Muti – nutzt nix
Diese Erkenntnis kommt jedenfalls zu spät für die drei Gangster, die hier vor zwei Wochen in Port Shepstone beim Versuch, einen Geldtransporter zu berauben, von der Polizei gestellt und im Feuergefecht erschossen wurden. Die Gangster waren nicht nur mit automatischen Schnellfeuerwaffen, sondern jeweils auch mit einem Fläschchen Muti ausgerüstet. Muti ist der Zuluname für Medizin und in diesem speziellen Fall war die Medizin eine Tinktur, mit der sich die Räuber einschmierten, um ihre Körper gegen feindliche Gewehrkugeln resistent zu machen. So war es der lokalen Presse zu entnehmen.
Gehört hatte ich so was vorher schon mal, hielt es allerdings für ein rassistisches Gerücht, in die Welt gesetzt, um die Schwarzen als besonders blöde hinzustellen.


Dass weite Teile der schwarzen Bevölkerung hier an Hokuspokus glauben, ist mir natürlich bekannt. Die Sangomas, die traditionellen Heiler, die man hier allenthalben im Straßenbild sehen kann, erkennbar an ihren Gewändern und dem Haarschmuck aus unzähligen Glasperlen sowie den Zauberstecken oder –wedeln in der Hand, sind dafür sichtbarer Beleg. Darüber will ich mich nicht lustig machen, sie werden bestimmte naturheilkundliche Fähigkeiten haben, denn immerhin kontaktieren laut Statistik 60% der schwarzen Bevölkerung im Krankheitsfall den oder die Sangoma zusätzlich zum normalen modernen Arzt.
Dass durch die Zauberformeln und Wunderwässerchen einiger Sangomas die Risikobereitschaft gesteigert und die Furcht, selber verletzt zu werden, herabgesetzt wird, erklärt die oftmals dummdreiste und brutale Vorgehensweise mancher Gangster zumindest teilweise. Besonders beruhigend ist diese Erklärung allerdings nicht.
Gehört hatte ich so was vorher schon mal, hielt es allerdings für ein rassistisches Gerücht, in die Welt gesetzt, um die Schwarzen als besonders blöde hinzustellen.


Dass weite Teile der schwarzen Bevölkerung hier an Hokuspokus glauben, ist mir natürlich bekannt. Die Sangomas, die traditionellen Heiler, die man hier allenthalben im Straßenbild sehen kann, erkennbar an ihren Gewändern und dem Haarschmuck aus unzähligen Glasperlen sowie den Zauberstecken oder –wedeln in der Hand, sind dafür sichtbarer Beleg. Darüber will ich mich nicht lustig machen, sie werden bestimmte naturheilkundliche Fähigkeiten haben, denn immerhin kontaktieren laut Statistik 60% der schwarzen Bevölkerung im Krankheitsfall den oder die Sangoma zusätzlich zum normalen modernen Arzt.
Dass durch die Zauberformeln und Wunderwässerchen einiger Sangomas die Risikobereitschaft gesteigert und die Furcht, selber verletzt zu werden, herabgesetzt wird, erklärt die oftmals dummdreiste und brutale Vorgehensweise mancher Gangster zumindest teilweise. Besonders beruhigend ist diese Erklärung allerdings nicht.
blackconti - 6. Nov, 23:39
Sorry,
Ich verstehe natürlich, dass Verbrecher, die mit dem Glauben der Unverwundbarkeit herumlaufen, noch gefährlicher sind, als andere. Warum dann irgendwann keine Zweifel aufkommen angesichts der getöteten Kollegen - das weiss ich auch nicht. Aber das gibt es auch hier: Der Glaube an irgendetwas wird so schnell durch Fakten nicht erschüttert. (Es passt nicht ganz in die Thematik, aber ich denke an den Wahn einiger Leute, sich ständig sozusagen präventiv mit allen möglichen Vitamin-Präparaten vollzustopfen.)
Ich weiss schon, dass das wohl nicht so spassig ist. Man hört hier so einiges über die Kriminalität in Südafrika (mir fällt dann immer Coetzees "Schande" ein).
Apropo Coetzees „Schande“: Im Gegensatz zum intellektuellen Begreifen des Protagonisten, die erfahrene Gewalt der Schwarzen als Quittung für persönliches und gesellschaftliches Versagen in der Vergangenheit zu sehen, findet eine solche Betrachtungsweise, bis auf Ausnahmen, unter den Weißen kaum statt. Die Schwarzen sind dumm, faul und gewalttätig, Kaffir oder Muntus halt, minderwertig, was natürlich nur hinter vorgehaltener Hand geäußert wird.