dies und jenes

Dienstag, 13. Dezember 2011

EU-Berater...

...für Copy and Paste aus dem Internet? Ja sicher, eine schöne und den Fähigkeiten angemessene Aufgabe für unseren, nach öffentlicher Aufmerksamkeit gierenden Baron Graf Rotz zu Hotzenplotz und Guttenberg. Vielleicht richtet ja auch die Bildzeitung eine tägliche Rubrik ein: „Die schönsten Internetperlen – vom Baron eigenhändig kopiert.“? Ob damit aber die angestrebte Mediendauerpräsenz ausreichend bedient sein wird, wage ich zu bezweifeln.

In Brüssel rumort mittlerweile die Gerüchtküche. Der EU –Job dient angeblich seiner hochwohlgeborenen Durchlaucht nur zur Überbrückung bis zum Start der neuen Staffel des RTL2-Straßenfegers „Das Dschungelcamp“, jener ultimativen Comeback-Plattform für abgehalfterte Pseudo-VIPs. Guttenberg soll dort angeblich mit Cotza Cordalis und Freddy Brech gemeinsam im Schlamm wühlen, Würmer fressen und dabei in die Kamera grinsen.

Wie gesagt, noch ist das nur ein Gerücht, aber dieser Sendung ist erfahrungsgemäß die tägliche, mediale Aufmerksamkeit garantiert. Guido Westerwelle puschte damals seine Popularität im Big-Brother-Haus und warum sollte seine baroneske Freiherrlichkeit sich eine ähnliche Gelegenheit entgehen lassen, sein etwas angeschlagenes Image aufzupolieren. Und eins ist ja mal klar: Wer beim Dschungelcamp überlebt, der kann auch Kanzler. Drücken wir unserem Gutti die Daumen!

Freitag, 25. November 2011

Er ist wieder da

Gutti as Jack

Wieso auch nicht? Da hatten und haben wir ganz andere Kaliber im Politgeschäft und richtig kriminell ist er ja nicht. Der Freiherr ist bloß ein eitler Gockel, der außer einem ausgeprägten Geltungsbedürfnis und gutsitzender Schmalzfrisur keine weiteren Talente vorzuweisen hat. Für einen normalen Beruf daher ungeeignet, bleibt letztlich zum Broterwerb nur die Profession des Schmierenkomödianten und da bietet einzig die politische Bühne ein weites Betätigungsfeld. Bedeutungsschwanger quasseln, ordentlich heucheln und konsequent leugnen, selbst wenn die Lüge offensichtlich ist, all diese Fertigkeiten beherrscht der Edelmann bekanntlich perfekt. Tänzelnd und federnd wird er in kürzester Zeit sein dankbares Publikum aufs Neue begeistern und auch für mich wird dann wieder der ein oder andere höhnische Blog-Beitrag abfallen.


PS: Natürlich ist mir aufgefallen, dass ich mit der o.a. „Schmalzfrisur“ nur ein Klischee bedient habe, denn genau diesem Markenzeichen hat der „ neue“ Baron ja jetzt abgeschworen und den äußerlichen Fettverbrauch sichtbar reduziert. Was er sich damals in die Haare schmierte, stopft er jetzt in sich hinein, wofür seine in gerade mal 9 Monaten angefutterten Pausbacken beredtes Zeugnis ablegen.

Freitag, 11. November 2011

Urheberrechte sind zu beachten – in Echtzeit

my-cell1Selbstverständlich, aber warum eigentlich nur in Deutschland? Zumindest drängt sich mir diese Frage auf, seit ich bemerkt habe, dass von mir dilettantisch angefertigte und auf YouTube hochgeladene Videoclips zwar weltweit, aber nicht in Deutschland anzuschauen sind. Es sind nicht die Bilder, sondern die unterlegte Hintergrundmusik, die die GEMA auf den Plan ruft. Selbst bei ausgewählten Fragmenten mehr oder weniger gängiger Popmusik haut die GEMA umgehend eine Blockade rein. Da spielt es keine Rolle, ob ein Jahrzehnte alter Popsong oder ein aktueller Black-Eye- Peas – Hit als Sound benutzt wurde, ob man das Fragment von einer ganz normal käuflich erworbenen Platte oder von einem (illegalen?) Download kopiert hat. Und sei der Musikfetzen auch noch so kurz, die GEMA merkt’s und dann geht via YouTube nix mehr – nur in „Germany“, wohlgemerkt, ansonsten läuft’s weltweit problemlos.
Weltweit hört sich zwar großartig an, nutzt mir aber gar nichts, da sich für meinen Mist weltweit natürlich keine Sau interessiert ( abgesehen von Google in Mountain View!). Jetzt fällt auch noch das Massenpublikum in Deutschland aus und Schwermut möchte mich überkommen. Mein Gott, es ist ja alles so sinnlos! Genauso sinnfrei wie dieser Beitrag, den ich gerade in Echtzeit in den Laptop verfrachte. Was das bedeutet? Naja, ich schaue nebenbei auf die Uhr, denn da erscheint in wenigen Sekunden das lustigste Datum dieses Jahrhunderts …Jetzt!! 11.11.2011 11.11 Uhr
Für den Rheinländer ist das natürlich doppelt lustig, beginnt doch Schlag 11Uhr 11 auch die Karnevalssession. So, jetzt hurtig noch das Beweisfoto meines eben abgelichteten Cellphones ( ich weiß, uralt, aber ich will damit ja auch nur telefonieren) in den Rechner und fertig ist der, dem Datum angemessene Flachsinn.

Dies nur zur Erklärung, warum das Video unter meiner Perser-Atombomben-Polemik von gestern nicht funktioniert – in Deutschland. (und ich hatte mir soviel Mühe, gegeben, die Atombomben so richtig bombastisch und pathetisch untermalt krachen zu lassen. Aber vielleicht klappt’s bei einem anderen Video-Uploader? Ja, sollte ich mal ausprobieren…)

Eurokrise - Heute mal aus Schweizer Sicht

Der nachstehende Clip ist ein Auszug aus der Nachrichtensendung „10 vor 10“ des Schweizer Fernsehens SF vom gestern Abend. Ca. 3 Minuten widmet sich der Beitrag der griechischen Regierungsumbildung. Dann verkündet der EU-Vize Olli Rehn die demnächst anstehende Rezession im Euro-Raum und dann wird’s gruselig, denn der Wirtschaftshistoriker an der Uni Zürich, Tobias Straumann, sieht im Prinzip keine Rettung für den Euro mehr, wenn nicht die EZB umgehend alle Staatsanleihen unbegrenzt ankauft. Er entwirft ein Schreckensszenario und seine Mimik und Körperhaltung wirken so sorgenvoll und hoffnungslos, dass selbst der Moderatorin Angst und Bange wird. Bei Minute 4 geht’s los, in Schwyzer Deutsch zwar, aber recht gut verständlich:

10vor10 vom 10.11.2011

Aber Gott sei Dank haben wir ja noch den Professor mit der Fliege, den Präsidenten des Bayerischen Finanzzentrums, Dr. Wolfgang Gerke, und der wird in der SF-Sendung „ECO“ befragt. Er hält von Straumanns "einziger" Rettungsmöglichkeit gar nichts und erklärt heiter: „Das hätten die Banken gerne!“ Nein, die privaten Gläubiger müssen ensthaft beteiligt werden, Griechenland muss raus aus dem Euro-Verbund, weil sie mit dem Euro niemals mehr auf die Beine kämen und Italien ist stark genug, könnte sich letztendlich sogar selber konsolidieren. Schwierig und für viele schmerzhaft sei dieser Weg natürlich auch, vor allem, weil man viel zu lange gezaudert hätte. Nicht so sehr der Inhalt seiner Ausführungen, als vielmehr der heiter-gelassene Vortrag von Prof. Gerke bewirkt, dass sich meine, nach dem Straumann-Interview aufkommende Panik langsam wieder verflüchtigt und dem z.Zt. ganz normalen Dauerunbehagen weicht. Bitte sehr:

ECO vom 07.11.2011

Tja, irgendwie habe ich bei solchen Krisenbewältigungsszenarien mehr und mehr das Gefühl, es gäbe nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera und dass wir hier in Südafrika doch relativ weit vom Schuss sind, beruhigt mich nicht mal ansatzweise.

Sonntag, 6. November 2011

Verdacht

Wenn eine Bundesligamannschaft nach einer halben Stunde wegen eindeutiger Überlegenheit den Spielbetrieb komplett und kollektiv einstellt, von einem Moment zum nächsten, dann kann das doch kein Zufall sein. Dahinter muss eine Anweisung von höherer Stelle stecken. Mein Verdacht: Die höhere Stelle ist die Bayer AG-Konzernzentrale. Dort überwacht man kontinuierlich und in Echtzeit die Beliebtheit und die Umsatzzahlen der Bayer-Produkte, was ja heutzutage durch das Internet leicht zu bewerkstelligen ist.

Nach dem Leverkusener 2 : 0 tendierte die Beliebtheit von Aspirin in Hamburg gegen Null und sofort vibrierte das rote Mobiltelefon in Robin Dutts Hosentasche. Ein paar undurchschaubare Handzeichen und schon schaltete das komplette Team in den Rumpelmodus, schlich fortan nur noch über den Rasen und demonstrierte nun, übergangslos, ihr hinreichend bekanntes Fehlpassfestival. Da es bis zur Pause noch nicht zum HSV-Ausgleich langte, war noch ein wenig „Feintuning“ nötig, was mit der Einwechselung von Reinartz perfekt gelang. Reinartz, dessen Mimik und Körpersprache seit Monaten eindeutig erkennen lässt, dass er den Ball für seinen schlimmsten Feind hält, erledigte seine Aufgabe zuverlässig. Er sprengte auch noch die letzten Reste von Ordnung in der Abwehr und schon nach wenigen Minuten hatte der HSV zum 2 : 2 ausgeglichen.

Zufrieden registrierte man in der BayerAG-Zentrale die sofortige Normalisierung des Aspirinabsatzes im Raum Hamburg und nun durfte die Werkself wieder wie eine normale Bundesligamannschaft spielen. Siegen allerdings durfte sie nicht, denn wie anders als durch Anweisung von ganz oben wäre erklärlich, dass Schürrle in der 71. Minute den Ball nicht ins, sondern neben das Tor schiebt.

Eins muss man nach diesem Bayer04 – HSV-Spiel auf jeden Fall konstatieren: Bayer04 ist eine Spitzenmannschaft mit einem Spitzentrainer, denn nur ein Klasseteam mit einem Klassecoach kann Konzernvorgaben so punktgenau in Ergebnisse umsetzen.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Der Kandidat?

titel1Ironie kann er, der Peer Steinbrück. „Das Gespräch läuft an mir vorbei.“ bemerkt er nur kurz angebunden auf Jauchs Nachfrage, ob er denn die Kanzlerkandidatur für die SPD anstrebe, nachdem ihn sein Begleiter Helmut Schmidt so nachdrücklich angepriesen hat. Die Ironie war auch schwer nötig, denn allein Jauchs Frage war ja nicht ernst gemeint, diente doch die ganze Sendung erkennbar nur dem einen Zweck, dem erwartbaren Kanzlerkandidatenbewerber Steinbrück einen Vorsprung durch „höhere Weihen“ zu verschaffen. Insofern vermisste ich auch die eigentlich vorgeschriebene Einblendung „Dauerwerbesendung“ nicht wirklich. Steinbrück ist angetreten und jetzt werden alle Register gezogen. Schmidt und Steinbrück auf dem „Spiegel“-Titel, Schmidt und Steinbrück als gemeinsame Buchautoren – und alles dient nur einer Botschaft: Steinbrück kann Kanzler, Steinbrück weiß wovon er redet.

Ist das wirklich so? Ich weiß nur, dass Steinbrück in all seinen politischen Ämtern wenig erfolgreich war, dass er „im Trend“ Fehlentscheidungen getroffen hat, die jemand, der weiß wovon er redet, halt so nicht hätte treffen dürfen. Immer nur den kühlen Klaren mimen reicht einfach nicht. Erst befürwortet er die weitere Aushebelung aller Regulierungsmechanismen für die Spekulationsindustrie, um dann panisch Milliarden an Steuergeldern zur Rettung genau dieser Bagage in die gierigen Rachen zu schieben. Er wurschtelt in der Großen Koalition kritiklos mit und lässt sich als Krisenmanager feiern für Entscheidungen, die einzig eine zeitliche Verschiebung der Probleme bedeuten und nun potenziert ganze Volkswirtschaften kollabieren lassen. Ganz nebenbei ist es Steinbrück in schöner Zusammenarbeit mit Müntefehring und Steinmeier gelungen, die SPD zu marginalisieren und auf Jahre unwählbar zu machen. Nun, vielleicht sind diese Jahre ja bereits vorbei und auf Amnesie des Kurzzeitgedächtnisses der Wähler können sich Parteien wohl ziemlich sicher verlassen. Ich will mich über Helmut Schmidt nun wirklich nicht despektierlich äußern, aber er ist ja nun schon über 90 Jahre alt und das Kurzzeitgedächtnis ist halt meistens als erstes betroffen…

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Schon gewußt?

Heute erreichte mich nachstehende e-mail und der darin beschriebene Sachverhalt war mir bisher nicht bewußt. Da ich glaube, dass es ausser mir noch ein paar unbedarft Blauäugige gibt, will ich meinen neuen Kenntnisstand gerne weitergeben.
Also, die Mail beginnt mit einer irritierenden Forderung:

Grab a refrigerator magnet on your way out the door, we all have tons of them!

und kommt dann zur Sache:

Always take a small magnet on your vacation , they come in handy at the end of it.
This is pretty good info. Never even thought about key cards containing anything other than an access code for the room!


HOTEL KEY CARDS

Key Card

Ever wonder what is on your magnetic key card?
Answer:
a. Customer's name
b. Customer's partial home address
c. Hotel room number
d. Check-in date and out dates

e. Customer's credit card number and expiration date!

When you turn them in to the front desk your personal information is there for any employee to access by simply scanning the card in the hotel scanner.. An employee can take a hand full of cards home and using a scanning device, access the information onto a laptop computer and go shopping at your expense.
Simply put, hotels do not erase the information on these cards until an employee reissues the card to the next hotel guest. At that time, the new guest's information is electronically 'overwritten' on the card and the previous guest's information is erased in the overwriting process. But until the card is rewritten for the next guest, it usually is kept in a drawer at the front desk with
YOUR INFORMATION ON IT!

The bottom line is: Keep the cards, take them home with you, or destroy them. NEVER leave them behind in the room or room wastebasket, and NEVER turn them into the front desk when you check out of a room. They will not charge you for the card (it's illegal) and you'll be sure you are not leaving a lot of valuable personal information on it that could be easily lifted off with any simple scanning device card reader.

For the same reason, if you arrive at the airport and discover you still have the card key in your pocket, do not toss it in an airport trash basket. Take it home and destroy it by cutting it up, especially through the electronic information strip!

If you have a small magnet, pass it across the magnetic strip several times. Then try it in the door, it will not work. It erases everything on the card.

Information courtesy of: Metropolitan Police Service.??

Soweit der Inhalt der e-mail. Ich weiß jetzt nicht, ob es sich wirklich so verhält, aber wenn, dann scheint mir diese Information recht nützlich und zur Weiterleitung geeignet.

Montag, 26. September 2011

Mein Wochenende (an Stelle von diversen Re-mails)

Am Freitagabend ist business as usual und mittlerweile, nach fast 9 Jahren, würde sowohl mir, wie auch den einschlägigen Southcoastern was fehlen , würde man den Pflichttermin im Pistols nicht wahrnehmen. Partystimmung und Alkoholpegel sind fein aufeinander abgestimmt und Reflex, die Hausband, heizt ordentlich, so dass die Münchner Wiesn auch von mir nicht wirklich vermisst wird.

Der Samstagmorgen erscheint mir dank Brummschädel kurzzeitig etwas verschwommen, aber da das Tier, der Hund, die überaus lästige Olga so gar keine Ruhe gibt, bleibt mir nichts anderes, als aufzustehen und dem Vieh zu Willen zu sein. Also ab ins Auto und an den Strand in Ramsgate, wo sich das Tier dann in Sand wälzen, Katzen und Krabben umbringen und sich ansonsten mit anderen Hunden anlegen kann. Frau Blackconti traktiert in der Zwischenzeit ihr Ross und gegen Mittag finden wir uns alle wieder in St Mikes ein, denn nun muss ich mich auf den Samstagabend vorbereiten.

Vorbereiten dahingehend, dass ich am Nachmittag erst mal einen Internet-Livestream finden muss, weil am Abend das Bundesligaspiel meiner geliebten Leverkusener Werkself gegen den bajuwarischen Lieblingsgegner, den FC Bayern angesetzt ist. Ach bin ich aufgeregt, denn ich erwarte ein Schlachtfest. Seitens der Bayern, selbstverständlich, denn dass Leverkusen in München was erben könnte, ist ja gemäß Geheimvertrag auf ewig ausgeschlossen. Jedenfalls möchte ich mir das Gemetzel möglichst ohne dauernde Unterbrechungen und möglichst ohne arabischen oder chinesischen Kommentar zu Gemüte führen. Den Livestream habe ich gefunden und das Spiel kann man wie folgt beschreiben:

(Achtung! Jetzt folgt eine Spielbericht über ein Bundesligaspiel. Den darf jeder überspringen, dem mein Club oder Fußball überhaupt völlig schnurzpiepegal ist. Aber nach dem Kursiven wird weitergelesen - ok?)

Glück gehabt – nur 0 : 3

Bayern gegen Werkself, Samstagabend , das war wie Porsche gegen Gogomobil und der Porsche fuhr dabei noch mit angezogener Handbremse. Das Spiel war bereits nach 4 Minuten entschieden und das Schlimme war, dass man genau dies auch spürte. Ribery hatte den armen da Costa wie einen Schulbub stehen gelassen und präzise nach Innen gepasst. Müller, schnell und spritzig, schneller und spritziger jedenfalls als die gesamte Bayer-Abwehr, war zur Stelle - und das war’s dann. Als Kiessling sich 5 Minuten später bis vor Neuer durchgewuselt hatte, aber, weil er halt kein Robben ist, den Keeper nur anschoss, da war die einzige Torchance im gesamten Spiel für meine geliebte Werkself vertan. Bayern erstickte alle Leverkusener Angriffsversuche bereits im Mittelfeld, wobei auffiel, dass alle Spieler der Bayern in körperlich besserer Verfassung schienen. Jeder ballführende Spieler der Werkself wurde sofort von 2-3 Bayern attackiert und war dadurch kaum zu einem geordneten Spielaufbau nach vorn in der Lage. Bei Bayernangriffen dagegen stand dem Angreifer meist nur ein Leverkusener Verteidiger entgegen. Letztere lösten, das kann man positiv anmerken, diese Eins-zu -Eins-Situationen meist zu ihren Gunsten, aber das ist natürlich Hochrisiko und wenn die Bayern nicht bereits in der ersten Hälfte Ergebnisverwaltung betrieben hätten , – nein, ich mag’s mir gar nicht vorstellen. Das Van-Beuten-Tor war natürlich ein Glücksschuss, aber irgendwie auch typisch für die Werkself. Man stellt eine Mauer, klar, aber die ist dann löchrig wie ein Schweizer Käse und da trifft dann auch so ein Holzschnittfussballer wie der lange Belgier. Apropo Käse: Genau dies ist mein Urteil zur momentanen Verfassung meiner geliebten Werkself und ob das bis Mittwoch besser wird, da beschleichen mich doch ernsthafte Zweifel. Genk ist ja bestimmt nicht so eine Übermannschaft wie die Bayern, aber wenn die Belgier rennen und kämpfen – na, dann gute Nacht Marie. In Leverkusen, so scheint es jedenfalls, leidet der Trainer nicht am Burn-out-Syndrom. Robin Dutt wirkt auch nach den letzten Niederlagen recht entspannt. Zu entspannt, wie ich meine, denn die Mannschaft wirkt in diesem frühen Stadium der Saison schon verdammt abgewirtschaftet.


Um 20.15 Uhr war die Quälerei endlich beendet und falls mich jetzt jemand fragen sollte, warum ich mir diese erwartbare Selbstkasteiung denn antäte, so kann ich nur die Gegenfrage stellen: Ist denn die Reklameorgie der ARD-Sportschau nicht noch viel, viel grausamer?

Na gut, das 3sat-Festival mit Volker Pispers und Anderen im Anschluss an das deprimierende Spitzenspiel enthielt genügend Polemik um meine Wut auf meine geliebte? Werkself, auf die Bayern und dann natürlich auf Gott und die Welt schön am Köcheln zu halten.

Ach ja, Gott, bzw. dessen Stellvertreter. Wie hat er mir doch das Wochenende versüßt. Wohin man auch schaltete, überall nur dieses dünne Fistelstimmchen mit dem Pathostremolo und dem ignoranten Katholenblabla. Im Prinzip sind sie mir egal, diese salbungsvollen Kuttenträger, deren Heuchelei mit Händen zu greifen ist, aber wenn's so massiert daherkommt und mich ganztägig mit irrwitzigem Aberglauben attackiert, dann geht mir das ordentlich auf die Nerven. Ich weiß, ich weiß – so richtig orthodoxer Katholizismus ist momentan absolut In und besonders vormalig Linksorientierte wie der ehemalige Spiegel-Kulturchef Matthias Matussek können ihr Bekenntnis zum Streng-Römisch-Katholischen nicht bei sich halten. Tagtäglich bezeugen sie ihr Glaubensglück in Büchern, Zeitungsartikeln und Talkshows und man kann nur hoffen, dass dieser Wahn dem übermäßigen Weihrauchschnüffeln geschuldet ist. Jedenfalls sollte dringend über ein Verbot dieser Modedroge nachgedacht werden.

Schrieb ich eben Talkshows? Aber ja doch, denn am Sonntagabend gab’s dann noch ein Highlight. Hatte mich Georg Schramm auf 3sat bis kurz vor 10 noch recht kurzweilig unterhalten, hat er mir nochmals die TV-Talkshows als öffentliche Bedürfnisanstalten mit angebauter Pissrinne erklärt, so gab’s dann bei Günther Jauch, den Namen muss man sich wirklich nicht merken, Anschauungsunterricht am lebenden Objekt. Merkel hatte die Haare schön und die runterhängen Lefzen hatte man ihr sauber weggeschminkt. „Oh ja“, so möchte man ausrufen, „Wie schön sie wieder aussieht.“ Das war aber auch das einzig interessante, denn die von Bübchen Jauch vorgetragenen Fragen, oder besser: Stichworte, waren von der gleichen Unbedarftheit, wie die Antworten der Kanzlerin. Nun war ja sicher nicht zu erwarten, dass Jauch sich selber abschießen würde, aber wie er dem Merkel jede Plattitüde ohne Nachhaken durchgehen liess, dass war schon bewundernswert. Allein die mit Merkelverve vorgetragene Forderung nach vertraglichen Sanktionen, bzw. Eingriffsmöglichkeiten bei unbotmäßigen Euroländern, wirft doch die Frage auf, wie diese denn im Ernstfall aussehen sollten. Eine militärische Lösung kann man doch wohl ausschließen.

Ja, und dann das unvermeidliche „Wir haben alle über unsere Verhältnisse gelebt.“ Zumindest die Nachfrage, wer denn konkret damit gemeint sei, sollte doch auch so einem Weichspüler wie Jauch möglich sein. Selbst bei Jauchs „zum Verständnis“-Frage, wofür denn die nächste Milliarden –Tranche an die Griechen verwendet würde, war er am Merkel-Gefasel von „... gar kein richtiges Geld, sondern nur Garantien für günstigere Anleihen...“ gar nicht mehr interessiert und verlor sich in einem müden Witzchen. Hätte er auch nur einen Funken Ahnung von der Materie, dann hätte er der Merkel erklärt, dass die Milliarden zur Bedienung der fälligen Zinsen dienen und somit bei den Gläubigerbanken, Versicherungen usw. landen. Das ganze Gespräch der beiden mutete mich an, als unterhielten sich zwei Blinde über die Farbe, aber das Saalpublikum war begeistert und goutierte jede Selbstbeweihräucherung mit donnerndem Applaus.

Meinen nächtlichen Frieden fand ich letztlich doch noch, denn im ZDF-Nachstudio saßen endlich mal ein paar gestandene Atheisten, die das ganze Papstgesülze der letzten Tage offen und intelligent konterkarierten. Mit der Gewissheit, dass es doch noch einige vernünftige Leute gibt, konnte ich danach beruhigt einschlafen...Gäähnn

Freitag, 16. September 2011

Der Zappelphilipp

"Ob der Philipp heute still zappel_philip_1r
wohl bei Tische sitzen will?"
Also sprach in ernstem Ton
der Papa zu seinem Sohn,
und die Mutter blickte stumm
auf dem ganzen Tisch herum.
Doch der Philipp hörte nicht,
was zu ihm der Vater spricht.
Er gaukelt
und schaukelt,
er trappelt
und zappelt
auf dem Stuhle hin und her.
"Philipp, das mißfällt mir sehr!"


zappel_philip_2r
Seht, ihr lieben Kinder, seht,
wie's dem Philipp weiter geht!
Oben steht es auf dem Bild.
Seht! er schaukelt gar zu wild,
bis der Stuhl nach hinten fällt.
Da ist nichts mehr, was ihn hält.
Nach dem Tischtuch greift er, schreit.
Doch was hilft's? Zu gleicher Zeit
fallen Teller Flasch und Brot.
Vater ist in großer Not,
und die Mutter blicket stumm
auf dem ganzen Tisch herum.


zappel_philip_3-r




Nun ist Philipp ganz versteckt,
und der Tisch ist abgedeckt.
Was der Vater essen wollt,
unten auf der Erde rollt.
Suppe, Brot und alle Bissen,
alles ist herabgerissen.
Suppenschüssel ist entzwei,
und die Eltern stehn dabei.
Beide sind gar zornig sehr,
haben nichts zu essen mehr.




Was der Philipp da abgeräumt hat, ist noch nicht ganz klar. Wenn’s am Ende die FDP, die Koalition, das Merkel nebst Kauder und schlussendlich er selbst wäre - nur zu, Philipp, nicht nachlassen. Auch nach der Berlin-Wahl schön weiterzappeln.

Sonntag, 4. September 2011

Also sprach...

Dr. Traudl Bünger...Dr. Traudl Bünger im „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens SF, dessen Wiederholung in 3sat ich gerade verfolge: „Großartig diese Sprache. Ich bin ja das erst Mal damit in Berührung gekommen und habe mir jetzt sofort seine Gesamtausgabe bestellt.“
Das ist bemerkenswert, ist Frau Dr. Bünger doch studierte Germanistin und lt Xing auch Dozentin an den Unis von Bonn und Bochum. So eine Aussage zu Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ macht dann doch stutzig. Gut, Frau Bünger ist erst 36 Jahre alt und der olle Kleist ist ja nun schon 200 Jahre tot, aber irgendwie fragt man sich doch ziemlich erschrocken, was man denn heutzutage in Germanistik so studiert.

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