Wow - 5,6% mehr Lohn!

5,6 % mehr! Mit dieser Zahl als Schlagzeile berichten alle Medien über die Tarifeinigung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Klingt nicht schlecht, besonders, wenn dann noch nachgeschoben wird, dass diese Einigung nur knapp unter der Gewerkschaftsforderung von 6,5% geblieben sei. Manchmal wird im Zusammenhang auch noch eine niedrige Inflationsrate genannt, im Februar 2013 lag sie angeblich bei 1,5%, und schon wissen wir, dass die restriktive Lohnentwicklung ein Ende hat und endlich die gute Konjunktur auch bei den Arbeitnehmern und Angestellten angekommen ist.
Richtig, im Weiteren, kleingedruckt, wird dann erläutert, dass die Gewerkschaftsforderung für 1 Jahr galt, diese 5,6 % aber für 2 Jahre abgeschlossen wurden. 2013 wird es nur 2,65 % mehr geben und dann wird 2014 noch mal um 2,95% erhöht.
Dies klingt nun natürlich weit weniger schlagzeilenträchtig, ja, eher ernüchternd, denn wenn man dann auch noch weiß, dass der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel und Energie im Februar 2013 um über 3% höher war als im Februar 2012, dann ahnt man zumindest, es wieder nix wird mit der Teilhabe der normalen Lohn- und Gehaltsempfänger am Produktionszuwachs der Wirtschaft.
Da die „5,6% mehr!“-Schlagzeile unisono in allen Massenmedien verbreitet wurde, darf man wohl zu Recht annehmen, dass dahinter System steckt, d.h. die unreflektierte Übernahme einer Agenturmeldung. Dass Agenturen Nachrichten tendenziös bearbeiten und verbreiten, ist kein Geheimnis, dass die Massenmedien das dann unkritisch übernehmen, ist allerdings bezeichnend für die heutige Medienlandschaft.
blackconti - 12. Mär, 13:17
Wie der öffentliche Dienst am Produktionszuwachs der Wirtschaft hängt oder nicht hängt weiss ich nicht. Aber dass im Gegensatz zu "normalen" Arbeitnehmern der öffentliche Dienst noch eine zusätzliche Vergünstigungen hat, wie z.B. bei Versicherungen etc. weiss ich aus eigenem Bekanntenkreis.
Und wie ohnehin schon bankrotte Gemeinden die zus. Lohnkosten zahlen sollen wüsste ich auch gerne.
Um die Städte ging es mir auch weniger. Eher um die kleinen Gemeinden, wie unsere z.B., da reicht es hinten und vorne nicht. Die großen Unternehmen gehen weg und damit die Gewerbesteuer. Die Infrastruktur bleibt aber und muss ja irgendwie bezahlt werden. Die Strassen werden nicht besser und an Kindergärten und sozialen Einrichtungen wird das Geld gestrichen.
So langsam beneide ich Euch in Südafrika, da sind die Probleme gleich aber das Wetter besser ;)
Schneegeplagte Grüße auch an die Babenhäuser
Ducky