dies und jenes

Samstag, 25. März 2006

Medizinerprotest

Zum heutigen Protesttag der Mediziner gegen Unterbezahlung, Budgetierung und Arbeitsüberlastung ein Beispiel, mit welchem Erfindungsreichtum Mediziner heutzutage ihre Existenz zu sichern gezwungen sind:
arztfamilie
Dies ist die Arztfamilie K. aus A. die scheinbare Fröhlichkeit ist nur aufgesetzt und eher als Galgenhumor zu bezeichnen. Die Familie hat sich zu Werbeaufnahmen um eine No-Name-Milchtüte der Molkerei Müller geschart. Die Einnahmen aus dieser Werbekampagne (im zweistelligen Millionenbereich) dienen dazu, die durch die Budgetierung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel angefallen Mindereinnahmen auszugleichen.
Zur Aufrechterhaltung des Praxisbetriebes musste Dr. K. sowieso bereits sein letztes Hemd verpfänden, wie man unschwer erkennen kann. Bewundernswert, mit welch schauspielerischer Grandezza der muntere Mediziner seinen Zeigefinger auf den Betrachter richtet und diesen mit dem, von ihm selbst erdachten Werbespruch auffordert:
„Trink auch du von Müllers Kuh!“
„Solche Sprüche erfinde ich im Dutzend billiger.“ meint der umtriebige Urologe, und: „Das sollte sich die Bundesgesundheitsministerin mal hinter die Polypen stecken!“
Wir meinen: Das kann ja Eiter werden.

Montag, 20. März 2006

Peinlich

Nachdem ich in meiner heiligen Einfalt zwei geschlagene Tage versucht habe, mit meinem deutschen Keyboard dem englisch eingestellten Windows –System Deutsch beizubringen, was dieses einfach nicht kapieren wollte, habe ich dann mal das Gehirn eingeschaltet.
Den ersten Einfall, dass Keyboard zu zertrümmern, wegzuschmeißen und ein Neues englisches zu erwerben, verwarf ich glücklicherweise. Ein wenig Lesen, zwei oder drei Mausklicks in den Einstellungen, ein Neustart und schon verstand der PC Deutsch wie geschmiert.
Wie herrlich lachen mich jetzt wieder Ä, Ü und Ö an, wie freue ich mich über jedes gelungene Z anstatt Y und umgekehrt und auch die hektische Suche nach dem Doppelpunkt, dem Gedankenstrich usw. fand ein glückliches Ende.
Ich weiß, dass die erfahrenen Computerspezialisten jetzt höhnisch grinsen, aber damit muss ich wohl leben.

Donnerstag, 16. März 2006

Zum Heine-Jahr

Das, sowohl in Deutschland, wie auf der ganzen Welt bekannteste Gedicht von Heinrich Heinrich HeineHeine trägt den Titel „Loreley“ und gehört in der sentimentalen Vertonung von Friedrich Silcher unverzichtbar zum Repertoire eines jeden Männergesangvereins.
Der Text ist eher untypisch für das Werk Heines und deshalb möchte ich hier nun ein Loreley–Gedicht vorstellen, welches mir eher Heine – typisch erscheint, jedoch von Erich Kästner stammt.

Erich Kästner

Der Handstand auf der Loreley
( nach einer wahren Begebenheit)

Die Loreley, bekannt als Fee und Felsen,
ist jener Fleck am Rhein, nicht weit von Bingen,
wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen,
von blonden Haaren schwärmend, untergingen.

Wir wandeln uns. Die Schiffer inbegriffen.
Der Rhein ist reguliert und eingedämmt.
Die Zeit vergeht. Man stirbt nicht mehr beim Schiffen,
bloß weil ein blondes Weib sich dauernd kämmt.

Nichtsdestotrotz geschieht auch heutzutage
noch manches, was der Steinzeit ähnlich sieht.
So alt ist keine deutsche Heldensage,
dass sie nicht doch noch Helden nach sich zieht.

Erst neulich machte auf der Loreley
hoch überm Rhein ein Turner einen Handstand!
Von allen Dampfern tönte Angstgeschrei,
als er kopfüber oben auf der Wand stand.

Er stand, als ob er auf dem Barren stünde.
Mit hohlen Kreuz. Und lustbetonten Zügen.
Man fragte sich: Was hatte er für Gründe?
Er war ein Held. Das dürfte wohl genügen.

Er stand, verkehrt, im Abendsonnenscheine.Erich Kästner
Da trübte Wehmut seinen Turnerblick.
Er dachte an die Loreley von Heine.
Und stürzte ab. Und brach sich das Genick.

Er starb als Held. Man muss ihn nicht beweinen.
Sein Handstand war vom Schicksal überstrahlt.
Ein Augenblick mit zwei gehobnen Beinen
ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt!

P.S. Eins wäre allerdings noch nachzutragen:
Der Turner hinterließ uns Frau und Kind.
Hinwiederum, man soll sie nicht beklagen.
Weil im Bezirk der Helden und der Sagen
die Überlebenden nicht wichtig sind.


Eine Vertonung in schwermütig – gefühlsseliger Art ist bei diesem Gedicht wohl eher nicht zu erwarten und somit wird uns sicher der Vortrag durch einen Männergesangverein erspart bleiben.

Tief im Süden

afrikanische Impressionen

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Kontakt:

hukbeilhartz@mweb.co.za

Aktuelle Beiträge

Offtopic
twoday schließt. Wie geht es denn hier weiter? Wäre...
Gregor Keuschnig - 4. Apr, 10:40
Der große Bruder, nicht...
Der große Bruder, nicht du, sondern der im Keller,...
dauersauer - 25. Aug, 13:16
Der Videobeweis
Gegen den Videobeweis ist ja prinzipiell nichts einzuwenden....
blackconti - 23. Aug, 21:08
so eine straßenschlacht...
so eine straßenschlacht ist besser als jedes fitnessprogramm.
bonanzaMARGOT - 1. Aug, 06:17
Ja, auf unsere Demonstranten...
Ja, auf unsere Demonstranten ist Verlass. Da staune...
dauersauer - 15. Jul, 20:47

Zufallsbild

Waiting for us

aktuelles Wetter

Suche

 

Status

Online seit 7114 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 4. Apr, 10:40

Credits

vi knallgrau GmbH

powered by Antville powered by Helma


xml version of this page
xml version of this topic

twoday.net AGB


bloggen
dies und jenes
Erinnerungen
erlebtes
Fussball
hier
lustig
Meinung
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren