dies und jenes
Allerorten hört man, dass deutsche Kommunen finanziell ausbluten, dass Theater und Schwimmbäder geschlossen werden müssen und Straßen nicht mehr repariert werden können, kurz: Die Kassen sind leer. Und nun lese ich, dass in Düsseldorf direkt neben dem topmodernen Rheinstadion für veranschlagte 9 Millionen Euro ein weiteres provisorisches Fußballstadion gebaut werden soll.
Dies sei dringend notwendig, weil die Stadt Düsseldorf den Zuschlag für die Ausrichtung des Schlager-Grand-Prix 2011 erhalten hat und dafür das Rheinstadion benötigt. Deshalb erklärt sich Düsseldorfs Zweitligaclub Fortuna, der Mieter des Rheinstadions, großzügig bereit zu weichen und seine letzten 3 Heimspiele im April 2011 anderenorts austragen. Und für genau diese 3 Spiele wird nun, glaubt man den Meldungen bei Tagesschau.de,
das provisorische Stadion errichtet. Natürlich hätte man auch nach Bochum, Duisburg oder Oberhausen ausweichen können. Da gibt’s richtige, fertige Fußballstadien, aber das hätte ja fast nix gekostet und was nix kostet, das is nix.
9 Millionen für ein bisschen mehr Heimvorteil für einen, in den unteren Regionen der Tabelle rumkrebsenden Zweitligaverein sind sicher eine großartige Investition und sicher um einiges sinnvoller als für Theater oder Schwimmbäder oder für reparierte Straßen.
blackconti - 15. Dez, 02:16
Das Merkel läuft unter dem Code „Teflon“, Guido W. ist „aggressiv“, der fette Niebel ist als Entwicklungshilfeminister eine „schräge“ Besetzung, Seehofer sei unzuverlässig und allen vieren wird fehlende Kreativität und ein Mangel an eigenen Ideen bescheinigt. Völlig konsterniert erfahre ich diese sensationellen Enthüllungen aus dem Fernseher, durch die Abendnachrichten.
Fassungslos sehe ich mein Weltbild zertrümmert und mein Vertrauen in die Weisheit unsrer Bundesregierung zutiefst erschüttert. Wikileaks hätte diese streng geheimen Erkenntnisse des US-Botschafters niemals veröffentlichen dürfen, weil durch das Urteil des US-Beobachters nun zur Gewissheit wurde, was wir schon lange ahnten: Unsere Regierung ist nur eine Ansammlung von inkompetenten, lächerlichen Figuren.
Einen Hoffnungsträger aber hat der US-Botschafter ausgemacht, richtig: Baron Freiherr Theodor ...usw. von und zu Guttenberg. Wie schreibt der Botschafter lt. Wikileaks:“ Guttenberg ist ein Freund der USA.“ Und, so füge ich hinzu, hat eine ganz tolle Gel-Frisur. Letzteres muss aber, da Top secret, unter uns bleiben.
blackconti - 30. Nov, 09:33
"Sie (Loki Schmidt) hat uns allen die Natur zu einer Zeit nahegebracht, als Umwelt- und Naturschutz noch nicht so im Bewustsein ...bla bla....!” Mein Gott, das Merkel! Und dazu diese Betroffenheitsmiene! Was für eine eiskalte Opportunistin! Wirklich, da schüttelt es mich. “...UNS ALLEN...” Ja glaub ich’s denn noch? Aber vielleicht hat sie tatsächlich mittlerweile verdrängt, dass sie 1979, im blauen FDJ-Hemd und beidhändig mit Winkeelementen bewaffnet, Erich Honecker zum 30 Jahrestag der DDR zu jubelte. Von Loki Schmidt wusste sie zu der Zeit evtl. noch, dass das die Frau des verhassten BRD-Nachrüstungskanzlers ist, wenn überhaupt. “... UNS ALLEN...”- Entschuldigung, aber das klingt aus dem Munde dieser mecklenburgischen Pommeranze einfach zu falsch, bzw.nur lächerlich.
blackconti - 22. Okt, 16:26
...sei die deutsche Nationalhymne, begeisterte sich vor Jahren mal ein Bekannter beim Ertönen des Deutschlandliedes vor einem Fußballländerspiel. Meinetwegen, das ist Geschmackssache und es gibt ja auch Menschen, die lieben Heino mit seiner schwarzbraunen Haselnuss, wobei „schwarzbraun“ jetzt nicht ideologisch gemeint ist. Dem Gefühl von Peinlichkeit allerdings kann ich mich bei Heinos „Haselnuss“ nie, bei der Nationalhymne sehr oft nicht entziehen.
Bisher dachte ich immer, dass die mit affektiertem Pathos zelebrierten Nationalhymnen bei den TV-Boxveranstaltungen an Peinlichkeit nicht zu überbieten wären. Aber wegen der unzähligen „Weltverbände“ handelt es sich ja fast immer um „Weltmeisterschaftskämpfe“ und da mag man noch einen gewissen logischen, wenn auch zweifelhaften Sinn in diesem Hymnengedudel sehen.
Wenn aber bei einem stinknormalen Bundesligaspiel wie gestern Abend , Bayern gegen Wolfsburg, ein Hamburger Opernsänger eingeflogen wird, um im schwarzen Smoking das Deutschlandlied zu knödeln und die Fußballzuschauer zum Erheben von den Plätzen aufgefordert werden, dann erheben sich bei mir einzig die Nackenhaare. Die Frage, wer sich das ausgedacht hat, stelle ich hier nur rhetorisch. Ob derjenige unter Hirnerweichung leidet, ist nicht mal eine rhetorische Frage wert. Daran besteht nun wirklich kein Zweifel..
blackconti - 21. Aug, 23:04

Dem Schriftsteller
Wolfgang Bittner wurde kürzlich der „Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik“ verliehen. Seine Rede anlässlich dieser Preisverleihung ist für mich so nachvollziehbar, entspricht so sehr meinen eigenen Gedanken und Empfindungen, dass ich sie hier unbedingt zum Nachlesen empfehlen muss. Der Link führt zu den „Nachdenkseiten“, die
Bittners Rede am 17.8. veröffentlichten und welche ich ebenfalls jedem kritischen Leser zum regelmäßigen Anklicken ans Herz lege.
blackconti - 20. Aug, 14:42
In der südpolnischen Kleinstadt Bogatynia hat ein kleiner Nebenfluß der Neiße das halbe Städtchen zerstört und sieht man die Bilder der Zerstörung, der eingestürzten und weggespülten Häuser, so grenzt es schon an ein Wunder, dass die Bewohner mit dem Leben davonkamen. In den Heute-Nachrichten wurde gestern ausführlich darüber berichtet.
Die Trinkwasserversorgung sei beeinträchtigt, der Ort sei zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten gewesen und die Versorgungslage der 18 000 Einwohner sei schlecht, erklärte der Kommentar zum Filmbericht. So sei der Brotpreis inzwischen auf das fast sechsfache angestiegen. Das hat mich dann doch sehr irritiert. Hat der einzig verbliebene Bäcker im vom Hochwasser verschonten Teil der Stadt nun sofort den Brotpreis versechsfacht, weil der Konkurrenz nahe am Fluss die Backstuben davon geschwommen sind? Hat er also systemisch richtig gehandelt und seine Marktmacht gemäß den kapitalistischen Mechanismen von Angebot und Nachfrage sofort zur Gewinnmaximierung genutzt? Lebt er noch, oder liegt er jetzt in seinem Blute, totgeschlagen von wütenden, hungrigen Bogatynianern?
Vielleicht kam aber auch ein Bäcker mit seinem Brotwagen aus Zittau, weil Bogatynia zeitweilig nur von der deutschen Seite erreichbar war und bot sein Brot zu normalen deutschen Preisen an, die möglicherweise sechsmal höher sind als polnische? Ich weiß es nicht, aber das hörte sich dann weniger dramatisch an und dass diese Brotpreisversechsfachungsnachricht einzig zur Dramatisierung diente, ist wohl offensichtlich. Ach ja, Nachrichten Heute!
blackconti - 10. Aug, 03:17
So was kriege ich hier ja normalerweise gar nicht mit und als ich davon hörte, dass es eine Aufforderung der Bild-Zeitung gäbe,
Grußbotschaften an die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu senden, hielt ich das für einen schlechten Scherz. Falsch gedacht, das gibt es wirklich und es gibt bereits jede Menge Grüße, nachzulesen bei Bild.de. Na, das sind wir doch schon wieder einen Schritt weiter und eine schöne Tradition lebt wieder auf. So was hatten wir doch vor ca. 70 Jahren schon mal?
Dass 98.7% der Grußschreiber den Afghanistaneinsatz positiv sehen und die Soldaten als Helden verehren, wundert mich nicht. Die Grußbotschaften sind allerdings in auffällig korrektem Deutsch verfasst, orthographisch und grammatikalisch nix auszusetzen. Das wundert mich dann doch, schätzte ich die Kenntnisse der Regeln der deutschen Sprache in Wort und besonders in Schrift beim gemeinen Bild-Leser als eher rudimentär ein. Aber vielleicht ist mein Verdacht, die veröffentlichten Grüße würden den kranken Hirnen von Bild.de-Volontären entspringen, völlig falsch. da ja auch ich zu einer authentischen Grußbotschaft animiert wurde:
Liebe Jungs und Mädels im Feld in Afghanistan,
danke, dass ihr so einen tollen Job macht. Irgendwer muss ja dem Muselmann endlich mal die Harke zeigen, weil, sonst jault ja in Deutschland bald nur noch der Imam vom Minarett. Und wenn ihr den zottelbärtigen Taliban gleich vor Ort abserviert, dann kann der sich hier bei uns nicht mehr in die Luft sprengen. Super. Macht sie fertig!
Noch ist sie auf Bild.de nicht freigeschaltet. Warum nicht?- Keine Ahnung!
Nachtrag: Jetzt bin ich wirklich gerührt. Die Blöd.de hat meinen doch wohl offensichtlich saudämlichen "Gruß" tatsächlich
veröffentlicht. Ich fass es nicht!
blackconti - 28. Jul, 03:01
Klassentreffen sind immer wieder eine schöne Gelegenheit festzustellen, wie der Zahn der Zeit nagt und wie sehr sich die ehemaligen Mitschüler verändert haben, wohingegen man selbst ja ganz der bzw. die Alte geblieben ist. Nun sind Klassentreffen im allgemeinen ja nicht so selten und dass sie Erwähnung in der lokalen Presse finden, ist eher ungewöhnlich. Ein Klassentreffen 50 Jahre nach Schulabschluss ist da schon etwas Besonderes und wenn es sich um eine reine Mädchenklasse handelt, so ist der Aufwand, die ehemaligen Schülerinnen aufzuspüren, schon erheblich, haben sich doch die Namen der Mädchen in den meisten Fällen durch Heirat geändert.
Frau Blackconti war bis zum Abschluss vor 50 Jahren Schülerin einer solchen Mädchenklasse in Leverkusen und trotz Namensänderung, diversen Umzügen und letztlich Auswanderung erreichte sie ein Einladungsschreiben der Organisatoren, die man für ihre beharrliche Spürarbeit gar nicht genug preisen kann. Da eine direkte Teilnahme Frau Blackcontis wegen der Entfernung verständlicherweise kaum möglich war, wurde kurzerhand das Internet via Skype-Telefonie bemüht. Mittels Mikrofon und Webcam war Frau Blackconti dann zumindest virtuell auch in Leverkusen. Weil dies wohl dann doch etwas Ungewöhnlches war, war das dem Leverkusener Anzeiger, einer Regionalausgabe des Kölner Stadtanzeigers, eine kleinen Bericht wert und den kann man
hier anklicken.
blackconti - 25. Jul, 17:14
... einfach weil die Spanier besser waren. Eine Frage allerdings muss sich Jogie Löw gefallen lassen: Warum hat er das Erfolgsrezept der vorherigen Runden geändert und nur auf Konter gesetzt? Von der ersten Minute an wurde den Spaniern das Feld für Dauerangriffe überlassen und nur auf deren Fehler spekuliert. Die deutsche Abwehr stand zwar recht sicher, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass irgendwann irgendein spanischer Ball sein Ziel finden würde und so kam es dann ja auch. Für erfolgreiche Konterattacken stand die deutsche Mannschaft viel zu tief und nach dem Gegentor fehlte die Kraft und die Dynamik, das Blatt noch mal zu wenden.
Ich hätte es lieber gesehen, wenn die Deutschen mit ihrem erfrischenden Hurrastil untergegangen wären. Im Halbfinale zu verlieren ist ja keine Schande, zumal die bisherigen Auftritte das Beste waren, was diese WM zu bieten hatte. Nun sind sie in taktischen Korsett erstickt und es bleibt das schale Gefühl einer verpassten Chance. Wie auch immer, Gratulation an Spanien, deren individuelle Stärken, aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit eindrucksvoll demonstriert wurde. Fürs Finale weiß ich gar nicht, wem ich es mehr gönnen sollte, den Spaniern oder den Holländern? Beide Teams wären würdige Champions und am Sonntag dürfen wir ein spannendes Endspiel erwarten.
blackconti - 8. Jul, 02:18
Gerade habe ich die Rechnung erhalten und bezahlt – zähneknirschend (Letzteres, jedenfalls, schmerzt jetzt nicht mehr). Mein Leib- und Magendichter Thomas Gsella hat in seinem Zyklus „Berufe der Welt“ vor ein paar Jahren die Tätigkeit des Rechnungsstellers treffend beschrieben und dieses Werk will ich nun aus gegebenem Anlass hier vorstellen:
Der Zahnarzt

Der Zahnarzt ist nicht arm wie du.
Er ist ein reicher Räuber.
Drum wählt er gern die CDU
und wo er kann den Stoiber.
Er ähnelt nicht dem zarten Reh,
er ähnelt der Hyäne.
Mit Freuden tut er Kindern weh
und zieht gesunde Zähne.
Er bohrt hinein mit solcher Wut,
da bleibt uns nur das Beten.
Der Zahnarzt ist ein Tunichtgut
mit viel zuviel Moneten.
blackconti - 3. Jun, 14:50