Irgendwie finde ich den Faden nicht.

Jetzt habe ich mich 2 Wochen nicht mit dem Blog beschäftigt, habe eine interessante Golfwoche in East London hinter mir, sogar meine DSL-Verbindung wurde zwischenzeitlich erfolgreich installiert ( wie ich’s erwartet hatte: natürlich kann ich jetzt einen Router nebst Zubehör verkaufen, da nochmals geliefert! Danke Telkom-SA!) und trotzdem habe ich eine gewaltige Schreibblockade. Kein Thema erscheint mir erwähnenswert, keine komische Geschichte kann ich erzählen.

West Bank GC - you can see the sea from every teeSAGES at West Bank GCalter Leuchturm auf dem Gelände des West Bank GC..und ein alter Friedhof danebenAbends am West Bank Golf Club
Townhall at East LondonEast London Golf Course - einer der ältesten und schönsten in SüdafrikaImpalas auf dem EL Golf CourseDer Hafen von EL - 1947 eröffnet von Prinzessin Elisabeth von England, der heutigen KöniginDünen an der Nahoonmündung bei EL
Dünenlandschaft bei Port AlfredAbendlicher Blick aus dem Hotelfenster in EL

Das letzte Datum meines Blogs erscheint mir wie eine fortwährende Anklage: „Los, du fauler Sack, schreib endlich was, lass dir was einfallen!“ Aber mir fällt nix ein – und DAS schreibe ich jetzt einfach hierhin. Das ganze garniere ich noch mit ein paar Bildchen aus East London und von der großartigen Landschaft auf der Fahrt dorthin.

Dorf in der Ciskeiirgendwo in der TranskeiLandschaft in der Transkei. Es gibt dort kaum noch Bäume. Die wurden im Laufe der Jahrhunderte abgeholztund nochmal - Transkei Cheerleaderparade in Mount Ayliff (Transkei)


Der Anfang ist jedenfalls gemacht und morgen sehen wir dann weiter.
Budenzauberin - 27. Mai, 15:42

Das sind mal wieder wunderschöne Aufnahmen, mir persönlich gefallen die beiden in der dritten Reihe am besten - dieser hügelige Strand, toll! :-)
Vielleicht haben Sie ja gelegentlich mal Lust, über Ihr Auswandern zu berichten, das täte mich nämlich nach wie vor interessieren. Also wie Sie auf genau den Ort kamen, wo Sie nun leben, wie Ihre Kinder damit umgehen, ob sie mitgekommen sind, ob Sie alles per Container verschiffen mußten, naja und warum überhaupt und so.
Manchmal gibt es TV-Reportagen über Auswanderer, die schaue ich mir immer sehr gern an, ich weiß gar nicht wieso, ich find's einfach nur spannend & aufregend. Ja, mögen Sie mal erzählen?

blackconti - 28. Mai, 02:55

Liebe Frau Budenzauberin,

Ihre damalige Aufforderung, doch mal etwas über die Beweggründe unserer Auswanderung zu erzählen, habe ich natürlich nicht vergessen. Allerdings fand ich bis heute keinen richtigen Ansatz um im Rahmen des Blogs daraus einen lesenswerten Beitrag zu erstellen. Da sie mir aber einige konkrete Fragen stellen, will ich Ihnen diese hier gerne beantworten:

Warum, wieso, wie und überhaupt?
Mit zunehmendem Alter, die Kinder waren aus dem Haus und standen auf eigenen Füssen, kam bei meiner Frau und mir immer stärker der Wunsch auf, unser Leben noch mal zu ändern. Wir hatten in den Jahren zuvor einige Auslandsreisen unternommen, unter anderem auch nach Südafrika. Dort hat es uns besonders gut gefallen und wir haben dann einige Jahre unseren Urlaub dort verbracht und das Land in alle Richtungen bereist. Die Lebenshaltungskosten waren (und sind) hier erheblich niedriger, das Wetter ist viel freundlicher und die Regionen, die für uns in Frage kamen, pflegen einen europäischen Lebensstil. Mit jedem Urlaub verfestigte sich der Gedanke nach Südafrika auszuwandern. Gearbeitet hatten wir genug und wenn wir unser Haus verkauften und unsere Ersparnisse nähmen, so würde das, vernünftig angelegt, nach menschlichem Ermessen für den Rest unseres Lebens reichen, um dort ein einigermaßen sorgenfreies Leben führen zu können. Unsere Kinder unterstützten den Gedanken und so stellten wir dann vor fünf Jahren bei der Südafrikanischen Botschaft in Berlin einen Antrag zur Erteilung einer unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung. Das ist ein ziemlich aufwendiges Verfahren. Nicht nur wird ein detaillierter Lebenslauf mit einer lückenlosen Auflistung aller Schulabschlüsse sowie aller Arbeitsverhältnisse gefordert, ein polizeiliches Führungszeugnis, eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des deutschen Finanzamtes, ein Gesundheitszeugnis mit Röntgenbildern der Lunge und eine detaillierte Aufstellung der Einkommens – und Vermögensverhältnisse ist ebenfalls erforderlich und muss mit beglaubigten Kopien und Bankbestätigungen belegt werden. Alle Dokumente müssen durch einen vereidigten Übersetzer ins Englische übertragen vorgelegt werden. Als wir dann alle Unterlagen beisammen und bei der Botschaft eingereicht hatten, wurden wir nach ca. 4 Wochen zu einem Interview in die SA-Botschaft in Berlin bestellt, wo wir dann in einem persönlichen Gespräch über die Gründe für unsere Immigrationsabsichten befragt wurden, in englischer Sprache, höchstwahrscheinlich um unter anderem unsere Sprachkenntnisse zu ermitteln. Am Ende wurde uns mitgeteilt, dass nun alles durch das Department of Homeaffairs ( Innenministerium) in Pretoria geprüft werden müsse und wir in ca. einem Jahr! eine Endscheidung erwarten könnten. Das erschien uns nun doch etwas lang und wir beschlossen unsere Absicht auszuwandern nun umgehend, ungeachtet der noch nicht vorliegenden Daueraufenthaltserlaubnis ( permanent residence ), in die Tat umzusetzen,
zumal eine plötzliche Schwäche des südafrikanischen Rand Ende 2001 uns einen erheblichen Wechselkursvorteil beim Umtausch von Euro in Rand bescherte und ich flog dann kurzfristig nach Südafrika, um ein Konto einzurichten und ein Haus zu kaufen. Das hört sich jetzt gewaltig an, aber zu jener Zeit waren die Immobilienpreise hier in Südafrika nicht mit deutschen zu vergleichen, d.h. sie waren hier ungleich niedriger. Das hat sich mittlerweile stark verändert.
Durch den Hauskauf war unser Umzugstermin nun programmiert auf den April 2002.
Achso, den Ort, an dem wir uns hier niederlassen wollten, hatten wir uns natürlich schon vorher ausgesucht. Die Lower South Coast, also die Küste südlich von Durban wird auch Rentnerküste genannt. Das Klima ist subtropisch und abgesehen von 3 sehr schwülen Sommermonaten ( Dec – Anfang März) ganzjährig angenehm und sommerlich. Die Temperatur des Meeres sinkt nie unter 20 grad. Hier an der Küste ist es immer grün, die Pflanzen wuchern nur so und Blumen blühen das ganze Jahr über. Natürlich nicht immer die gleichen. Die Landwirtschaft besteht hauptsächlich aus Zuckerrohrfeldern und Bananenplantagen. Industrie gibt es hier nicht, dafür aber Kleingewerbebetriebe und einen boomenden Tourismus, letzterer hauptsächlich von Holidaymakern aus den Nordwestlichen Provinzen mit den Zentren Johannesburg und Pretoria. Deutsche, die Südafrika besuchen, ziehen meistens die Kap-Provinz vor, d.h. Kapstadt und die Gardenroute. Die Landschaft dort ist auch wunderschön und in den Sommermonaten ist es dort herrlich. Allerdings kommt auch in SA der Winter und dann ist die Kapregion wettermäßig ziemlich grauslich, windig, regnerisch und kalt, nicht immer, aber sehr oft. Außerdem ist es am Kap, bedingt durch die Auslandstouristen, erheblich teurer als hier bei uns.
Zurück zur Übersiedlung. Nachdem also der April 2002 feststand und eine Überseespedition mit der Durchführung des Containertransports beauftragt war, begann das große Packen. Da die Containermaße feststehen, mussten wir uns natürlich genau überlegen, was wir mitnehmen, bzw. in Deutschland lassen. Ich habe Zeichnungen für einen Ladeplan angefertigt, weil alles natürlich seemäßig verpackt und stabil verzurrt werden muss, damit möglichst wenig zu Bruch geht. Um es vorweg zunehmen, es kam alles heil an und einzig ein großer Spiegel, den wir säuberlich durch eine Holzverschalung gesichert hatten und der den weiten Weg problemlos überstanden hatte, fiel in Scherben – als wir ihn hier aufhängen wollten. Ich erinnere mich noch genau an das mulmige Gefühl, als der Truck mit unseren gesamten Habseligkeiten im vollgestopften Container unsere Wohnstraße Richtung Bremerhafen verließ und wir alles erst 4 Wochen später in Südafrika wiederzusehen hofften.
Natürlich mussten wir den Ladepapieren eine lange Liste aller im Container befindlichen Teile beifügen, denn der Container musste ja in Durban durch den südafrikanischen Zoll. Kurz und gut, wir haben uns dann noch mit einer ordentlichen Party von allen Verwandten, Freunden und Bekannten verabschiedet und sind dann 4 Tage später nach Südafrika abgeflogen mit einem Jahresreturnticket, denn da wir ja noch keine permanent residence hatten, kamen wir als Touristen in SA an und dann ist ein Returnticket erforderlich.
In der Zeit bis zum Eintreffen unseres Containers haben wir das Haus auf Vordermann gebracht, d.h. nach unseren Vorstellungen gestrichen und renoviert und als unsere Sachen dann ankamen, für die Zollformalitäten haben wir im Hafen in Durban einen Agenten gefunden, der gegen eine geringe Gebühr unseren Container problemlos aus dem Hafen schleuste, wir alles aufgestellt und uns wieder eingerichtet hatten, da waren wir angekommen und fühlten uns sofort heimisch. Vier Wochen nach unserm Einzug erhielten wir einen Anruf , wir sollten bitte in Durban beim Department of Homeaffairs vorbeikommen und unsere Daueraufenthaltsgenehmigung abholen.
Unser Kinder und auch viele Freunde aus Deutschland besuchen uns regelmäßig, und so was wie Heimweh ist uns (bisher?) fremd.
Ich hoffe, dass dieser Bericht Ihre Fragen in etwa beantwortet und bedanke mich herzlich für Ihr Interesse.
PS: Fotos habe ich von der ganzen Aktion keine, nur einen Videofilm, aber den kann ich ja schlecht hier anhängen.:-)
Budenzauberin - 30. Mai, 20:40

Erstmal herzallerliebbesten Dank für Ihren ausführlichen Bericht! :-)

Was haben Sie denn in der SA-Botschaft in Berlin für Gründe, weshalb Sie dorthin möchten, aufgezählt? Reicht da ein einfaches "Weil es da schöner und preiswerter ist als hier"? Und wie mutig, noch vor Erhalt der unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung zu gehen! Waren Sie sich Ihrer Sache so sicher, oder gab es da schon noch ein Restrisiko? Und bei den Containerlisten - muß man da nur die groben Sachen wie Möbelstücke aufführen, oder auch die Kleinteile wie "12 Kaffeelöffel, 3 Strumpfhosen" etc.? Und dann haben Sie tatsächlich 4 Wochen lang nur mit dem gelebt, was Sie quasi als Handgepäck bzw. ein paar wenigen Koffern dabei hatten? Und war Ihr Haus völlig leer, als Sie ankamen?
Hach, wenn mich einmal was interessiert, dann will ich aber auch alles wissen - ich hoffe, es langweilt Sie nicht, aber da Sie ja momentan eh ein Blog-Tief haben...;-)
blackconti - 31. Mai, 01:10

Blog-Tief? Ja, ein wenig, aber keine Schreibunlust. Deshalb gehe ich gerne auf Ihre weitergehenden Fragen ein:
Unsere Begründung bei der SA-Botschaft lautete in der Tat so, wie von Ihnen zweifelnd vermutet, natürlich ein wenig enthusiastischer dargelegt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer Aufenthaltsgenehmigung. Wenn man hier in SA arbeiten möchte beantragt man ein „Work Permit“. Dieses ist aber nur dann zu bekommen, wenn man aus SA eine Anforderung eines Unternehmens hat und nachgewiesen wird, dass kein Südafrikaner für diesen Job zur Verfügung steht. Bei einer Arbeitslosenquote von 40% nur zu verständlich. Wenn man hier in Sa ein Geschäft eröffnen möchte, kann man ein „Business Permit“ erhalten. Da muss man dann sein Geschäftskonzept vorlegen und die Investitionssumme benennen. Wenn das in sich schlüssig ist, kann man’s bekommen, zumal zu den Auflagen zählt, dass man mindestens 5 Schwarze Südafrikaner, in Vollzeit angemeldet, beschäftigt. Man kann bei einer bestimmten nachgewiesenen Rentenhöhe auch ein „Pensioners Permit“ erhalten oder, wie in unserem Fall ein Permit als „Financial
Independent“. Dazu mussten wir einen bestimmten, zum damaligen Zeitpunkt für uns noch erschwinglichen, Geldbetrag nach SA überweisen. Den kann man anlegen und von den Erträgen leben. Arbeiten ist nicht erlaubt. Natürlich muss man dann hier auch Steuern zahlen. Die Einwanderungsbestimmungen wurden vor ca. 2 Jahren geändert und die geforderten mitzubringenden Geldsummen gewaltig nach oben geschraubt. Heute wären wir nicht mehr in der Lage, die geforderten Kriterien zu erfüllen. Glück gehabt!
Als wir damals aufbrachen, bestand natürlich ein gewisses Restrisiko, aber nach allem, was wir im Vorfeld gehört hatten, sind wir schon davon ausgegangen, dass am Ende alles klappen würde – und es ging ja dann auch viel schneller als angekündigt.
Im Prinzip muss wirklich JEDES Teil in der Packliste aufgeführt werden. Da aber der Krimskrams in Umzugskisten verpackt war, haben wir allen Kisten eine Nummer verpasst und dann nur noch so allgemeine Beschreibungen wie z.B.: Box 11 –Books; Box 23 – Dishes, Pots, Kitchen-Stuff usw. notiert.
Als wir ankamen war das erworbene Haus noch von der Vorbesitzerin bewohnt, was aber so vereinbart war. Wir mieteten uns für die nächsten 4 Wochen in einer der hier zahlreich angebotenen, sehr preisgünstigen Ferienwohnungen ein und als die Verkäuferin nach wenigen Tagen dann ausgezogen war, begannen wir das Haus, bis auf die Küche war’s leer, nach unseren Vorstellungen herzurichten.
Solange unsere Sachen noch nicht angekommen waren, haben wir oftmals aufs Meer hinaus geschaut, die am Horizont vorbeiziehen den Schiffe beobachtet und uns vorgestellt, dass dort gerade unser Container vorüberschwämme. Wir waren natürlich sehr erleichtert, als wir den Anruf der Agentin erhielten, dass das Schiff eingetroffen sei und wir 4 Tage später unsere Sachen endlich hier hatten. Dies nur als Andeutung, dass wir natürlich in jeder Phase unserer Umsiedlung auch Unsicherheiten verspürten, gewisse Risiken einfach eingehen mussten. Aber welche Veränderung eines eingefahrenen Lebens ist ohne Risiko.
Nein, nein, Sie langweilen mich gar nicht. Für mich war es eine gute Gelegenheit, die ganze Sache noch einmal Revue passieren zu lassen. Nochmals, danke für ihr Interesse.
Budenzauberin - 4. Jun, 06:15

Das mit dem Arbeitsnachweis ist ja ähnlich wie anderen Ländern, also scheint's normal. Aber warum schraubt denn solch ein Land die "Financial Independent"-Summen hoch, wenn das so manche Auswanderer abschreckt bzw. das Übersiedeln nicht mehr erschwinglich macht? Gibt's da 'ne Erklärung für?
Und gibt es etwas, was Sie trotz allem in all der Zeit in/aus Deutschland vermissen, also mehr so Gegenständliches, nicht jetzt auf Menschen bezogen? Gibt es etwas, das Sie sich stets mitbringen oder gar schicken lassen aus D?
Nochmals lieben Dank für die obige Antwort!

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