Blödes Gefühl

Morgens um 8 Uhr klopft der Nachbar an und ich taumle schlaftrunken aus dem Bett an die Haustür. Ich hätte im eine unverständliche SMS geschickt, um 6 Uhr morgens.
Ne, da hab ich tief und fest geschlafen und außerdem hängt mein Cell-Phone am Charger, oben auf dem Schreibtisch... moment, hää – wo ist es?

Es ist nicht da, wo es sein müsste. Ok, rufe ich halt mal meine Nummer an, dann wird es schon irgendwo im Hause klingeln. Es klingelt nicht, aber dafür meldet sich eine fremde Stimme, eine schwarze Stimme in radebrechendem Englisch. Die Stimme gibt mir zu verstehen, dass er mein Handy vor kurzem von jemand anderem gekauft hätte und er bietet es mir für 400 Rand zum Rückkauf an. Er nennt mir einen Treffpunkt in der Nähe.

Währenddessen überlege ich krampfhaft, wieso mein Cell-Phone nicht hier im Haus ist. Habe ich es am Tag vorher geladen und dann gestern irgendwo verloren? Wäre ja nicht das erstemal. Wo war ich gestern? Nein – eigentlich nicht möglich.

mobil-info-handy-verlust1Langsam schwant es mir und auch Frau Blackconti äußert einen Verdacht: Da war letzte Nacht jemand im Haus. Spurensuche – und tatsächlich, ein Gartentörchen, sonst immer verschlossen, steht offen, Kletterspuren, abgerissene Rankenzweige und ein ausgehängtes Kippfenster – eindeutig, da war jemand auf dem Vordach. Der arme Kerl muss sehr viel Angst gehabt haben, denn sonst hätte er nicht nur das mit einem langen Arm zu erreichende Telefon mitgehen lassen.

Mein Handy habe ich nicht wiederbekommen. Am genannten Treffpunkt waren eine Menge Leute, Tagelöhner, die dort immer stehen und ihre Arbeitskraft anbieten - für ein paar Tage oder ein paar Stunden, aber niemand wusste etwas, bzw. niemand gab sich zu erkennen, auch nicht auf meine Nachfrage und auch mein vertrautes Handysignal konnte ich, obwohl angewählt, nicht vernehmen.

Den Verlust des Telefons kann ich verschmerzen, aber unser Sicherheitsgefühl ist natürlich etwas angeknackst. Also werden wir wieder, wie in den ersten Zeiten unseres Aufenthalts hier, jeden Abend kontrollieren, ob alle Fenster ordentlich verschlossen sind und, als wichtigstes, unsere Alarmanlage wieder aktivieren. Nun muss ich also wieder ein großes Hinweisschild an die Innenseite der Schlafzimmertür pappen, „Alarm ausschalten!“, weil sonst morgen früh die Sirene losjault, wenn einer von uns die Schlafzimmertüre öffnet und 2 Minuten später ein Securtity –Mann vor der Türe steht.
Irgendwie ein blödes Gefühl.

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