dies und jenes

Montag, 21. Januar 2013

Los jetzt!

Hey Blackconti, raff Dich endlich auf! Du hattest angedroht, hier weiterzumachen und wann, wenn nicht jetzt, soll denn daraus noch was werden? Das muss Dir doch wie Öl runtergegangen sein, wenn diese ganze CDU/FDP-Bagage, den ganzen Wahlabend das Siegesgeheul mühsam unterdrückend, in letzter Sekunde von Rot/Grün vom Thron geschubst wurde? - Wie? Hat Dir zwar gut gefallen, weil aus siegesgewiss grinsenden Gesichtern runterklappende Unterkiefer immer ein lustiges Bild abgeben, aber politisch ist Dir das ziemlich wurscht? – Ach so, Du betrauerst das miese Abschneiden der LINKEN? Aber Du hast doch, angesichts des aschgrauen Personals vor Ort, ernsthaft nichts Anderes erwartet? - Na siehste, und für die Bundestagswahl schaut’s ja dann doch freundlicher aus, was ja auch für die politische Hygiene unbedingt wichtig ist, weil es wenigstens eine wirklich oppositionelle Stimme im Bundestag geben muss.

Und, was sagst Du zum „sensationellen“ Abschneiden der FDP? – Nicht „sensationell“, sondern zu erwarten? – Ok, Nicht unbedingt in dieser Höhe, was wohl dem taktischen Fehler der CDU geschuldet ist, ihre Wähler mehr oder weniger unverhohlen zum Stimmensplitting aufgefordert zu haben. Das wird in der CDU noch böses Blut geben, denn diejenigen, die nun ihre scheinbar sicheren Mandate verloren haben, werden sicher nicht begeistert sein, auf ihren Parlamentsstühlen nun irgendwelche FDP-Nullen hocken zu sehen.

Und was heißt das für die Bundestagswahl? - Die FDP ist eigentlich klinisch tot, ohne Stimmensplitting doch kaum noch zu beleben? Wenn dann die LINKEN auch noch über die 5% kommen, reicht es für Schwarzgelb selbst bei optimal-taktischem Wahlverhalten nicht für eine Mehrheit. Für Rotgrün selbstverständlich auch nicht. Und dann? – Du tippst auf Schwarz/Grün? Weil die SPD nach wie vor nicht in der Lage ist, ihr Verhältnis zur Linkspartei zu ordnen und weil starke Grüne am Ende eine Regierungsbeteiligung unter Merkel einer Opposition gegen eine Grosse Koalition vorziehen werden? – Könnte was dran sein, denn den Grünen ist so ziemlich jeder opportunistische Schwenk zuzutrauen. Gibt’s sonst noch was zu bereden?- Na klar, Leverkusen hat gegen Frankfurt grausame Rache für die Hinspielniederlage genommen! Aber da lassen wir es jetzt bei dieser kleinen Spitze in Richtung Hessen, Ok? – Ok!

Montag, 10. Dezember 2012

Verloren – schon im Vorfeld

Das Wahlergebnis ist mehr als ein Fingerzeig, es ist ein Menetekel. Nur 93,45% der SPD-Wahlparteitagsdelegierten wählten Peer Steinbrück zum Kanzlerkandidaten und seine Freude erschien mir etwas aufgesetzt, sein Lächeln etwas gequält. Gleich den ersten Vergleichstest mit der Kanzlerin hat er „verstolpert“, um hier ebenfalls das von allen Kommentatoren zwanghaft nachgeplapperte Bild zu gebrauchen. Mit 97,64% Zustimmung ist Angela Merkel in ihrer CDU um mehr als 4% beliebter als Steinbrück in der SPD und das, obwohl Steinbrücks rhetorische Brillanz verglichen mit Merkels Plattitüden-Suada wie große Oper gegen Wildecker Herzbuben wirkt.

merkel
Nach diesem fulminanten Ergebnis war Frau Merkel sichtlich gerührt, denn endlich fühlt sie sich in der CDU heimisch. 97,64% - das ist Nostalgie pur, das ruft Erinnerungen wach an die Anfänge der Karriere, an die Wahl zur FDJ-Sekretärin, und letztlich war ja, abgesehen von dem Kommunisten Lafontaine, nicht alles schlecht in der DDR.

Endlich-Kanzlerkandidat-93-5-Prozent-fuer-Steinbrueck
Auf solch nostalgische Betrachtung kann Peer Steinbrück leider nicht zurückgreifen. Im Rückblick kann er nur schwermütig werden, denn bisher hat er mit Wahlen eigentlich nur negative Erfahrungen gemacht, hat, um’s genauer auszudrücken, alle verloren. Anzunehmen, dass sich das diesmal ändern könnte, gibt es wenig Anlass, denn die Erfahrung der letzten 30 Jahre lehrt, dass die SPD umso schärfer rechts abbiegt, je linker sie blinkt. Da mag der Gewerkschaftschor noch so trotzig „You never walk alone!“ intonieren, diese Fußballhymne ist eigentlich ein Grabgesang und wird in Liverpool immer dann mit besonderer Inbrunst als Trost angestimmt, wenn der dortige FC verloren hat.

Dass ich diese elegische Melodie jetzt gerade so beim Schreiben vor mich hin summe, hat allerdings rein gar nichts mit Steinbrück oder Merkel, wohl aber etwas mit der gestrigen Niederlage meiner geliebten Werkself in Hannover zu tun. - Warum ich das dann erwähne? Naja, 1. lautet die Überschrift „Verloren…“ und 2. kann ich so meine tiefe Traurigkeit irgendwie loswerden. Frau Blackconti brauche ich damit nämlich nicht zu kommen. - Ist ja gut, ich höre ja schon auf…

Montag, 3. Dezember 2012

Zu gerne wüsste ich,...

...was die ARD oder alternierend das ZDF für diese Vissmann/Würth/Audi/DKB/E-ON/Bauhaus/ Erdinger/Ratiopharm/usw./usf-Dauerwerbesendungen gezahlt bekommen. Seit Jahren traktieren mich diese beiden Sender von Mitte November bis weit ins Frühjahr Wochenende für Wochenende mit auf Eis und Schnee rumrutschenden Litfasssäulen und schmeißen für diesen todlangweiligen Mist meine Lieblingssendungen aus dem Programm.

Sonntagmittag, halbzwölf, bzw. halbeins hier tief im Süden, erwarte ich „Die Sendung mit der Maus“ denn die neueste Episode von „Shawn, das Schaf“ will ich mir nicht entgehen lassen. Wie bitter ist meine Enttäuschung dann, denn auf dem Bildschirm erscheinen statt lustiger Clips mit Maus und Elefant vollständig mit Reklame zugepflasterte Würste, die durch eine Eisrinne rutschen. Diese ist ebenfalls von oben bis unten mit Reklametafeln der o.a. aufgeführten Heizkessel- Schrauben- oder Biertandler dekoriert.

Reklame all over

Ist’s nicht die Eisrinne, so ist’s ein Wald durch den eine Horde von Reklamemännern und –Frauen stolpert, oder eine andere reklamemäßig zugepappte Gruppe wuselt durch ein unübersichtliches Stangenlabyrint irgendeinen künstlich beschneiten Hügel hinunter, an dessen Seiten mich selbstverständlich ebenfalls die Werbebotschaften (sieh oben!) umbuhlen. Natürlich fällt auch der, zu meinem sonntäglichen Wohlbefinden unbedingt zugehörige, „Presseclub“ der weißen Ödnis mit Dauerwerbung ersatzlos zum Opfer.

Nun mag es ja ein paar Zuschauer geben, die sich diesen Schwachsinn von morgens bis abends antun, jedes Wochenende, denn es schauen ja auch immer ein paar Grenzdebile das Nachmittagsprogramm von RTL oder SAT1, und meinetwegen sollen ARD und ZDF auch diese Klientel bedienen, meinetwegen auch stundenlang. Dass diese hochwichtigen „Sportübertragungen“ aber nicht einmal für anderthalb Stunden unterbrochen werden können, dass fixe, gewohnte Sendetermine wegen so einem Reklamedreck einfach entfallen und ich deshalb in die Röhre gucken muss, durch die zu allem Überfluss gerade die nächste Werbeweißwust rutscht, das reicht mir nun im x-ten Jahr wirklich.

Allerdings gibt es Hoffnung, denn, wie man aus Doha hört, beschleunigt sich der Klimawandel rasant, sodass sich eher über kurz als lang diese ganze Schnee- und Eisrutscherei erledigt haben dürfte. Wie bitte? – Es gibt bei ARD und ZDF auch dafür schon Pläne? Diese ganzen „Sportarten“ kann man auch ohne Schnee ganzjährig durchführen. Hat man schon ausprobiert, so mit Rollenski und Mattenschanzen. Funktioniert prima und dann kann man die Dauerwerbewochenenden ganzjährig übertragen. Die Heizkesselfirma stellt um auf Klimageräte und zahlt dann mit noch mehr Freude. Die anderen Firmen verlängern einfach ihre Verträge. Ach, das ist schön, das wird einfach großartig und, bitte, wer braucht schon "Die Sendung mit der Maus“ oder den „Presseclub“?

Übrigens, die Plätze 1,2 und 3 beim Eisrinnenrutschen gehen immer an Deutschland. Ist das nicht toll? Doitschland, Doitschland!

Donnerstag, 29. November 2012

I had a dream!

Die Eine stellt sich dreist hin und erklärt sich selbst zur besten Regierung seit Menschengedenken, zumindest seit der Wiedervereinigung, der Andere verfälscht glasklare, sehr bedenkliche Aussagen eines selbstbeauftragten Armuts- und Reichtumsberichtes. Beiden eine krankhaft gestörte Wahrnehmung der Realitäten zu unterstellen, wäre einfach naiv. Die beiden wissen genau, was sie tun. Angesichts dieser nicht mal mehr kaschierten Verarschung, kann man schon mal ins Träumen geraten und wenn diese Träume dann in Gewaltphantasien umschlagen, wer wollte das verdenken?

Auf den Punkt gebracht!

Aber, wie im Titel bereits erklärt: It’s just a dream, just a dream…

PS: „Niveau- und geschmacklos, lächerlich, pubertär und infantil. Faustschläge gegen Hütchenspieler mögen ja noch angehen, aber Gewalt gegen Frauen, selbst gegen so einen schwammigen Hosenanzug, ist völlig inakzeptabel. Was für eine billige Ausrede, dieses unappetitliche Machwerk als traumgeboren zu entschuldigen.“ – Schluck! Ja, ist ja schon gut, aber was kann denn ich dafür, dass ich so gerne mit dem Gif-Animator spiele?

Dienstag, 20. November 2012

Das Leben der Anderen - auch in der BRD

„Fremde Briefe aufmachen, das war ein Genuß, nicht nur haptisch sondern auch emotional.“ Diesen Genuß sieht man Oliver Mielke noch heute an, wenn er in Erinnerungen schwelgt. oliver-mielkeDas Grundgesetz, der Artikel 10, die Unverletzlichkeitsvorschrift des Post – und Fernmeldegeheimnisses haben ihn nicht irritiert. „ Der Staat muss doch wissen, was seine Bürger denken.“ meint Mielke auch noch heute und findet den über Jahrzehnte zwar geheim, aber offiziell angeordneten Verfassungsbruch keineswegs kriminell. Jedes größere Postamt hatte seine Überwachungsräume, einen für die innerdeutsche Postüberwachung und einen, indem die Alliierten ihre Vorbehaltsrechte zur Überwachung des deutschen Post- und Fernmeldeverkehrs wahrnahmen. Post aus der und in die DDR stand unter ganz besonderer Beobachtung, wurde umfassend abgetastet, berochen und zu Tausenden geöffnet. „ Die geöffneten Briefe kamen dann nie an. Hätte man die wieder zukleben sollen? Das ging doch nicht und falls das irgendeine harmlose Danksagung für ein Päckchen war – Pech gehabt!“ so Mielke und feixt ungeniert in die Kamera.

Der 3sat-Kulturzeitbericht über diese illegalen Machenschaften staatlicher Behörden, von Geheimdiensten und alliierten Siegermächten, bezieht sich auf die Recherche und das kürzlich erschienene Buch „Überwachtes Deutschland“ des Historikers Joseph Foschepoth. Foschepoth beschreibt darin die über Jahrzehnte gängige Praxis täglichen Verfassungsbruchs. Bis wann? Wann endete sie? Endete sie überhaupt je? Die Überwachungsräume in den Postämtern gibt es anscheinend nicht mehr, aber Briefüberwachung ist wohl heute auch so nicht mehr nötig. Der Schriftverkehr erfolgt mehr und mehr via E-mails und die kann man viel leichter mitlesen. Man muss schon ganz schön naiv sein, zu glauben, dass so eine über Jahrzehnte eingefahrene Praxis einfach eingestellt würde. Verfassungsbruch hin oder her – falls mal wieder was auffliegt, kann man sich ja schon auf ein Gewohnheitsrecht berufen. „Und außerdem,“ so erklärt Joseph Foschepoth, „gelten die alliierten Vorbehaltsrechte auch heute noch.“

Dienstag, 16. Oktober 2012

Wir sind Friedensnobelpreisträger!

Eine naheliegende Überschrift, die höchstwahrscheinlich jedem Deutschen sofort nach der Zuerkennung des Friedensnobelpreises an die EU in den Sinn kam, denn nachdem wir schon seit geraumer Zeit Papst sind (Gääähn), wurde es Zeit für einen neuen, internationalen Großtitel. „Exportweltmeister“ klingt ja mittlerweile auch schon recht abgestanden und ist zudem auch noch falsch.

„Exportüberschussweltmeister“ wäre die richtige Bezeichnung, aber das sagt man lieber nicht, würde es doch sofort klarstellen, dass das fortwährende Mantra, wir würden über unsere Verhältnisse leben, einfach falsch ist. Ein Land, welches mehr exportiert als importiert lebt UNTER seinen Verhältnissen und ist dadurch auch noch in erheblichem Umfang mitverantwortlich für die Balanceprobleme in der Eurozone. Wir nehmen solche Begriffsverkürzungen mittlerweile als völlig normal hin und über das tägliche Trommelfeuer von Halb- und Falschinformationen durch die Politik, egal ob Regierungsparteien oder Opposition, durch Lobbyistenorganisationen und Medien, zucken wir nur noch mit den Schultern.

Bei all der Unaufrichtigkeit gibt es Gott sei Dank aber eine ehrliche Haut und das ist unsere Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel. Ihre elegante Erscheinung, ihre modische Extravaganz und nicht zuletzt ihre Aufrichtigkeit, ihre Bescheidenheit, ihr Fleiß und ihre intelligente Weitsichtigkeit treibt ihre Beliebtheitswerte im Volk in ungeahnte Sphären, so berichten es jedenfalls die Qualitätsmedien übereinstimmend. Nachstehendes Video eines öffentlichen Auftritts der Kanzlerin letzte Woche in Stuttgart verdeutlicht auf Feinste, wie beliebt die Kanzlerin ist, wie das Volk gebannt ihren hochintelligenten Ausführungen lauscht:


Falls jemand nun „Lügenpack“ und „Hau ab“ verstanden hat, so können damit nur die hinter der beliebten Kanzlerin aufgereihten Klatschaffen gemeint sein. Ach ja, und wenn man diesen Vortrag nach einer Minute abgeschaltet hat – ich kann versichern, auch nach 13 Minuten kann man kein Wort verstehen und - es hat niemand das Podium gestürmt, es flogen weder Eier noch Tomaten, denn wir sind ja nicht umsonst Friedensnobelpreisträger.

Samstag, 6. Oktober 2012

Murmeltier, oder: Tief im Süden nichts Neues

Zu Steinbrück wurde hier bereits alles gesagt. TITANIC hat es auf den Punkt gebracht:
„SPD hat entschieden: Merkel bleibt Kanzlerin bis 2017!“ Na und? Schlimmer als Steinbrück ist die auch nicht.

Ja , und dann hatte wir noch den „Tag der Deutschen Einheit“ und auch dazu kann ich nur wieder auf bereits Gesagtes zurückgreifen , denn das Kurzzeitgedächtnis mag zwar inzwischen gelitten haben, die Sauereien von Kohl, Schäuble, Waigel uva. werde ich denen, allem pathetischen Feiertagsgelaber zum Trotz, nie vergessen.

Na. dann ist da ja noch das Allerwichtigste: 50 Jahre James Bond! Ein Geburtstag, den zu zelebrieren mich die TAGESSCHAU und die HEUTE - Redaktion seit 2 Tagen in jeder Ausgabe anmahnt. Auch darüber habe ich mich schon mal echauffiert. Den kaum überhörbaren Hinweis, dass in diesem Herbst der neue „James Bond“ in die Kinos kommt, in den nächste Tagen also, hat mit dem Geburtstagstrallalla natürlich nichts zu tun. Wenn dann auch noch die Österreicher in der ZIB2 und die 3sat –Kulturzeit ins gleiche Horn tuten, dann weiß ich, dass die ARD auch diesmal die TV-Rechte für diesen Schmarrn gekauft hat und uns demnächst wieder mit der halbjährlichen Wiederholung aller James-Bond- Aktivitäten seit Dr. No traktieren wird.

Wie oben schon gesagt: Tief im Süden nichts Neues!

Montag, 1. Oktober 2012

Und der Haifisch...

J. Ackermann....der hat Zähne und die zeigt der Ackermann wenn er so sympathisch lächelt. Mich gruselt es bei diesem Anblick. Oh ja, auch die Banken haben Fehler gemacht, die Deutsche Bank aber nicht, denn sie ist ja ohne Staatshilfe durch die Krise gekommen. Sicher, es sind auch unentschuldbare Libor-Betrügereien vorgekommen, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Die Betrüger wurden inzwischen entfernt und das stimmt wohl, ist doch Ackermann selbst das beste Beispiel.

Eine Viertelstunde lang höre ich dem eiskalt grinsenden Raffke beim Selbstbeweihräuchern zu und als er zum wiederholten Male erzählt, dass die Deutsche Bank ohne Staatshilfe durch die Krise gekommen wäre, da bleibt nur noch das Not-Aus. Weder Bübchen Jauch, noch der unbedarft schwafelnde „Rote Danie“ Cohn-Bendit kommen auf die Idee, diesem selbstgefälligen Victory-Banker vorzuhalten, dass auch die Deutsche Bank sauber den Bach runtergegangen wäre, wären nicht weltweit Abermilliarden aus Steuergeldern zur Rettung von Banken, Versicherungen und ganzen Staaten ins Finanzsystem gepumpt worden.

Hilflos gegen den Fernseher zu schimpfen ist nicht unbedingt mein Fall und bevor ich vor Wut platze, schalte ich um und schaue lieber dem organisierten Verbrechen in Göteborg bei der Arbeit zu.

Freitag, 28. September 2012

Der Beweis

Bibi Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, galt uns bis gestern als paranoider Kriegstreiber, weil wir einfach nicht glauben wollten, dass der Iran eine Atombombe bastelt, um Israel auszulöschen. Jetzt stehen wir mit unserem, vom Zentralrat der Juden als latent konstatierten, Antisemitismus (Ja doch, ich geb’s ja schon zu!) doch ziemlich beschämt da.

Bibi Netanjahu
Netanjahu präsentierte vor der UN-Vollversammlung eine streng geheime Bombenzeichnung, die den Entwicklungsstand des persischen Atomprogramms eindeutig darstellt. Die hochkomplexe, technische Zeichnung stammt aus der gleichen Geheimdienstquelle, die seinerzeit auch die Beweise für die Massenvernichtungswaffen des Iraks lieferte. Wer wollte da Seriosität und Glaubwürdigkeit bezweifeln und warum sollte, was gegen den Irak so reibungslos funktionierte, nicht auch gegen die Perser funktionieren? Gehen wir also davon aus, dass der Iran angegriffen wird, natürlich erst nach den Präsidentschaftswahlen in den USA.

Freitag, 14. September 2012

Fankultur - Kultur?

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Das Fragezeichen ist natürlich eine gezielte Provokation, denn wenn selbst die „3sat-Kulturzeit“ der Fankultur, insbesondere der Kultur der sogenannten „Ultras“ in den Fußballstadien, einen Beitrag widmet, dann erübrigt sich das Fragezeichen selbstredend. Mir bereitet diese Art „Kultur“ aber schon seit Jahren gewaltige Bauchschmerzen. Diese sogenannte Fankultur hat, zumindest in Deutschland, keine eigenen Ideen, diese „Kultur“ äfft nur nach. Outfit, Sprüche, Parolen, Liedgut und selbst Gesten – es ist alles nur geklaut, imitiert – nachgeäfft eben.

Vor Jahren zogen Horden englischer Hooligans durch Europa, demolierten regelmäßig die Kanalfähren und pöbelten und prügelten sich durch die Städte und Stadien. Nachahmer, you never walk alone, fanden sich sofort in der Bundesliga und in ganz Europa. Die Toten der Hysel-Katastrophe in Brüssel 1985 waren dann der vorläufige Höhepunkt. Danach wurden die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren und heute werden zu jedem Bundesligaspiel Hundertschaften von Polizei herangekarrt, um die latente Gewaltbereitschaft der „Fans“, oder wie es in den Medien heißt, der „Treuesten der Treuen“ im Zaume zu halten. Merkwürdigerweise schämen sich diese „Fans“ nicht, wenn sie von einem dichten Polizeikordon umringt, wie eine Viehherde vom Bahnhof zum Stadion geleitet werden. Nein, sie glauben auch noch, ihr Grölen von aggressiven Primitivparolen und besoffenes Rumproleten sei ein wichtiger Beitrag zur Leistungssteigerung der eigenen Mannschaft unten auf dem Rasen.
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In den letzten Jahren haben die Clubs mehr und mehr die Steuerung der „Fans“ übernommen. Die sogenannten „Choreos“, die Massenchoreographien nach dem Vorbild der Nazis oder Nordkoreas, sind ohne die Beteiligung der Clubs wohl kaum zu bewerkstelligen. Der echte „Ultra“ hält sich für wichtig, wenn er einen Pappkarton in die Luft halten darf oder ritualisierte Stammellyrik grölt. Das ist zwar völlig belangloser Quark, aber wenn’s den „Ultra“ ruhig stellt – sei’s drum. Dass die Clubs in Zusammenarbeit mit den Medien diese ziemlich kindische Bereitschaft zum Nachäffen als Geldmaschine nutzen, ist zwar moralisch fragwürdig, aber systemgerecht. Der echte "Fan" hat mittlerweile verinnerlicht, dass einzig der Erwerb des jährlich neu aufgelegten Mannschaftstrikots als Nachweis eiserner Treue dienen kann. Zwischenzeitlich muss er schon 2 erwerben, denn nur wer Heim- und Auswärtstrikot sein eigen nennt, kann als wahrer "Fan" gelten.

Natürlich ahnt selbst der dämlichste unter den „Fans“ im ein oder anderen lichten Moment, dass er von einer Fußballindustrie gnadenlos abgezockt wird und deshalb erwartet der "Fan" eine Gegenleistung. Aber Hustekuchen, er zahlt, er macht sich zum Deppen, er trommelt und grölt, er gibt alles und dennoch rennen seine Helden auf dem Rasen nicht schneller, schießen überall hin, nur nicht ins Tor und dümpeln ziemlich langweilig irgendwo in der Tabelle rum oder müssen gar absteigen. Da greint der "Ultra" dann entweder herzzerreißend in irgendeine TV- Kamera oder wird richtig wütend. Dann bedroht er auch schon mal den blöden Pezzoni vor dessen Wohnung oder bricht dem Kadlec, dem Drecksack, nächtens das Nasenbein. Nicht mal mit Pyrotechnik rumkokeln lässt man den „Ultra“ , wo doch jeder weiß, dass Kinder zu gern mit Feuer spielen. Manno!

So, das musste ich mal los werden und jetzt warte ich gespannt auf den morgigen Nachmittag. Da muss meine geliebte Werkself in Dortmund antreten und ich setze mich mit meinem neuen Bayer04-Auswärtstrikot vor den Laptop um die erwartbare Niederlage mit wilden Flüchen gegen diese undankbaren Rolfes, Schürrles oder Kieslings zu begleiten. Da hängt man sich voll rein, aber dieser arrogante Sauhaufen läuft einfach nicht schneller - Manno!

Tief im Süden

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