Helge Schneider – ein Phänomen!

Letzte Nacht sendete 3sat, wohl wegen des 11.11., Schneiders Film „Jazzclub“ , Untertitel: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, und nun wollte ich es wissen, wollte endlich den Schneider’schen Humor begreifen. 45 Minuten habe ich es ausgehalten und höchstwahrscheinlich hätte ich mir auch den ganzen Film angeschaut, wenn Helge Schneider anderthalb Stunden nur das getan hätte, was er wirklich kann, nämlich coolen Jazz auf dem Piano spielen. Aber Schneider wollte ja keinen Konzertfilm, sondern einen lustigen Spielfilm abliefern und so beendete ich dieses Kulturerlebnis mit der Fernbedienung, nachdem der Jazzband vom zahlungsunfähigen Kneipenwirt statt monetärer Gage eine Dose eingelegte Pflaumen angeboten wurde. Ha Ha – urkomisch! Aber vielleicht fehlt mir da der Draht, jedenfalls regt sich bei mir kein Lachmuskel. Ich find’s einfach nur doof.
In einer Kritik der letzten ZDF-Kabarettsendung „Neues aus der Anstalt“ las ich, wie urkomisch Helge Schneider’s Auftritt als fast wortloser Pianospieler gewesen sei. Witzig war der Sketch, stimmt, aber hauptsächlich wegen Georg Schramm als Sketchpartner, denn für Schneider hätte man auch jeden x-beliebigen Klavierspieler nehmen können.
Schneider ist ja schon ewig und 3 Tage im Geschäft und immer wieder findet man lobende Kritiken besonders in seriösen Feuilletons. Ich hege den Verdacht, dass auch die Kritiker Schneider nicht verstehen und gerade deshalb positiv über ihn schreiben – Hape Kerkelings „Hurrz“ ist ein gutes, sehr witziges! Beispiel.
Noch mal: Ich verstehe einfach nicht, was daran komisch sein soll, wenn sich jemand komisch anzieht, komisch spricht und sich „singende Herrentorte“ nennt. Im Ernst, kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?
blackconti - 12. Nov, 12:17
Als ich mal in Mülheim arbeitete, kamen manchmal Kollegen ins Büro, die ihn beim Brötchenkaufen gesehen hatten. Belustigt waren sie aber auch nicht. Eher entsetzt.
Das ahnte ich schon,...