Depression

Was im Euroraum bislang wohl nur gefühlsmäßig wahrgenommen wird, zeigt für unser Leben hier in Südafrika bereits echte Auswirkungen. Der Euro hat die Schwindsucht und langsam müssen wir anfangen zu rechnen. Innerhalb eines Jahres verlor der Euro gegenüber dem südafrikanischen Rand ca. 20% seines Wertes, was für uns eine Rentenkürzung in etwa dieser Höhe bedeutet. Hinzu kommt die südafrikanische Inflationsrate, die z,Zt. mit 5% für hiesige Verhältnisse zwar noch als moderat anzusehen ist, aber deren steigende Tendenz auch nicht gerade beruhigend wirkt. Bei solch gegenläufigen Trends darf man doch wenigstens ein klein wenig depressiv werden, auch wenn wir wohl auf absehbare Zeit noch nicht um Spenden bitten müssen, weshalb sich die Angaben unserer Bankdetails hier momentan noch erübrigen.

EurZar 1year

Für den SWC 2010 (Soccer World Cup 2010 wir hier so abgekürzt) scheint die Währungskrise aber böse Auswirkungen zu haben, denn war Südafrika noch bis vor wenigen Monaten ein preisgünstiges Reiseland, so kann mittlerweile davon keine Rede mehr sein. Dass aber nun die Dollarzeichen in den Augen der geldgeilen Reiseveranstalter so langsam verlöschen und der Blick trübe, besser wohl: betrübt wird, kann mich nicht wirklich rühren. Wer für einen Monat im Winter die Preise für jeden touristischen Scheiß, sei es für Übernachtungen, Inlandsflüge, Sightseeingtouren usw. verdoppelt oder gar verdreifacht, hat es einfach nicht besser verdient.

Depressiv aber kann man auch werden, wenn man auf Tagesschau.de folgende Meldung liest:

Pinke Yacht

Was, bitte, ist eine „pinke Yacht“? Möglicherweise eine sehr teure, d.h. mit sehr viel Pinke-Pinke erworbene. Ach ja, früher wurde ein Pink Panther einfach als Rosaroter Panter übersetzt, ziemlich altmodisch, klar, aber irgendwie klingt für mich die Einfahrt einer „rosaroten Yacht“ ziemlich anschaulich und normal. Die Einfahrt einer „pinken Yacht“ klingt einfach nur doof, und dass bei einem seriösen Medium wie Tagesschau.de Doofe doofe Texte schreiben dürfen, mein Gott, „depressiv“ ist vielleicht ein zu großes Wort, aber ein wenig schwermütig darf man angesichts solcher sprachlichen Blödheiten schon werden, oder?
pathologe - 15. Mai, 14:18

Solange

nicht "barbyfarben" geschrieben wird, geht es ja noch.

Die "Entrentung" zeigt auch hier ihre ersten, haesslichen Falten im Merkelschen Gesicht. Da sie genau in den Zeitraum faellt, in dem ich sogar mehr aus Deutschland abziehen muss, da Frau Peh sich nun der Brutpflege widmet und dem lokalen Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfuegung steht.

blackconti - 15. Mai, 14:52

Sowas habe ich schon vemutet, als ich Deinen Blogbeitrag las, dem ich im Übrigen erst die Anregung für mein Posting verdanke. Langsam bin ich gespannt, wann in D die ersten Steine in die Bankenfenster fliegen. Wundern dürfte das langsam wohl niemanden mehr.
pathologe - 15. Mai, 14:58

Den

Deutschen ist es recht egal, wie der Kurs des Euro im Vergleich mit den anderen Waehrungen liegt. Ein schwacher Euro schiebt ja zusaetzlich den Export an, und darin sind wir Deutschen ja Weltmeister. Oder so. Und beim Urlaub: seit Malle Eurozone ist, auch, wenn Spanien bald den Offenbarungseid leisten wird (gibt es den Offenbarungseid eigentlich noch, oder heisst der jetzt auch Insolvenz?), ist kein Wechselkurs mehr vorhanden. Man kann also sein All-inklusive-Paket buchen wie auch im letzten Jahr.

Und daher werden die Steine da bleiben, wo auch bald der Euro ist: auf dem Boden der Tatsachen.
Gregor Keuschnig - 17. Mai, 15:17

Dass der Euro zum US$ irgendwann an Wert verliert, war klar, weil er deutlich überbewertet war. Dass er zum ZAR derart verliert, ist überraschend. Worin zeigt sich denn die Stärke des Rand? Ich habe keine Ahnung.

Es bleibt zu hoffen, dass das Problem sich mittelfristig beruhigt. An eine Reanimation des Euro auf "altem" Niveau ist nicht mehr zu denken; die Währung ist ent-stabilisert worden, weil scheinbar keine Alternative bestand. Wie irrational das abläuft, sieht man den Steigerung des britischen Pfund zum Euro; obwohl die Briten insgesamt noch schlechter dastehen wie der Euro-Raum.

--

Weniger depressiv als das "pinke" Boot macht mich die Meldung auf der ersten Seite der tagesschau an sich. Denn weder gibt es den offiziellen Titel des "jüngsten Weltumseglers", noch ist das von irgendeiner Relevanz.

en-passant (Gast) - 17. Mai, 15:43

Wenn ich hier lese, frage ich mich jedes Mal,

von welcher Relevanz denn das kleine piefige D mit seinen - vergleichsweisen - Petitessen an kurios-kuranten Meldungen in SA sein könnte? "Pinke Yacht" im Hafen? Mein Gott! Wir haben hier Politiker namens "Pinkwart" aus "Komma5"-Parteien, deren Verlautbarungen von alles übertönender Relevanz sind (oder wenigstens so dargestellt werden)!

Immerhin könntest Du "da unten" jetzt bald mit Meldunegn von Relevanz kommen - was die Tagesschau hier meldet, glaube ich unbesehen schon länger nicht mehr...

 

Gregor Keuschnig - 17. Mai, 19:36

Pinkwart war aber jetzt gekalauert. Aber gut.
blackconti - 17. Mai, 22:07

@Gregor
Warum der Euro auch gegenüber dem ZAR so abschmiert verstehe ich auch nicht. Vielleicht liegt es am exorbitant hohen Goldpreis. Das engl. Pfund stürzt gegen den Rand hier fast noch schlimmer ab als der Euro.

Die Segelmeldung selber fällt natürlich unter die Rubrik „kurz und uninteressant“, aber die Sprachverlotterung hielt ich schon für bemerkenswert.

@en-passant
Irgendwie kann ich Deine Verwunderung ja verstehen, aber 55 Jahre D schüttelt man auch durch einen Umzug an das südliche Ende des Globus’ nicht so einfach ab und da heute alle Medien ( TV, Radio und auch Zeitungen) jederzeit (fast) weltweit empfangbar sind, lebt es sich auch 10 000 km von D entfernt kaum anders als ebendort. Natürlich bei erheblich besserem Wetter und einem, jedenfalls bei uns, sehr angenehmen Umfeld. Um 20.00 Uhr erklärt mir die Tageschau die Welt in 15 Minuten, genauso wie Millionen Menschen in Deutschland. Dass diese Welterklärung total verkürzt, einseitig und oftmals verlogen und interessengesteuert ist – aber ja doch, das wissen wir doch beide und wenn’s mir besonders auf den Keks geht, dann kotz ich mir hier halt aus - selbstverständlich ohne jegliche Relevanz.
Relevante Meldungen von „hier unten“? Also, wenn hier ein Bürgerkrieg ausbricht, werde ich evtl. keine Zeit mehr haben für eine relevante Meldung und ansonsten werden in 4 Wochen die (schein)relevanten Meldungen aus Südafrika nur so sprudeln: Fußballergebnisse noch und noch, aber ob die Dich interessieren, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen.

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