Das Schweigen in der Anstalt
„Neues aus der Anstalt“, den kabarettistischen Monatsrückblick im ZDF, schaue ich mir relativ regelmäßig an. Natürlich hat die Sendung durch den Abgang von Georg Schramm gewaltig an Witz und, vor allem, an Biss verloren, aber von allen Sendungen dieses Genres ist „ die Anstalt“ noch am ehesten verdaulich. Die letzte Sendung war allerdings ein beredtes Beispiel dafür, wie weit die Zensur, möglicherweise auch nur vorauseilende Selbstzensur, in den Leitmedien mittlerweile gediehen ist.
Zwei Dinge fehlten in der letzten Ausgabe. Zum einen Frank-Martin Barwasser alias Erwin Pelzig . Dessen Abwesenheit war verständlich, steht er doch kurz vor der Bühnenpremiere eines neuen Soloprogramms und auf zwei Hochzeiten ist nicht gut tanzen. Vielleicht aber wollte sich Barwasser auch nicht das Maul verbieten lassen, denn zum zweiten fehlte DAS Aufreger-Thema der letzten Wochen, das Grass-„Gedicht“. Einmal, in Worten e-i-n-m-a-l, krähte der Pelzig-Ersatz Helmut Schleich: „Grass – mit SS-es!“ in irgendeine Priol-Kasperei, der Grass zwischen fortlaufenden Merkel-, Wulf- und Gauckwitzchen in einem Nebensatz erwähnt hatte. Das war’s und wer nun auf eine satirische Bearbeitung des Medienhype’s um das Grass-„Gedicht“ wartete, der konnte dabei schwarz werden.
Erstaunlich doch, weil normalerweise gerade solche Medienspektakel immer aufgegriffen und satirisch begleitet werden. Warum war Grass für die „Anstalt“-Macher kein Thema? Gut, die Empörung der veröffentlichten Meinung war Realsatire in Reinkultur und durch das Kabarett kaum zu überbieten. Na, und auf die Seite der Grass-Befürworter durfte, konnte, wollte man sich nicht schlagen, weil dann sofort wieder Herr Graumann auf dem Plan stände und über den, bzw. den Zentralrat der Juden, macht man besser keine Witze, wenn man seinen Job behalten möchte.
Zwei Dinge fehlten in der letzten Ausgabe. Zum einen Frank-Martin Barwasser alias Erwin Pelzig . Dessen Abwesenheit war verständlich, steht er doch kurz vor der Bühnenpremiere eines neuen Soloprogramms und auf zwei Hochzeiten ist nicht gut tanzen. Vielleicht aber wollte sich Barwasser auch nicht das Maul verbieten lassen, denn zum zweiten fehlte DAS Aufreger-Thema der letzten Wochen, das Grass-„Gedicht“. Einmal, in Worten e-i-n-m-a-l, krähte der Pelzig-Ersatz Helmut Schleich: „Grass – mit SS-es!“ in irgendeine Priol-Kasperei, der Grass zwischen fortlaufenden Merkel-, Wulf- und Gauckwitzchen in einem Nebensatz erwähnt hatte. Das war’s und wer nun auf eine satirische Bearbeitung des Medienhype’s um das Grass-„Gedicht“ wartete, der konnte dabei schwarz werden.
Erstaunlich doch, weil normalerweise gerade solche Medienspektakel immer aufgegriffen und satirisch begleitet werden. Warum war Grass für die „Anstalt“-Macher kein Thema? Gut, die Empörung der veröffentlichten Meinung war Realsatire in Reinkultur und durch das Kabarett kaum zu überbieten. Na, und auf die Seite der Grass-Befürworter durfte, konnte, wollte man sich nicht schlagen, weil dann sofort wieder Herr Graumann auf dem Plan stände und über den, bzw. den Zentralrat der Juden, macht man besser keine Witze, wenn man seinen Job behalten möchte.
blackconti - 29. Apr, 11:18