Inseln verkaufen“ - endlich doch noch Wirklichkeit und das z.Zt. etwas unsichere Geld der Internationale der Steuerhinterzieher (IDS) ist in sicheren Sachwerten gerettet. Aber was rege ich mich auf? Ist doch alles prima und es herrscht Ruhe im Land.

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