dies und jenes

Montag, 31. Mai 2010

Die Mimose

Muss ich mich jetzt entschuldigen? Ich konnte doch nicht ahnen, dass unser ehemaliger Bundespräsident so empfindlich ist, dass meine sicherlich respektlosen, wenn nicht gar beleidigenden Zeilen ihn so erschüttern, dass er seinen sofortigen Rücktritt verkündet. Mea culpa, mea maxima culpa - ich bin zutiefst zerknirscht und untröstlich!

Ein Gutes aber hat das Ganze: Wir brauchen jetzt einen Neuen und da hätte ich auch gleich einen Vorschlag: Wie wär’s mit Ronald Pofalla? Der würde niemals zurücktreten und an Stoff für respektlose und beleidigende Anmerkungen würde es nie mangeln.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Schramm hört auf!

Georg Schramm hat gestern seinen Ausstieg bei „Neues aus der Anstalt“ angekündigt. Im Juni wird er noch eine Folge der ZDF-Kabarettreihe bestreiten und dann will er sich ganz seinem Soloprogramm und seinen Bühnenauftritten widmen.

„Neues aus der Anstalt“ ist eine der wenigen ZDF-Sendungen, auf die ich jeden Monat wirklich gespannt gewartet habe und Georg Schramm in seinen diversen Rollen als Rentner, als Bundeswehroberst, als Pharmareferent oder als SPD-Basismitglied war immer der Höhepunkt jeder Folge. Schramm albert nicht rum, sondern nennt Dinge beim Namen, entlarvt Darstellungen von Politikern und Medien als euphemistische Verschleierungen asozialen Denkens und Handelns. Schramm spricht Klartext, kommt der Wahrheit zumindest ziemlich nahe und spielt überzeugend die Wut, die eigentlich jeden packen müsste angesichts der verlotterten Verhältnisse und der Verlogenheit der sogenannten Meinungsführer.

In diesem Zusammenhang darf man die Rolle Urban Priols als Spielpartner nicht unterschätzen, der durch seine Clownerien Schramms bittere Wahrheiten erst so richtig zum Strahlen brachte. Fazit: Ohne Schramm wird die „Anstalt“ nicht mehr funktionieren, denn adäquaten Ersatz kann ich im einschlägigen Genre nicht sehen.




Hier und dort wird ja nun gemunkelt, Schramm sei beim ZDF abgeschossen worden. Koch wird genannt und der neue Chefredakteur Frey. Auf diese Idee kann man bei diesen Vögeln und eingedenk früherer Programmabsetzungen schon kommen. In diesem Fall allerdings glaube ich das eher nicht, denn dass Schramm dies lautlos hinnehmen würde, darf man mit Fug und Recht bezweifeln.

Samstag, 15. Mai 2010

Depression

Was im Euroraum bislang wohl nur gefühlsmäßig wahrgenommen wird, zeigt für unser Leben hier in Südafrika bereits echte Auswirkungen. Der Euro hat die Schwindsucht und langsam müssen wir anfangen zu rechnen. Innerhalb eines Jahres verlor der Euro gegenüber dem südafrikanischen Rand ca. 20% seines Wertes, was für uns eine Rentenkürzung in etwa dieser Höhe bedeutet. Hinzu kommt die südafrikanische Inflationsrate, die z,Zt. mit 5% für hiesige Verhältnisse zwar noch als moderat anzusehen ist, aber deren steigende Tendenz auch nicht gerade beruhigend wirkt. Bei solch gegenläufigen Trends darf man doch wenigstens ein klein wenig depressiv werden, auch wenn wir wohl auf absehbare Zeit noch nicht um Spenden bitten müssen, weshalb sich die Angaben unserer Bankdetails hier momentan noch erübrigen.

EurZar 1year

Für den SWC 2010 (Soccer World Cup 2010 wir hier so abgekürzt) scheint die Währungskrise aber böse Auswirkungen zu haben, denn war Südafrika noch bis vor wenigen Monaten ein preisgünstiges Reiseland, so kann mittlerweile davon keine Rede mehr sein. Dass aber nun die Dollarzeichen in den Augen der geldgeilen Reiseveranstalter so langsam verlöschen und der Blick trübe, besser wohl: betrübt wird, kann mich nicht wirklich rühren. Wer für einen Monat im Winter die Preise für jeden touristischen Scheiß, sei es für Übernachtungen, Inlandsflüge, Sightseeingtouren usw. verdoppelt oder gar verdreifacht, hat es einfach nicht besser verdient.

Depressiv aber kann man auch werden, wenn man auf Tagesschau.de folgende Meldung liest:

Pinke Yacht

Was, bitte, ist eine „pinke Yacht“? Möglicherweise eine sehr teure, d.h. mit sehr viel Pinke-Pinke erworbene. Ach ja, früher wurde ein Pink Panther einfach als Rosaroter Panter übersetzt, ziemlich altmodisch, klar, aber irgendwie klingt für mich die Einfahrt einer „rosaroten Yacht“ ziemlich anschaulich und normal. Die Einfahrt einer „pinken Yacht“ klingt einfach nur doof, und dass bei einem seriösen Medium wie Tagesschau.de Doofe doofe Texte schreiben dürfen, mein Gott, „depressiv“ ist vielleicht ein zu großes Wort, aber ein wenig schwermütig darf man angesichts solcher sprachlichen Blödheiten schon werden, oder?

Donnerstag, 6. Mai 2010

Finanzexpertise a la FDP

Blondinenwitze sind nun wirklich nicht meine Sache. Bei Silvana Koch-Mehrin allerdings kann man auf den Gedanken kommen, dass diese Witzklischees doch nicht so weit hergeholt sind.

„Hart aber fair“ am Mittwochabend. Abschlussfrage des Moderators an die Talkgäste:
„Unsere Sendung dauerte 75 Minuten. Um welchen Betrag ist die Staatsverschuldung Deutschlands in diesen 75 Minuten angewachsen. Was schätzen Sie, Frau Koch-Mehrin?“

Silvana Koch-MehrinGott sei Dank hat Plasberg die FDP-Blondine als erste gefragt und so konnte die FDP-Finanzexpertin nicht spicken. „ Mmmh, schwer, ääh – 6000 Euro?“ meint Blondie mit neckisch-treuherzigen Augenaufschlag.
(Hüstel, Räusper, kurzes peinliches Schweigen…)

Nun ja, die Schuldenuhr tickt z.Zt. mit ca. 4500 Euro Zuwachs/sek was bei 75 Minuten einen Anstieg der Staatsverschuldung um ca. 20 Millionen Euro ausmacht, aber wenn die FDP von der Koch-Mehrin-Schätzung ausgeht…Jetzt verstehe ich endlich das Steuersenkungsmantra der FDP.

Donnerstag, 1. April 2010

Nur kurz

Aus meiner Aversion gegen die Bayern, also den FC Bayern, habe ich ja noch nie ein Hehl gemacht und keine Verunglimpfung ist mir zu platt. Wenn aber der Ivica Olic in der letzten Sekunde des Spiels 4 verdutzt schauenden Abwehrspielern von ManU den Ball stibitzt und zum 2:1-Sieg einschießt, dann kommt auch bei mir Freude auf, gibt sich doch dieses Manchester United noch arroganter und aufgeblasener als die ansonsten schon unsäglichen Bayern. Das muss aber jetzt als Lob genügen und am Samstag gibt es, so will ich doch stark hoffen, die nächste Schlappe in der Bundesliga.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Äpfel und Birnen

von tagesschau.de

Ist das Absicht oder einfach nur eine dümmliche Zusammenfassung? Weil also in Südafrika Übergriffe auf Ausländer an der Tagesordnung sind, meiden viele Fußballfans die WM 2010? Oder liegt es evtl. eher an solchen Berichten, die Äpfel mit Birnen vergleichen und das ganze noch mit Archivbildchen aus 2008 garnieren, dass ein ziemlich verzerrtes Bild entsteht. Übergriffe auf Ausländer gab es, der Höhepunkt waren xenophobische Gewaltexzesse im Mai 2008, und gibt es vereinzelt immer noch, doch handelt es sich dabei ausschließlich um Probleme an sozialen Brennpunkten und sie betreffen weder WM- noch sonstige Touristen.

Das üble an solchen Berichten ist natürlich, dass sie nicht wirklich falsch sind. Südafrika hat jede Menge Probleme und über die Regierungsarbeit kann man sich oftmals nur wundern oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber gerade dies gilt auch für Deutschland und Arroganz ist nun wirklich nicht angebracht. Ja ja, der Zuma hat vor einem Jahr goldene Zeiten versprochen und jede Menge Arbeitsplätze. Jetzt sind es 500 000 weniger, möglicherweise und schlimm genug, aber auch hier hat die Weltwirtschaftskrise ihre Spuren hinterlassen und der Einbruch der Rohstoffpreise traf Südafrika besonders hart.

Ich vermag nicht zu sagen, ob die WM ein Erfolg wird. Eine gewisse Skepsis ist angebracht, einfach, weil bei den zahlungskräftigen, d.h. weißen, Südafrikanern nur Rugby enthusiastische Begeisterung auslöst. Fußball wird als Spiel für Weicheier angesehen. Den betreiben die Schwarzen und das nicht mal besonders gut. Bafana Bafana wird höchstwahrscheinlich in der Vorrunde ausscheiden und dann ist es auch mit der Begeisterung der Schwarzen vorbei. Ein „Sommermärchen“ wie 2006 in Deutschland ist hier nicht zu erwarten, aber eine ordentlich abgewickelte Veranstaltung auf jeden Fall. Die Sicherheit der Besucher wird gewährleistet sein, genauso wie für die jährlich 10 Mio. Touristen, die, mit exorbitant steigender Tendenz, Südafrika bereisen. Uli Hoeness darf ruhig zu Hause bleiben - und weiter schwafeln.

PS: Ein Tip für WM-Besucher
Im Juni/Juli ist auf der Südhalbkugel Winter. Johannesburg liegt auf einer Seehöhe von 1800 m, d.h. dort kann es besonders nachts sehr kalt werden. Kapstadt liegt ganz im Süden und im Winter ist schlechtes Wetter, Wind und Regen bei ca. 10 – 15°C, ziemlich normal. Wer sich also länger hier aufhalten will, sollte die Gegend um Durban als Basis wählen. Hier herrschen auch im Winter sommerliche Temperaturen und mit einer Wassertemperatur von min. 20°C lädt das Meer zum Bade.

Samstag, 6. Februar 2010

Wie funktioniert das?

Diese Website lässt mir keine Ruhe. Alles passiert im Kopf und das Ergebnis ist verblüffend. So viel ich auch grüble, ich komme nicht auf den Trick. Also bitte, irgendjemand wird mir doch helfen können, auf dass ich mir vor’s Hirn schlagen kann wegen meiner Doofheit, aber auch meinen Seelenfrieden wieder finde.

For those with English mothertongue a translation of the German instructions from the website:

Think any two-digit number. Then add these 2 digits and subtract the result from the original thought number. Then look for that the result fitting symbol from the table beside and concentrate on it for a second. Click on the crystal ball.

Example:

Your thought number is, let’s say -32 >> 3+2=5 >> 32 – 5 = 27

Donnerstag, 21. Januar 2010

Flight Cactus 1549

Höchstwahrscheinlich kennen die meisten Internet-User diese 3D-Reconstruktion der großartigen Notlandung im Hudson River vor gut einem Jahr. Ich sah sie jetzt zum ersten mal und bin zutiefst beeindruckt. Von den Bildern, selbstverständlich, aber besonders auch vom Originalfunkkontakt mit dem Fluglotsen. Der begreift erst allmählich, welch gefährliche Situation sich da anbahnt, reagiert aber trotz merklicher Anspannung äußerst professionell und die stoische Ruhe des Piloten Chesley Sullenberger ist wirklich einfach nur bewundernswert.

Sonntag, 17. Januar 2010

Rummenigge, Rummenigge – all night long



„Lieber Franz, ich danke Dir. / Ich danke Dir, ich danke Dir sehr. / Ich danke Dir, das fällt uns nicht schwer. / Ich danke Dir, ich danke Dir ganz toll. / Weiß gar nicht, was ich sagen soll. / Ich danke Dir, Du bist ein Schatz. / Dies sage ich Dir in diesem Satz. / Ich danke Dir, das fällt nicht schwer. / Danke, danke, danke sehr. / Und ein spezielles Dankesehr / an 1860 für die Watschn an Dir.“

Als Fußballer war er ja wirklich ein Guter, mit besonderem Sprachgefühl scheint er, wohl auf Grund seiner schwerblütig-lippisch-wesfälischen Abstammung, allerdings nicht gesegnet. Jedenfalls lässt die Auswahl des „Dankgedichtes“, jener Ode an Franz Beckenbauer, die er dem Internet entnommen und allen Ernstes in der Öffentlichkeit vorgetragen hat, auf eine gewisse Schlichtheit im Kopfe schließen. Soviel zum Dichter und Denker! Dass er nun für dieses lyrische Machwerk, welches so ziemlich jeder Simpel in wenigen Minuten freihändig verfassen könnte, auch noch mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert wird und nun der „Dichterin“ 1200 Euro zahlen soll, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Eigentlich müsste Rummenigge für den persönlich hinzugedichteten letzten Satz noch stärker zur Kasse gebeten werden, wegen Beleidigung des allgemeinen Sprachgefühls und weil sich’s nicht mal reimt.

War dieser öffentliche Auftritt Rummenigges einfach nur komisch, so ist sein Machwort: „Der Toni Kroos muss selbstverständlich am Ende der Saison zurück nach München!“ ein Affront gegen mich persönlich. Kroos, der in München auf der Bayernbank versauerte, wurde nach Leverkusen ausgeliehen und blühte dort regelrecht auf. Auch dank Kroos ist Leverkusen nun seit 18 Spieltagen ungeschlagen in der Bundesliga und steht ziemlich solide an der Tabellenspitze.

Das ist für die Münchener Bayern kaum zu ertragen und am liebsten würden sie den Kroos sofort zurück nach München beordern, denn es ist ja seit Jahren das System der Bayern, erfolgreiche Konkurrenz durch Abwerben der Leistungsträger zu schwächen. Karlsruhe ist ein besonders perfides Beispiel. Die sind nach dem Wechsel von gleich 4 Spielern anschließend abgestiegen und nie wieder richtig auf die Beine gekommen und auch meine herzallerliebsten Leverkusener waren 2002 betroffen, als die Bayern gleich 3 Spieler mit viel Geld köderten. Insofern ist Rummenigges Machtwort nur konsequent und wie nervös die Bayern jetzt schon sind zeigt der Umstand, dass sie vorgestern eine 9-stündige Interimstabellenführung feierten, als sei’s ein Titelgewinn.

So, und jetzt soll bitte niemand über diesen Dünnbiereintrag im Blog meckern. Warum, glaubt ihr, war hier so lange Funkstille? – Eben, weil mir nix einfällt und dies ist ein erster Versuch den Faden wieder zu finden.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Wieso, weshalb, warum?

Der Begriff „Die Sinnfrage“, meist verbunden mit der Erläuterung: „ Wer bin ich, woher komme ich und wo gehe ich hin ?“ taucht wieder und wieder in religions-philosphischen Diskussionsrunden in den Medien auf und fast immer wird bierernst behauptet, dies sei „DIE große Frage der Menschheit“ und jeder Mensch würde sich bewusst oder unbewusst diese Frage stellen.

Ich bekenne mich nun zum Banausentum und erkläre freimütig, dass ich mir diese Frage noch niemals gestellt habe, weder bewusst noch unbewusst, und dass ich eine Antwort darauf weder erhoffe noch gar erwarte. Natürlich geben die verschiedenen Religionen Antworten, aber die setzen immer voraus, dass ich an das jeweilige Weltbild GLAUBE. Allein, dieser Glaube fehlt mir völlig, was mich aber nicht bedrückt, weil mir dennoch nichts fehlt.
Eins weiß ich allerdings genau: Die Erde wird in ferner Zukunft verschwinden und ob die Menschheit dies überlebt, erscheint mir äußerst zweifelhaft, selbst bei unterstelltem, gewaltigen technischen Fortschritt.

Was mich aber jetzt interessiert, und das ist der Anlass dieses Postings:
Diese oben beschriebene Sinnfrage wird ja meistens von Menschen in die Diskussion eingeführt, die für dumm zu halten ich mir wirklich nicht erlauben werde. Da ich aber damit nun so gar nichts anfangen kann, muss ich wohl irgendwie falsch denken.

Frage: Kann man über diese Sinnfrage überhaupt nachdenken ohne an, wie auch immer geartete, höhere Mächte zu GLAUBEN und stellt sich diese Frage tatsächlich, wie behauptet, jedem Menschen – außer mir natürlich?

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