Sonntag, 6. Mai 2012

Kein Witz: Wichtiger Medienpreis für eine Dreckschleuder

60 Jahre mussten vergehen, 60 Jahre in denen Deutschland tagtäglich mit Wortmüll und geistiger Gülle verseucht wurde. Aber die Ausdauer und Anstrengung hat sich gelohnt. Die Bildzeitung, bzw. zwei ihrer Schmierlappen, wurden für den Henry-Nannen-Preis, den Ritterschlag für herausragenden Journalismus, nominiert. Großartig! Kampagnen- Hetz- und Denunziationsjournalismus ist also jetzt salonfähig. Verwundern kann das allerdings kaum noch, ist doch der bewusst anbiedernde, bildtypische Primitivstil mittlerweile auch in scheinbar seriösen Medien mittlerweile gang und gäbe.

Mir aber bereitet diese heuchlerische „dem-Volk-aufs-Maul-geschaut“-Prosa seit über fünfzig Jahren geradezu körperliches Unwohlsein, weshalb ich die Bildzeitung nicht mal mit der Kneifzange anfasse und selbst mein Laptop verweigert vor Ekel den Zugriff auf Bild-online. Allein die Vorstellung, wie sich bestausgebildete, intelligente Menschen zum Zwecke der Meinungsmanipulation tagtäglich geistig prostituieren, macht einfach schaudern.

Völlig zutreffend urteilt Volker Pispers: „Die Bildzeitung ist ein Drecksblatt, das den toten Fisch beleidigt, der darin eingewickelt wird.“ Und, da wiederhole ich mich nur zu gerne, stimmt natürlich Max Goldts Verdikt nach wie vor: „Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“

Und dann noch ein Wort zum 100-jährigen Axel Caesar Springer, der sich manchmal angeblich um den Schlaf gebracht sah, angesichts von besonders widerwärtigen Bild-Absonderungen, aber wegen der „Redaktionsfreiheit“ leider, leider nichts dagegen unternehmen konnte. Wie muss der Sohn unter diesem heuchlerischen Vater gelitten haben, dass der, statt das Erbe anzutreten, sich lieber selbst entleibte. Der arme Sohn dauerte mich, mein Mitleid mit dem danach knatschenden Betbruder Axel Caesar hielt sich allerdings in Grenzen.

Einen lesenswerten und seriöseren Essay zu Springer und BILD findet man im Übrigen
hier!

Tief im Süden

afrikanische Impressionen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt:

hukbeilhartz@mweb.co.za

Aktuelle Beiträge

Offtopic
twoday schließt. Wie geht es denn hier weiter? Wäre...
Gregor Keuschnig - 4. Apr, 10:40
Der große Bruder, nicht...
Der große Bruder, nicht du, sondern der im Keller,...
dauersauer - 25. Aug, 13:16
Der Videobeweis
Gegen den Videobeweis ist ja prinzipiell nichts einzuwenden....
blackconti - 23. Aug, 21:08
so eine straßenschlacht...
so eine straßenschlacht ist besser als jedes fitnessprogramm.
bonanzaMARGOT - 1. Aug, 06:17
Ja, auf unsere Demonstranten...
Ja, auf unsere Demonstranten ist Verlass. Da staune...
dauersauer - 15. Jul, 20:47

Zufallsbild

italienk3

aktuelles Wetter

Suche

 

Status

Online seit 6752 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Apr, 10:40

Credits

vi knallgrau GmbH

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page

twoday.net AGB


bloggen
dies und jenes
Erinnerungen
erlebtes
Fussball
hier
lustig
Meinung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren